Nach dem Lockdown

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gerhard
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Registriert: Mittwoch 15. Januar 2020, 10:48
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Nach dem Lockdown

Beitrag von gerhard »

Und hoffentlich vor keinem dritten!

Als erstes besuchte die 37jährige Sabine ihre 84jährige Oma im Seniorenheim. Sabine,nach der ihre Enkelin ihren Vornamen bekommen hatte,war noch sehr rüstig und rege,hatte ein tablet,das sie eifrig nutzte,und ein Smartphone - und hatte sich per Skype viel mit ihrer hübschen Enkeltochter ausgetauscht.
Aber natürlich war‘s etwas ganz anderes,sie wieder ihr gegenüber sitzen zu haben:
Und weil der Tisch dazwischen war,konnte Sabine junior auch die Maske abnehmen,sodass Sabine Senior nicht nur das schöne Gesicht,das von langen dunkelblonden Haaren eingerahmt wurde,und die blauen Augen,sondern auch den schöngeformten vollippigen Mund,auf dem ein glückliches Lächeln lag,sehen konnte.

Ein sehr glückliches Lächeln,denn die jüngere Sabine hatte früh ihre Eltern
verloren und war von ihren Großeltern aufgezogen worden.
Und was die schöne Sabine jetzt wieder alles „durfte“:
Sich in der Wellnessoase räkeln; in der Sauna ihrer Partnerin gegenüberliegen und deren apartes Gesicht und süße kleine Brüste bewundern;in die Bücherei und in die Buchhandlung gehen können.


Sie konnte wieder Interessierten in“ihrem“Museum,wo sie für die naturwissenschaftliche Abteilung zuständig war,alles mögliche zeigen und erklären!Und am Sonntag sass sie wieder in ihrer Kirche!

Die 28jährige Moni konnte wieder in“ihre“Zeitungsredaktion gehen. Moni hatte kurzes brünettes Haar,braune Augen und einen hübschen kleinen Mund mit vollen Lippen,mit denen ihr Nachwuchs,die kleine Susi,gern spielte.
Moni genoss es,wieder zu Lesungen zu gehen,im Theater,bei einem schönen Konzert und im Programmkino -und dem dazugehörenden Café- zu sitzen!Und endlich konnte sie auch wieder zu ihrem Lieblingschinesen!
Ansonsten spazierte sie oft durch die Fußgängerzone,plauderte fröhlich mit den jungen Punkern,gab dem Bettler daneben kein Geld,sondern zwei herrlich duftende Pizzaweckerl und sein Lieblingsbier und besuchte den Sozialmarkt und „ihre“Schützlinge in der Sozialeinrichtung für Obdachlose der Diakonie.

Und darüber, wie es diesen Menschen und auch denen,um die sich ihre beste Freundin im Frauenhaus und ihre Freundinnen und Freunde von der Lesben-und Schwuleninitiative kümmerten,ging,schrieb
sie ihre Reportagen in „ihrer“Zeitung.(und da hatte sie viel zu schreiben,weil der Lockdown zu mehr“häuslicher Gewalt“geführt und die Lage von Familien oder gar Alleinerziehenden,auch die von „Behinderten“,alles andere als“verbessert“hatte!!)


Und wenn Moni bei ihren Spaziergängen an Demozügen,wo ohne Abstand und Masken COVID geleugnet und gegen das Impfen
gewettert wurde,vorbeikam,fand die schlagfertige junge Journalistin -ebenso,wenn sie sah,wie sich wieder Leute in die Einkaufszentren drängen wollten(aber es diesmal nicht konnten,weil die Polizei dafür sorgte,dass immer nur eine klar begrenzte Zahl von Personen reindurfte)- stets die passenden Worte,um den „Covidioten“deren Verantwortungslosigkeit und Dummheit zum Ausdruck zu bringen!

Und wie ging es der 43jährigen Christa? Christa war fast 1.80,was ihr in“ihrer“Schulklasse,wo sie Bio und Geografie -und endlich nicht mehr per Homeschooling! -unterrichtete und auch Ethikunterricht gab,einen guten Überblick gab.Unter den welligen schwarzen Haaren ein breitflächiges Gesicht,grüne Katzenaugen und ein breiter Mund mit kräftigen Lippen.

Christa brachte besonders in den Ethikunterricht ihre Erfahrungen aus“ihrer“Amnestygruppe ein:die „durfte“sich nun wieder im Amnesty/WWF-Office treffen,wieder Kundgebungen,etwa für Frauenrechte und Flüchtlinge,durchführen und auf dem Stadtplatz den gewohnten Infostand abhalten - und im Stadtsaal den Bücherflohmarkt,der wegen COVID einige Male verschoben und dann auch abgesagt worden war!

Christa brachte auch das ein,was sie von Moni,die sie seit“Sandkistenzeiten“kannte,von ihrer Zwillingsschwester,die Polizistin war und die oft unangenehme und stressige Aufgabe hatte,grad vor Einkaufszentren zu stehen und die“Coviddemos“zu überwachen,und von ihrer Cousine,einer Supermarktkassiererin,erfuhr.

Ihr Cousin war mit seinem Gasthaus,ein Schulkollege mit seinem Geschäft pleite gegangen!
Und wenn Christa ins Krankenhaus ging,was nun auch wieder möglich war,mit Patienten Mensch Ärgere dich nicht spielte,mit ihnen lachte und Gespräche führte,dann bekam die engagierte junge Frau -auch von Ärzten und Krankenschwestern - so manches über die psychischen und sozialen Auswirkungen von COVID und Coronamassnahmen zu hören!

Und so verbrachten nun also Sabine,Moni und Christa- und viele andere Menschen!- die Zeit nach dem Lockdown,lebenslustig das genießend,was nun wieder möglich und erlaubt war! Aber auch wach und kritisch und auch alles,was sich sonst so abspielte,bis hin zu den Eskapaden von Donald,dem Abgewählten,aufmerksam verfolgend!

Sabine,Moni,Christa freuten sich,wenn sie Mitmenschlichkeit und Solidarität erlebten -und waren sich darüber klar,dass es zuviel Dumme und Verantwortungslose gab,um einen dritten Lockdown wirklich ausschließen zu können!
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