Das rote Streifenhörnchen

Geschichten aus dem Leben, Märchen, Fabeln
Antworten
Benutzeravatar
NoaCenda
Neugierig
Neugierig
Beiträge: 11
Registriert: Montag 19. Oktober 2015, 16:37
Kontaktdaten:

Das rote Streifenhörnchen

Beitrag von NoaCenda »

Jemand fragte ob ich m. oder w. sei. Naja, ein wenig von beidem, wofür dann auch mit unter mein Name steht. Ist ja aber auch nicht so wichtig. ;)

Ich bin mir bei der Kategorie nicht so sicher, es ist nicht wirklich eine Geschichte für Kinder, aber über ein Kind. ^^

Das Streifenhörnchen: Gattung der Hörnchen mit 25 Arten, von denen 24 in Nordamerika und eine in Eurasien heimisch sind. https://de.wikipedia.org/wiki/Streifenhörnchen

__________________________________________________________________________________________________________

Das rote Streifenhörnchen

Kinderseele, die sich jeden Tag verinnerlicht, auch wenn sie das dazu bringt, den gestrigen bereits vergessen zu haben. Einen Tag zu finden liegt in der Verantwortung anderer, das Erleben in ihrer. Und das muss sein, es ist von Nöten diese Wesen ihrer Art zu berauben, so können sie dieses Geschäft auch wieder weiter führen. Damit das geschehen kann, müssen sie diese Welt erfahren und zwar schonungslos. Das geht am besten durch die eigene Erfahrungsaufnahme, darum dürfen diese auch gerne außerhalb ihrer Pflichten und Aufmerksamkeiten herumtollen, ihren Vorort bereisen und die Welt selber erkennen. Selbstverständlich stimmt das nicht.

Jenes um welches es hier nun geht, scheint dies auch zu durchleben. So streift es durch die Straßen, deren Wälder und Lichtungen, Meere und Strände, Krater und Findungen. Findet ihre ganz eigene Sonne, auch wenn diese Tags im Schatten steht. Ganz allein, das kleine Mädchen.
An ihr ziehen bestimmt genügend Gestalten vorbei, aber dies liegt außerhalb ihrer Aufmerksamkeit, dort gibt es eben so viel mehr.

Inmitten großer Wälder steigerte sie sich gerne in neu Entdecktes hinein, so dass ihre Aufmerksamkeit nie 'was Anderes kannte. Ihre Blicke inspizierten so Einiges, wobei sie nie über den Sinn des Ganzen nach dachte, obwohl sie doch täglich die selben Routen ablief und eigentlich nie etwas sehr spannendes geschah.

Ein manches Mal doch fing ihre Inspektion ein Zielobjekt und so war's dann auch.
Dieses Etwas zu finden schien wohl auch nicht gerade wie eine fordernde Aufgabe, doch fiel es ihr heute zum ersten Mal auf. Ein rotes Schimmern glänzte im Morgentau der Blätter. Es sah jedenfalls in ihren Augen wie etwas spannendes aus, weshalb sie ihre Inspektionen intensivierte und einen kurzen Moment später zwei Meter vom Rot entfernt stand. Nun ging sie mit Vorsicht, wer weiß schon welche Gefahr von diesem Etwas ausging. Sie Erschrak beim näherem Betrachten, als auffiel, dass dieses Etwas zu Atmen schien. Ihr Schock linderte sich allerdings als sie bemerkte wie es aussah. Mit diesem verzotteltem und schwachem Fell erinnerte es sie an ihre Mutter, sie mussten wohl eine Seele teilen.
Sie betrachtete dieses Tier für einige Zeit, bis es plötzlich die Flucht ergriff. Aber an seiner Stelle blieb eine Kuhle, mit gefärbtem Laub. Dieses Erlebnis berichten wollend ergriff auch sie die Flucht in Richtung Heimat.

Das Mädchen tritt durch den Schwellenbereich, hörte die Klänge diverser Machenschaften, ordnete, während sie in ein Nebenzimmer rannte, schon einmal die Worte in ihrem Kopf. Angekommen zupfte sie erst ein paar Mal am Rockzipfel einer Frau, als diese keine Reaktion zeigte, begann sie, wenn auch anfangs etwas eingeschüchtert klingend, ihre Sätze abzuspielen: "Da ist ein Tier gewesen, das hatte buntes Fell und bunte Tapsen."

Die Frau kramte sichtlich unbeeindruckt in ihrer Ablage - das tat sie schon seit das Mädchen den Raum betrat. Nun schaute dieses ähnlich gleichgültig zum Fenster, neben dem sich ein Hocker seinen Platz nahm. Sie gesellte sich zu ihm, stieg vorsichtig auf ihn, richtete ihren Blick aber nicht, sondern verblieb in dieser Position. Schlapp auf dem Stuhl eingefunden, nahm sie sich die Zeit zu verarbeiten, was sie fühlte, ob es für vor 2 Minuten oder gerade vergangene Geschehnisse war blieb ihr nicht im Kopf. Das war lange vergessen, da ihr empfinden nun regierte. Vielleicht schwang sie 'mal ihr hängendes Bein entlang der Hockerleere, ansonsten aber war ein Lebenszeichen eine schwierige Sache, die man wohl vergebens suchte. Die Klänge des Gemäres, der Frau hat sie schon lange ausgeblendet.
So schwang sie dort eine Weile, so da es schien, als müsse sie sich von einem weiten Lauf erholen. Eine Kinderseele im Wandel der Zeit, zum Verlauf des Lebens. Sein im Verhältnis dazu was gewesen ist.
Nachdem sie sich ihre Zeit nahm, trabte sie langsam zum Ausgang. Doch blieb dort Schock artig stehen, als sie eine Handfläche auf ihrem Kopf wieder fand. Die Frau schaute kurz verdutzt, senkte sich dann aber auf die Höhe des Mädchens, fing an erheitert ein Grinsen zu unterdrücken: "H'ach du Naivling, ich seh' dich ja und wie du so bist, aber ich brauche hier noch ein Weilchen."

__________________________________________________________________________________________________________

Die Wahrnehmung: Sehen, schmecken, hören, riechen etc. durch diese verstehen wir Existenz. Was nicht Wahrgenommen wird, das gibt es auch nicht. Vorurteile zwingen uns in eine Maßgebliche Fantasie, die allein Existenz bestätigt.

Da ich es schwachsinnig finde, in eine Geschichte oder Ähnliches, zu viel hineinzuinterpretieren, obwohl diese nicht 'mal mit dem Gedanken geschrieben worden sind, hier ein paar eingebaute Stilmittel. (So etwas wie z.B. Personifikationen beachte ich nicht, da dies keinen Einfluss hat.)

Übertreibung, Verharmlosung, Kritik an Lebens- und Sichtweise, Perspektiven Wechsel,
Unpersönlichkeit. Viel spaß beim Suchen, falls ihr so etwas mögt.

Ich habe hiermit mal etwas ganz neues ausprobiert. Das ist eigentlich überhaupt nicht mein's.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir verraten könntet wie die Charaktere am Anfang und am Ende auf euch wirkten. Ist bei der Frau natürlich etwas kürzer.

Danke für's lesen.
Antworten