im steigen begriffen

Gedichte ohne ein festes Thema
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Perry
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im steigen begriffen

Beitrag von Perry »

vierzehn stockwerke, spiegelnd verglast und du bist allein
in der chromverschalten kabine. noch einmal durchatmen,
bevor der knopf gedrückt, die seile stoßgedämpft anrucken.
der zuckende blick zur leuchtanzeige entspannt sich erst,
als es aufwärts geht. kellergeschosse beklemmen dich,
du kennst das gewicht von beton in seiner kantigen höhe.
mit leichtem ziehen im magen, der schwerkraft entfliehend,
geht es nach oben, vom schacht geführt wie eine rakete.
einmal die erde von oben sehen, hochhäuser degradiert
zu statistiksäulen, die gegen unerheblich tendieren.
vom einsetzen der bremsdüsen wachgerüttelt, suchst du
halt an der wand, während dein gehirn noch weiter steigt,
bis es sanft an die schädeldecke stößt, die türen sich
pagenlächelnd öffnen, um dich schwankend auszuspeien.
für den weg nach unten nimmst du die treppe.
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Helga
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Re: im steigen begriffen

Beitrag von Helga »

Hast Du schön beschrieben, Manfred - ich nehme auch nach oben lieber die Treppe - für den Fall des Falles :)

LG
Helga
Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Perry
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Re: im steigen begriffen

Beitrag von Perry »

Hallo Helga,
ja so manch Unbewusstes lenkt hin und wieder unsere Schritte.
Danke fürs Reinschauen und LG
Perry
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