Backen im Supermarkt

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Waveheart
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Registriert: Mittwoch 5. Dezember 2012, 20:41

Backen im Supermarkt

Beitrag von Waveheart »

Sicher kennen Sie das.

Sicher kennen Sie Supermärkte.

Sicher kennen Sie Supermärkte, in denen sich im Eingangsbereich Mini-Bäckereien befinden.

Sicher kennen Sie Supermärkte, in denen sich im Eingangsbereich Mini-Bäckereien befinden, die mit ihren wenigen Broten und Stückchen die Kunden dazu anhalten noch mal anzuhalten, um ihren schon vollen Einkaufswagen noch mehr zu füllen. Auch mit überteuerten selbstbelegten Brötchen. Über die Lage des Preises der sogenannten Preislage gebe ich nun nichts preis, jedenfalls liegen die Lagen der preislich minderwärtigen Wurst oder des Käses schwer im Magen.

Es wird Kaffee aus der Maschine maschinell angeboten, meist an Stehtischen, die so ungemütlich und klein sind, dass noch nicht mal zwei der übergroßen Tassen mit halbgefüllter Selbigen darauf Platz haben.

Von dort aus bietet sich allerdings ein hervorragender Blick auf die ein- und ausgehende Kundschaft – besonders am Wochenende.

Besonders interessant ist es zu beobachten, dass die schaffenden Kunden, ergo die Kundschaft, stets in der Eingangstür ihren Einkaufszettel prüfen. Genau dort treffen sich auch die wohnhaften Menschen, um über andere wohnhaften Menschen sich auszutauschen. Egal, ob andere Kunden durchgehen wollen, egal, ob draußen ein großer Parkplatz zum lästern einlädt.

Nur im Supermarkt findet man die größten Egoisten des Landes. Ob bei Sonderangeboten an den kleinen Wühltischen oder an der Kasse. Jeder fühlt sich als König, denn der Kunde soll ja der König sein.

Und ihr „Volk“ – die Verkäuferinnen und Selbige ohne „-in“ müssen gehorchen. Oft tun diese dies aber nicht…..

Doch zurück zu den duftenden Glastheken-Backwaren-Auslagen im Eingangsbereich mit Automaten-Kaffee und sich zäh ziehenden belegten Brötchen:

Sie stehen dort und beobachten die Kundschaft. Am sich auch oft dort befindlichem Leergut-Automaten wartet Jemand auf eine Hilfskraft, die den wieder mal defekten Automaten wieder in Gang setzt. Geduldig oder auch nicht warten die durstenden Kunden aufbeugend an dem Griff des Einkaufswagens auf die Rettung, die dann irgendwann gestresst sich nähert und die Kunden mit nervenden Sprüchen belästigen.

Dann sehen Sie, wie sich Schlangen von leeren Einkaufswagen mit ihren kurzfristigen Besitzern einen Weg an diesem Automaten bahnen, um eine weitere Kurve um die lästernden wohnhaften Menschen zu machen, um sich in einer weiteren Kurve vorbei an den Kunden zu bewegen, die die vielen unleserlich geschriebenen Suche-Finde-Zettel suchen und finden. (Das war ein Satz mit 51 Wörtern…)

Anschließend dann nach einer weiteren Kurve um die Kundschaft an der Bäckerei vorbei, um sich in den eigentlichen Laden bewegen zu können. Meist steht dann ein sich beschwerender Kunde an der Information im Weg, bis man endlich in das eigentliche Paradies der teuren Waren gelangt.

Sie können feststellen, dass Frauen meist die volleren Einkaufswagen wieder hinaus auf den Parkplatz schieben – wie sie mit ihrer ganzen weiblichen Kraft die Kurven meistern.

Und Sie stehen da und schauen tatenlos zu – ist das nicht schön?

Gelegentlich schlürfen Sie an dem lauwarmen Kaffee, der womöglich auch noch in einem Plastikbecher vor Ihnen abkühlt. Dabei haben Sie einen seitlichen Blick auf den Kassenbereich – der Front eines jeden Supermarktes. Der Bereich, in dem sich der ganze Stress der Kundschaft und des Personals abspielt. Zum Glück gibt es aber Kunden, die gerade dort ihren Möchtegern-Kommödianten heraushängen lassen. Das ist immerhin besser als ständig nörgelnde Kunden. Letztere gibt es leider in der Überzahl.

Dazu hätte ich ein Beispiel von Jürgen von der Lippe:

Wenn Sie mit einem vollen Einkaufswagen an der Kassenschlange stehen und hinter Ihnen hat ein Kunde nur einen Joghurt in der Hand, führen Sie mal folgenden Dialog:

„ Haben Sie nur diesen einen Joghurt“?

„Ja“

„Na, dann haben Sie nun sehr viel Zeit zum Überlegen, ob Sie nicht doch noch etwas vergessen“ haben“

Zitat Ende.

Sie sollten sich allerdings vorher gut überlegen, ZU WEM Sie dieses sagen. Es könnte nämlich passieren, dass Sie direkt im Kassenbereich anschließend aus dem kleinen Sortiment an der Kassenseite noch schnell ein paar Heftpflaster mit auf das Band legen müssen….

Doch wieder zurück zu der Bäckerei im Eingangsbereich.

Ihr Kaffee hat nun die unterste Gradzahl erreicht. Sie genießen es ausgiebig, dass Sie NICHT in das kaufmännische Kriegsgebiet einziehen müssen.

Selbst, wenn der Hunger bei dem Anblick von so vielen guten Lebensmitteln in den vorbeifahrenden Einkaufswagen ihren Magen in die Hose rutschen lässt. Hauptsache, Sie hatten Ihren Spaß und können beruhigt nach Hause gehen zu Ihrer 4 Tage alten Brotscheibe mit Marmelade. Mehr können Sie sich nämlich nach dem Verzehr an der Bäckerei nicht mehr leisten…..
Waveheart, Alter: in der Mitte meines Lebens, Lebe am schönsten Ort von Deutschland - an der Ostseeküste Lübecker Bucht
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