Bald ist Wahlsonntag!

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gerhard
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Wohnort: Linz im schönen Oberösterreich

Bald ist Wahlsonntag!

Beitrag von gerhard »

Nein, es geht hier NICHT um die Landtagswahlen in Oberösterreich,auch nicht um die Gemeinderats-und Bürgermeisterwahlen
in Linz an der Donau.(meiner Heimatstadt, der Landeshauptstadt von Oberösterreich)
Und schon gar nicht um die Wahlen für den Deutschen Bundestag! Mit allem,was dazugehört, etwa dem blöden Lachen von
Herrn Laschet am Rande der Flutkatastrophe oder um irgendwelche Plagiate der grünen Dame oder um Frau Merkel, die endlich/leider
in Rente geht!

Nein, hier geht`s darum, dass in einem kleinen Ort eine Frau und ein Mann Bürgermeisterin - oder Bürgermeister! werden wollen:
In St,Georgen an der Ister will die Landärztin Frau Dr. Susanne Pichler-Oberhuber Bürgermeisterin werden - und Sepp Hinterkirchner,
für alle nur "der Sepp", ist ihr Gegenkandidat!

ich will mal den hübschen kleinen Ort - den Namen hab ich von einem Kinderbuch, "Campingplatz Drachenloch", das von Kindern
handelt, die Zeltferien in einem Dorf dieses Namens verbringen - vorstellen:
St.Georgen hat genau 127 Einwohner, ausserdem lebt seit kurzem eine fünfköpfige afghanische Familie hier.
Es ist ein typisches Strassendorf in den Alpen, an der Strasse, die durch den Ort führt, sind alle Häuser, darunter etliche Bauernhöfe,
"aufgefädelt" - ganz in der Mitte ist ein kleiner Platz mit der Kirche, dem Pfarrhof, dem Rathaus, der Sparkassenfiliale,
der Gemischtwarenhandlung, dem Polizeiposten und einem der vier Gasthöfe, die "dem Sepp" gehören.

Die Häuser haben schöne Wandmalereien und schön geschnitzte Holzbalkone mit vielen Blumen.
Auf dem Dorfplatz ist ein schöner Brunnen, und mitten im Brunnen eine Statue des Heiligen Georg, dem "Drachentöter".

Die Ister, von vielen wohlschmeckenden Forellen bewohnt, ist ein ziemlich reissender grüner Bergfluss, der nur an zwei Stellen
ruhig fliesst: bei einem künstlichen "See", den die Biber mit ihrem Damm geschaffen haben und in dessen Mitte die Biberburg
bewundert werden kann - und an einer Stelle, wo sich die Ister - mit einer kleinen Insel dazwischen - teilt.

In den einen Arm mündet eine heisse Quelle(vulkanischer Ursprung!), in den anderen der Kaltbach. Der entspringt beim "Siebenerkogel",
dem höchsten der Berge ringsum. Es gibt einen sehr schönen Wasserfall hinein in einen See, der groß genug ist, damit darauf ein
kleines Ausflugsschiff herumdampfen kann - das, wie so veles in St.Georgen an der Ister, "dem Sepp" gehört.

Die Stelle mit den zwei Flussarmen und der Insel bildet das Naturbad - mit hölzerner Wasserrutsche in der Form eines Babyelefanten,
des Tierchens, das wir alle durch Corona so gut kennengelernt und liebgewonnen haben (Haltet soviel Abstand, wie ein Babyelefant
groß ist!) , Bänken, Stühlen und Tischen unter einem Zeltdach (neben dem Badbuffet), einem Planschbecken und einem großen
Spielplatz.Durch die heisse Quelle können die Badegäste bei den beiden Flussarmen zwischen schön warmem und erfrischend
kalten Bade- und Schwimmwasser wählen!

Wer das Buffet und auch den Gasthof(mit großer Terrasse)da, wo der Kaltbach in die Ister mündet, betreibt, muss wohl nicht
mehr erwähnt werden!

