Poetischer Karneval

Gedichte zum Schmunzeln
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Ingo
Neugierig
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Registriert: Montag 13. Dezember 2010, 19:42

Poetischer Karneval

Beitrag von Ingo »

Der Efeu würgt den Weidenstamm,
ein Veitstanz ist kein Freudenreigen.
Die Woge küsst den Küstendamm,
Frau Maier kann und will nicht schweigen.

Sie suchen den Zusammenhang?
Ich will ihn folgend gleich erklären:
Kurt Huber spürt den Blasendrang,
dem Känguru entperlen Zähren.

Der Löwe brüllt, es muht die Kuh,
sind beide Tiere unzufrieden?
Geparden, Filzlaus, Maus und du,
ihr habt die Nachfrag stets vermieden.

Kein Abteil frei im Zug der Zeit,
dem Leben folgt das Ungewisse.
Ein Paar, das häufig Hilfe schreit,
sind Ordinate und Abszisse.

Ein Kragen schmeichelt keinem Arm
und Mörtel bindet in den Fugen.
Die Milch des Trampeltiers ist warm,
erzählten Hirten, die wir frugen.

Jetzt klärt sich wohl der Sache Sinn,
denn Wolken sind des Regens Wiege.
Ein Grübchen ziert das zarte Kinn,
ein Maulwurf schwängert keine Ziege.

Willkommen, Freund der Niedertracht,
kein Löwe fastet für Hyänen.
Mag sein, der Verse Übermacht
entlockt dir mitleidslose Tränen.

Doch merke, bist du unbeweibt,
gestreift sind Tiger auch in Nächten.
Der Schmerz vergeht, die Narbe bleibt,
ein Muttermal der Selbstgerechten.

Die Wurzel ist’s, die Kronen nährt,
den Hofhund plagt kein Reisefieber.
Schön langsam bin ich ausgezehrt,
jetzt wäre mir nur eines lieber:

Ich wär der Gummizelle fern,
die Schwester würde mich nicht schnüren.
Dann könnte ich, wie tät ich’s gern,
viel tiefer noch im Wahnsinn rühren.
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