Taio, geboren um glücklich zu sein

Geschichten aus dem Leben, Märchen, Fabeln
Antworten
Benutzeravatar
Stiekel
Eifriger Schreiber
Eifriger Schreiber
Beiträge: 1051
Registriert: Dienstag 11. Januar 2011, 19:43
Kontaktdaten:

Taio, geboren um glücklich zu sein

Beitrag von Stiekel »

Bild

Am Rande des Urwaldes lebt eine kleine Familie. Fayola, Taios Mama ist eine wunderschöne Frau, deren Name die Bedeutung hat: „Glück geht einher mit Ehre“. Sein Papa heißt Chinedu: "Von Gott geführt". Wie ihre Namen, so ist auch ihr Leben. So wundert es niemanden, als sie ihren kleinen Sohn Taio nennen, "Geboren um glücklich zu sein". Sie wissen sich von Gott getragen, so kann Fayola erhobenen Hauptes durch die Straßen gehen und das wenige, was sie zum Leben braucht, dankbar aus der heiligen Hand nehmen. Chinedu geht fröhlich seiner Arbeit nach und ist für manchen Spaß zu haben. Immer wieder heckt er Streiche aus und bringt den Zwerg damit zum Lachen.
Doch wenn sie auf der Jagd sind, ist der Vater besonnen und ruhig und zeigt dem Kleinen, was er beachten muss, um nicht in Gefahr zu geraten. Er tötet nicht gerne ein Tier, nur wenn es zum Lebensunterhalt unbedingt nötig ist. Er entschuldigt sich dann bei der Beute, die er gemacht hat und bedankt sich bei ihr, weil sie dafür ausersehen ist den Hunger seiner Lieben zu stillen.
Taio ist ein rechtes Sonnenscheinchen. Seine Frohnatur zieht selbst die scheuen Waldbewohner an und man sieht ihn nicht selten umringt von prächtigen Vögeln, naseweisen Äffchen und manch anderem Getier. Immer hat er einen Stock dabei, um sich einen Weg durch unzugängliches Gelände zu schlagen, denn seine Neugier treibt ihn an, die Teile des Urwaldes zu erkunden, die ihm noch fremd sind. Dabei nimmt er auch Schrammen in Kauf, denn er kennt Kräuter, die den Schmerz lindern, wenn er die Wunden damit bedeckt. Heute ist er auf der Jagd nach Käfern und Maden, aus denen Mama leckere Gerichte kocht. Schon ganz früh am Morgen hat er sich an der Badestelle mit Schlamm eingerieben, der die Mücken von der Haut fernhält. Als ihn der Hunger plagt, bedient er sich an dem herrlich frischen Obst und den Beeren, die der Wald zu bieten hat. Er fühlt sich froh und frei und möchte mit keinem anderen sein Leben tauschen.
Sabine Brauer
Bild

Nur wer sich selber liebt ist fähig,
auch andere zu lieben.
Antworten