St.Georgen an der Ister ist an eine Bundesstraße und an die Eisenbahn(der Bahnhof ist sehr hübsch, auch mit Holzbalkonen, Vordach
und auch vielen Blumen - und einem kleinen Bahnhofsrestaurant - ratet mal,wem das gehört!) angeschlossen.

"Die Susanne", zu der kein Mensch "Frau Doktor" sagt, ist die Tochter der Bauernfamilie Oberhuber - und hat den gutaussehenden
Manfred Pichler geheiratet: Mit ihm hat sie eine Gemeinschaftspraxis: Sie ist für Allgemeinmedizin und Gynäkologie zuständig, zu
Manfred kommen die Kinder, wenn sie schon ein bisschen größer sind.(Kinderpsychotherapie und Kinderpsychologie hat Manfred
auch gelernt)

Susanne ist 43 und hat einen charmanten Sohn, den 22jährigen Wolfgang, der ganz nach ihr kommt und bei seiner Mama die
männliche Sprechstundenhilfe ist. Die Röntgenbilder macht er auch, er lässt sich auch gerade als Physiotherapeut ausbilden(das
wird er dann auch machen). Und in der letzten Zeit war er für viele,viele Covid-Tests zuständig!(Impfungen nimmt Susanne vor!)

Sie ist groß und braungebrannt, jeder kann ihr ansehen, dass sie eine eifrige Wandererin und Bergsteigerin ist: Kurze, wellige
dunkelblonde Haare, blitzblaue Augen, die aus dem braunen Gesicht leuchten und strahlen, ein großer geschwungener Mund
mit prallen Lippen, der zum Küssen wie gemacht ist und auf dem meistens ein Schmunzeln oder Lächeln zu sehen ist.

Susanne hat kräftige "eiserne" Muskeln, einen großen festen Busen und große, kräftige, aber sensible Hände.
Sie lacht gern und viel, sie ist sehr belesen, sie spielt bei den Dorffesten abwechselnd Geige und Ziehharmonika, sie kann
gut (Alt!) singen. Gut tanzen kann sie auch!

Nichts macht ihr mehr Freude, als mit Menschen zusammenzusein, wobei ihr ihre Sprachbegabung - sie kann Deutsch, Tirolerisch,
"Weanerisch", Bayrisch, Englisch, Italienisch, Türkisch, Farsi(Persisch) und ein bisschen Arabisch - sehr zugutekommt!

"Der Sepp" ist 54, groß, breitschultrig und stämmig, hat einen leicht ergrauten Haarschopf, auch ein braungebranntes(sehr markantes)
Gesicht, graue Augen und einen breiten Mund mit kräftigen Lippen, auf dem oft(besonders, seit er Bürgermeister werden will)ein
"Zahnpastagrinsen" zu sehen ist.

Momentan gehören ihm das, was schon erwähnt wurde, außerdem der Sessellift auf den oben schneebedeckten Siebenerkogel, ein
Hotel und die Tankstelle. Wann wird ihm ganz St.Georgen an der Ister gehören?

"Gehören" ihm auch die Menschen, die für ihn arbeiten? Denn für alle - ausser für Susanne, die das sehr offen zur Sprache bringt! -
ist es ein "offenes Geheimnis", dass sehr viele für "den Sepp" schwarz arbeiten - sodass sie z.B. nicht krankenversichert sind!

So manche fesche Kellnerin und Rezeptionistin im Hotel (mittlerweile die fünfte, weil ihre Vorgängerinnen alle von "dem Sepp" die
Nase mehr als voll hatten!), auch so manches Stubenmädchen kann sich der kräftigen Hände von Sepp, mit denen er gern "grabscht"
("natürlich" sucht er stets junge Frauen mit vollem Busen aus, und "natürlich" sind große und tiefe Ausschnitte "Pflicht"!), nicht erwehren!

