Seite 1 von 1

Herbst

Verfasst: Mittwoch 8. Mai 2013, 22:26
von Lothar

Nun fällt das Blatt, das Haar, das Leben
auf dieses tiefste, dunkle Tal,
da, auf den Fluren, reifen Reben,
-ich trinks, als wärs das letzte mal.

Wie wird mir weh, wo ich so schreite,
durchs Nebelfeld, zum feuchten Wald,
und nirgendwo in dieser Weite
ein Laut, der sagt "mein Freund, auf bald!"

Auch wie zum Spott sind bunte Farben,
durch jede Lücke bricht ihr Strahl:
wo all die Hoffnungen verstarben,
da wandeln Sterne ohne Zahl.

So neigt der Tag sich seinem Abend,
es ist so leer um mich herum,
ich trinke aus, geh', nichts mehr habend,
und niemand dreht sich nach mir um.


Re: Herbst

Verfasst: Freitag 10. Mai 2013, 11:59
von HansPeter
Lieber Lothar,

das ist ein grossartiges Gedicht mit tiefe und einem fantastischen Bild. Mensch, Sein und Natur verschmelzen zu einem Ganzen. Mein grosses Kompliment an Dich für dieses reife Werk...

Bild

Liebe Grüsse Dir, Hans-Peter

Re: Herbst

Verfasst: Samstag 11. Mai 2013, 11:16
von Lothar
Lieber Hans-Peter,

vielen Dank sowohl für den wohlwollenden Kommentar, als auch für das dazu passende wunderschöne Foto.
Ein Herbstgedicht im Frühling ist vielleicht etwas seltsam, aber ich wollte am Beginn wenigstens was Ordentliches hier posten - und das ist es möglicherweise.
Liebe Grüße auch an Dich
von
Lothar Atzert
(bei Autorenweb.de stehen, falls es jemanden interessiert, ca. 200 weitere Werke von mir)

Re: Herbst

Verfasst: Samstag 11. Mai 2013, 11:42
von HansPeter
Lieber Lothar,

Dein Gedicht bezieht sich auf unser Lebnen, ich denke, dass dieser Titel nicht seltsam daherkommt für den Frühling. JA, da hast Du wirklich etwas ordentliches eingestellt. ich freue mich auf mehr von Dir...

Liebe Grüsse vom Hans-Peter