Seite 1 von 1

Die kleine Bücherei

Verfasst: Dienstag 11. Februar 2020, 15:22
von gerhard
Favelas,so nennt man die Viertel in den südamerikanischen Städten,wo viele sehr arme Menschen leben.

Solche "favelas" gibt es auch in der schönen und berühmten Stadt Rio de Janeiro mit ihrem besonderen Berg,dem"Zuckerhut",
der riesengrossen Statue von Jesus,der und die über die Stadt wacht,mit dem tollen Strand "Copacabana" und dem berühmten
Karneval.

Der 38jährige Joao war lange Polizist gewesen und hatte dabei gesehen,wie viele Kinder und deren Familien in diesen Stadtvierteln leben - bis er sich entschloss,an die Universität zu gehen und (Kinder)Psychologie zu studieren. Dabei lernte
er die 27jährige,aus Deutschland stammende Cornelia kennen,die (Kinder)Medizin studierte.

Die beiden zogen in ein hübsches Haus mit einer Dachterrasse und einem kleinen Garten mit Swimmingpool,das nicht sehr
weit von den "favelas" entfernt war. Und dort,mitten in den favelas,fanden sie ein Haus,das sie mieteten und in das bald viele Kinder kamen:
sie bekamen da eine gute Mahlzeit,sie wurden,ohne dass ihre Eltern dafür zahlen mussten,von einer jungen Ärztin und
einem jungen Zahnarzt behandelt.

Und obendrein fanden sie in dem Haus etwas,das sie noch nie gesehen hatten -nämlich viele Spielsachen und auch
Gesellschaftsspiele.

Joao und die hübsche Cornelia wiederum besuchten die Kinder und deren Familien -und eines Tages wurden sie in
ein verwahrlost aussehendes Haus geführt -und fanden da etwas vor,das sie ganz sicher nicht erwartet hatten:

Da standen Regale,daneben Tische,Bänke und Stühle,auf den Tischen Getränke und etwas zu essen. Und in den Regalen
gab es -wohl 200(!)Bücher!

"Die haben wir alle aus dem Müll gefischt und saubergemacht!"sagte ein pfiffig aussehender 11jähriger.


"Das ist ein Buch über den berühmten deutschen Forscher Humboldt,der noch heute in ganz Lateinamerika sehr
angesehen ist,weil er sich wirklich für die Menschen,zum Beispiel für die aus Afrika gekommenen Sklaven und für
die Indios,interessiert hat!"

"Ein Tierlexikon!" -"Das ist ein Buch mit Schriften und Texten von dem deutschen Philosophen Nietzsche,von einer
Frau,die an der Universität ist,in unser Portugiesisch übersetzt! Ein bisschen schwierig zu lesen,aber interessant!"
erklärte ein 12jähriges,hübsches Mädchen.Das Mädchen erklärte auch,warum einige Schriftsteller „fehlten“:“Es wurde uns mal,von einem alten Nazi,der dank der Hilfe des Bischofs Hudal auf der „Rattenlinie“nach Südamerika fliehen konnte,ins Portugiesische übersetzt,“Mein Kampf“ angeboten! Akif Pirincci,der hat so Katzenkrimis geschrieben,wollten wir nicht annehmen,weil er rassistisch ist,und ein Buch von Ernst Jünger,in dem er den Krieg anpreist,hab ich gleich wieder in den Müll geschmissen!“

Cornelia kicherte,als sie im Hof sah,dass zwei der Mädchen und zwei Jungen grad dabei waren,dem 13jährigen Vicente die Hose runterzuziehen. Er war mit seiner Schwester Luna und seinen Eltern grad aus Sao Paulo hergezogen -aus einem ganz besonderen Haus in dieser großen Stadt,die nach dem hl.Paulus benannt ist:
Viele Häuser stehen leer,und in die sind nun viele Obdachlose eingezogen:sie verwalten sich selbst,geben jeden,der ins Haus rein will,einen Ausweis,besorgen sich alles,was sie
brauchen und haben Mitsprache in der Stadtverwaltung!

Und Joao und Cornelia staunten und bewunderten die Kinder,die einfach von selbst auf die Idee zu dieser Bücherei
gekommen waren!

Bolsanero

Verfasst: Montag 20. April 2020, 08:20
von gerhard
Presidente Bolsanero,der grad den Gesundheitsminister,der wirklich was gegen Corona tut und nicht verharmlost,entlassen hat,trat hustend(was könnte er haben?)vor Demonstranten -die die Schließung des Parlaments und Eingriff des Militärs forderten,für Freiheit und Demokratie(!)ein!