Und zu den "offenen Geheimnissen" gehört auch, dass "der Sepp" an drei frühere Stubenmädchen Alimente überweist!

Die schon erwähnte afghanische Familie konnte mit Müh und Not aus Kabul und den Taliban entkommen.
Der Vater ist Rechtsanwalt, die Mutter Ärztin, der eine Sohn würde gern Lehrer, der andere gern Architekt werden - und die
sehr hübsche Tochter Ayla gerne Krankenschwester.
Weil sie Verwandte haben, die schon länger in Österreich leben und öfters in Afghanistan zu Besuch waren, kann jeder in der
Familie gut Deutsch.(mit dem Tirolerisch tun sie sich allerdings schwer!)

Nun warten alle fünf darauf, Asyl zu bekommen - und nun arbeiten alle fünf "schwarz" für "den Sepp": Der hat nun so einen Kofferträger(den Vater)
einen Türsteher, eine Köchin(die Mutter), einen der Kellner - und ein Stubenmädchen - die hübsche Ayla, die sich auch mit großer
Begeisterung um die Kinder der Hotelgäste kümmert.

Weil alle in der Familie sehr aufgeschlossen sind, hat niemand von ihnen ein Problem damit, dass sich Ayla mittlerweile sehr gut
mit Wolfgang, dem Sohn "der Susanne", angefreundet hat - womit sie sehr wohl ein Problem haben, das sind die anzüglichen Bemerkungen
"des Sepp" zu Ayla - aber mehr, als ihr nach- und auf ihren hübschen Busen zu glotzen, kann er nicht, weil Aylas Brüder sie zwar NICHT
vor Wolfgang, mit dem auch sie bereits befreundet sind, sehr wohl aber vor "dem Sepp" - und möglichen Übergriffen! - beschützen!

Nachdem "die Susanne" schon oft im Pfarrsaal bei Kaffee, Tee, Kakao, Knabbereien, Brötchen und Kuchen und "der Sepp" schon
oft in einem seiner Wirtshäuser am Stammtisch über ihre/seine Pläne informiert hat,(wobei Susanne lächelnd die "3 G-Nachweise"
(Genesen, getestet, geimpft)entgegennimmt, während "der Sepp" auf solche Nachweise pfeift und überhaupt Impfen, Testen,
Corona-Regeln usw. immer für "Toas" (Tirolerisch für Blödsinn!) erklärt hat!)

gibt es nun, an zwei Tagen hintereinander, je einen großen Wahlkampfauftritt auf dem Dorfplatz:

"Der Sepp" rudert mit den Armen herum, als die Blasmusikkapelle die Tiroler Landeshymne ("Zu Mantua in Banden der treue (Andreas)
Hofer war...")erklingen lässt.

Dann pflanzt er sich entschlossen vor seinen Anhängern auf und legt los: "Mander, s´ischt Zeit! Frauen nit zu vergessen!
Zeit, richtig zu wählen! MICH! Was ich Euch zusage, wenn ICH Bürgermeister UNSERES St. Georgen werde: Anstelle des Skiliftes
werden wir eine Seilbahn (!)auf den Siebenerkogel bekommen! Die Susanne sagt, der Wald da oben wäre als "Einstand" für die
Gämsen im Winter und auch für die Wasserquellen wichtig! Der Wald kommt weg!

Wir brauchen Skipisten! Und Tourischten! Anstelle des Gemischtwarenladens wird`s einen Supermarkt geben! Eine zweite
Tankstelle! Der Bahnhof wird ein Gasthof! Die Bahnlinie hin zur nächsten Stadt wird aufgelassen! Da muss dafür eine Autobahn
her! Das Naturbad ist auch so ein Toas! (siehe oben!) Da gehört ein Hallenbad mit Wellness und Sauna hin! Und mit einem Fitnesstudio!

