MEDITATION UND KONSEQUENZ

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heuberger
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MEDITATION UND KONSEQUENZ

Beitrag von heuberger »

Neulich wollt´ ich meditieren;
des Daseins Dingen nachzuspüren,
wie fängt es an - und wie es endet,
dass Ahnen sich in Wissen wendet,
auf Fragen über Tod und Leben,
darüber sollt´ mir´s Auskunft geben.

So saß ich da, etwas verloren,
Kopfhörerstöpsel in den Ohren,
und harrte voller Zuversicht,
ob etwas käme, oder nicht,
versuchte da, man ahnt es schon,
eine geführte Meditation.

Als die Musik vorüberrauschte,
und ich der Führungsstimme lauschte,
da sah ich, wie in einem Traum,
mich geh´n durch einen kahlen Raum,
in dem an einer weißen Wand
ein hohes Bettgestell sich fand.

Da drinnen lag ein Weib, uralt;
dess´ Hände waren grau und kalt,
ihr Atem röchelt, hart und schwer,
ich sah´s, die macht´s nicht lange mehr.
Doch eine Stimme, beinah heiter,
befahl mir: Bleib nicht steh´n, geh´ weiter!

Das tat ich denn, ging durch die Tür
ins nächste Zimmer, und auch hier,
ich glaubte meinen Augen kaum:
Ich stand in einem gleichen Raum
genau wie vorher, und ich fand,
auch hier das Bett stand an der Wand.

Bloß war es hier zerwühlt und leer,
die Frau, die lag darin nicht mehr.
Stattdessen sah ich nun daneben
ein Körbchen steh´n, mit neuem Leben.
Darinnen liegend konnt ich finden
ein Neugeborenes - sich hilflos winden.

Die Stimme tönte wieder, mild:
Ängstige dich nicht vor dem Bild.
Sieh dir´s nur an, in aller Ruh`,
alle die beiden, das bist du.
Es gibt im Leben kein Entfliehen.
Den Schluss draus musst du selber ziehen.

Da saß ich, noch im Schock leicht starr,
und dachte mir: O alter Narr,
hätt´st du es nicht so weit getrieben,
wär dieses dir erspart geblieben,
und du würdest auch nicht missen,
die Erkenntnis und das Wissen:

WAS DU HEUT NICHT KANNST BESORGEN,
DAS VERSCHIEB GETROST AUF MORGEN!
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