Der Schlawiner Pinto

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Helga
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Der Schlawiner Pinto

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Pinto, das Iltisfrettchen, lebt mit seiner Schwester Pia und seinem kleinen Bruder Leo bei der Familie Parker in einem großen Haus, umgeben von einem wunderschönen Garten, in dem es sich herrlich herum tollen lässt.
Doch an manchen Tagen hält Pinto sich lieber drinnen auf. Hier gibt es überall für ihn interessante Gegenstände, die er gern näher untersucht, wenn sein Mensch ihn gerade einmal nicht beobachtet.
Solch eine günstige Gelegenheit ergibt sich an diesem herrlichen Sommertag im August!

Pinto ist allein. Seine beiden Spielkameraden Pia und Leo haben keine Lust, sich mit ihm zu beschäftigen. Pia liegt genüsslich in ihrer Hängematte und Leo in der Schlafhöhle im Kratzbaum. Und Pintos Mensch ist irgendwo im Garten und sonnt sich.

Blitzschnell rennt der kleine Kerl ins Wohnzimmer.
„Ich muss aufpassen, dass ich nichts umwerfe,“ denkt Pinto.
„Obwohl mir das ja gerade Freude machen würde. Vielleicht die kleine Vase hier auf dem Tisch? Sie zerspringt so schön in viele kleine und große Scherben. Ach - ich habe eine viel bessere Idee. Da - neben der Türe - die Blumentöpfe! Mein Mensch hat sich da ja etwas Schlimmes einfallen lassen. Einfach ein Gitter über die Töpfe zu spannen! Was für eine verrückte Idee! Damit wir nicht mehr die Erde heraus graben können! Und das war so ein schönes Spiel! Was haben wir um die Wette gebuddelt! Ich war immer der Schnellste und habe die Erde am weitesten durch das Wohnzimmer geschleudert. Das war ein Riesenspaß!
Wenn ich jetzt schon nicht die Erde heraus graben kann, dann – ja – dann beiß ich einfach die Blätter der Pflanzen ab.“

Pinto macht sich mit Eifer an die Arbeit. Bald hat er die Blätter der Grünpflanzen rund um sich herum verteilt. Zufrieden betrachtet er anschließend sein Werk.

„Und was mach ich nun?“ Pinto überlegt kurz.
„Der Mülleimer! Klar! Ha! Den kann ich auch noch durchwühlen.“

Pinto ist eine ganze Weile damit beschäftigt, alles wieder aus dem Eimer heraus zu holen, was sein Mensch dort hinein geworfen hatte. Säuberlich verteilt er alles auf dem Fußboden.

„So! Ich glaube, das reicht für heute! Ich werde mir jetzt noch kurz die Krallen an der Rückwand vom Sofa wetzen. Die Rückwand nehme ich deshalb, weil mein Mensch es da am wenigsten sieht. Und dann? Dann werde ich mich ins Körbchen legen und ein Schläfchen machen.“

Pinto hat es sich gerade in seinem Korb bequem gemacht, als er die laute Stimme seines Menschen rufen hört: Piiiiiiiiia! Leeeeeo! Piiiiiiiiiintooooo! Wo seid ihr? Was ist hier geschehen?

Pinto kneift die Augen fest zu und tut so, als hätte er überhaupt nichts gehört!!!!



© Helga Salfer
Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
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