Die Forststraßen werden ALLE asphaltiert! Ausländer wollen WIR nicht mehr haben! UNSERE Arbeitsplätze sollen und müssen
UNSCH Tirolern gehörn, nit wahr? Rund um das Dorf wird eine Rennstrecke für Autorennen und Motocross angelegt!

Mander, wählts den Fortschritt! Für UNS! Für unser St,Georgen an der Ischter!"

Am nächsten Tag singt "die Susanne" in ihrem schönen Alt "Tirolerland, du bist so schön!" und begleitet sich selbst auf ihrer Geige
und ihrer Ziehharmonika. Sie begrüsst alle Anwesenden mit breitem Schmunzeln und Kusshänden, die sie ihnen zuwirft, und mit
"Grüss Euch" auf Deutsch, Englisch, Italienisch, Farsi(Persisch) und Tirolerisch: "Griaß Enk!"

"Liebe Freundinnen und Freunde, s`ischt Zeit! Ich habe gestern gut zugehört: Wenn ICH Bürgermeisterin werde, wird es KEINE
asphaltierten Forststrassen und keine Auto- und Motocross-Rennen geben. Das mit dem Hallenbad incl. Wellness und Sauna und Fitness
ist hingegen eine gute Idee, aber halt zusätzlich zu unserem geliebten Naturbad!

Seilbahn? Warum nit? Eine Skipiste gibt´s schon, und DER WALD BLEIBT! Ich liebe unsre Eisenbahn, und wir alle lieben unseren
Gemischtwarenladen,nit wahr? JEDE/R, der hier lebt und arbeitet, gehört zu uns! Wir seind Tiroler, und wir seind gaschtfreundlich!
Wir seind eine Gemeinschaft!

Es gibt sooo viele Wahlen! Bei unsern Nachbarn gibts bald die Bundestagswahlen! Es gibt Pfarrgemeinderatswahlen, und ich werde
mich dafür einsetzen, dass es in ALLEN Betrieben und auch in ALLEN Gasthöfen und im Hotel "des Sepp" Betriebsräte UND
Betriebsratswahlen geben wird. Und JEDER, der arbeitet, hat ein Recht(!),krankenversichert zu sein!

Es gibt Bundespräsidentenwahlen und Nationalratswahlen und Landtagswahlen und die Wahlen fürs EU-Parlament - und es sollte
dort Wahlen geben, wo es heute noch keine Spur von Menschenrechten und von Demokratie gibt!

Jeder sollte die Wahl haben, ein Leben in Würde und Gerechtigkeit zu führen! Ich denke, durch Spenden an Organisationen, die
dort tätig sind, und durch das Aufnehmen von Flüchtlingen - denn wir seind gaschtfreundlich! - können wir "auch" den Menschen
in Afghanistan eine Wahl geben: eine Chance auch unter der Herrschaft der Taliban!

Wir seind Tiroler, aber wir seind auch ein Teil unsrer schönen Welt, und "auch" das, was ausserhalb von unscherm Tirol ischt,
darf uns nit gleichgiltig sein, nit wahr?

Wir hobn die Wahl, uns gegen den Scheiß impfen zu lassen oder nit! Wähln wir das Impfen, bitte! Wählen wir Freundschaft,
Zusammenhalten, Beistand!

Wenn wir wählen, dann wolln wir ein schönes und lebenswertes und liebenswertes St.Georgen an der Ischter haben!
S`ischt Zeit! Für die Liebe! Für die Gerechtigkeit! Für uns! Für uns ALLE! Dankeschön, I mog euch! Und soo viele Bussln an euch!"

Ach ja, und am Abend des Wahlsonntags?

Da zieht "die Susanne" ihren prallen Mund von einem Ohr zum anderen! Weil SIE die Wahl gewonnen hat
und nun Bürgermeisterin sein wird! In ihrem geliebten St.Georgen an der Ischter!!
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