Morgenlandwanderer & Orientvögel

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Kleehonigtröpfchen
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Registriert: Donnerstag 11. März 2010, 18:55

Morgenlandwanderer & Orientvögel

Beitrag von Kleehonigtröpfchen »

Morgenlandwanderer & Orientvögel

Turbane in allen möglichen Farben
dunkelhäutig gekraust Bärtige Gesichter gehen vorbei
Schattig schwach beleuchtete Höhlen von Teppichläden
Schöne tiefschwarze Augen von zyanblau verschleierten Frauen
Kreuzbeinig im kreis dasitzende Männer
Mit dem hölzernen Mundstück des florentinerroten Ringschlauches
einer Schischa/Wasserpfeife in ihrem schlund
Und fruchtiger rauch durchtränkt die luft
aufgebrachte Händlerschreie durchqueren die Straßen
„Trinkt Wasser, duftend nach Fenchel“
Bietet ein Verkäufer an
Den ganzen tag so wandern, durch Gassen, von Sonnensegeln überzeltet
Durch die Sandstadt, immer weiter
Man könnte räubern mit Sebeln und
Flinken fingern von dieben begegnen
Im schatten eines früchtetragenden Feigenbaumes
sitzt ein verlumpter hirte mit seinem sabbernden Hund
Weiter, den kühnen Sonnenuntergang gesichtet
Die schatten der Moscheen an den Skulpturen, Pfeilern und Säulen
Priester mit einer aufgerollten goldumrandeten Papyrusschriftrolle
Verkünden ihre geheiligten Zeilen
Ich schreite voran
Blassender Goldhimmel ausgebreitet über den Horizont
Auftreibender Brisenleicht kühlender abendwind
Der steigend Elfenbeinmond im sternennackten Nachthimmel
Sein feenhaftes silberlicht bringend, wie Gesänge
Durch violette Orchideenwolken taustrahlend erhellend/ aufleuchtend
Seitenklang schallt entlang der elysisch farbversehenen,
durch Ornamente verzierten Lehmhäuser und Tempel
Ein bezauberndes Mädchen spielt pittoreske Melodien
auf eines dieser traditionsreichen hölzernen Instrumente
und Großvätergruppen auf persischen Teppichen vor dem Marmorbrunnen,
In der Mitte des Marktes, sitzend und liegend,
Opium durch ihre bronzebraune Wurzelpfeife rauchend,
lauschen ebenfalls verzaubert diesen edlen, perlmuthaftigen, djannagleichen Traumliedern
Jutesäcke voll von frischen aromatischen Kaffeebohnen
Verstreuen ihren regenden duft
Neben an feilscht der Tee und Gewürzhändler
Kinder spucken sorgfältig abgekaute Dattelkerne um die wette
in die ferne des trockenen Straßenstaubes
tanzende Fackelflammen erhellen sanftmütig die melodische Stadt
Die Menschen leben leicht und fröhlich
& Nach Messing klingende trompeten
Leuten vom Turm aus das schließen der Stadttore ein
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