CHRISTKIND ODER WEIHNACHTSMANN?

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gerhard
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CHRISTKIND ODER WEIHNACHTSMANN?

Beitrag von gerhard »

Die 15jährige Christa und ihr Papa - der schon 47 war, als er Christas hübsche Mama geheiratet hat, und nun, mit 63, einen schönen silberglänzenden
Vollbart hat - interessieren sich sehr wenig dafür, WER zu Weihnachten kommt!

Egal, ob`s der (holländische) Sinterklaas ist, der schwyzerische Samichlaus,
der französische Pere Noel, die italienische Weihnachtshexe Befana, der/das russische Väterchen Frost mitsamt Tochter
Snegurotschka("Schneeflocke") oder gar der Grinch, die Kinderbuchgestalt,die ein grünes Fell(!)hat und von Jim Carrey in einem
Film zum Leben erweckt wurde - wichtig ist doch der GEIST von Weihnacht, das ja ein Fest der LIEBE sein soll!

Liebe, das kann viel sein und viel bedeuten - für Christa und ihren Papa Klaus zum Beispiel, dass sie sich, sie als Christkind und
er als Weihnachtsmann kostümiert, in der Vorweihnachtszeit vor ein Bordell stellen - und mit den Passanten, die vorbeigehen,
vor allem aber mit den Männern, die hineingehen, Gespräche über die "Arbeitsbedingungen" der Frauen im Bordell führen!
Weil käufliche "Liebe" für diese Frauen sehr oft das Gegenteil von auch nur halbwegs guter(von "liebevoll" ganz zu schweigen!)
Behandlung bedeutet!

Zu so manchen Frauen, die die "käufliche Liebe" in Häusern, die IHNEN gehören, betreiben und sich sehr wenig bekleidet in
großen Schaufenstern zeigen, kommen die zwei auf Besuch - für die Damen ist`s dann zunächst ungewohnt, dass ein Mann und
ein junges Mädchen einfach ein Gespräch - verbunden mit ein paar kleinen, liebevoll ausgesuchten Geschenken - mit ihnen
führen wollen, aber es dauert dann doch nicht lange, bis alle drei das Gespräch nett und anregend finden - und es ist nicht
selten, dass dann die betreffende Dame, das "Christkind" und der "Weihnachtsmann" gemeinsam sehr herzlich zu lachen beginnen!

Christa ist grad mal 1.57 und sehr schlank, hat schulterlange, wellige blonde Haare, die ein zartes, hübsches Gesicht einrahmen,
große hellblaue Augen, die oft einen sehr innigen(und ein wenig schalkhaften)Ausdruck zeigen, und einen kleinen, geschwungenen
Mund mit vollen, kirschroten Lippen. Sie kommt ganz nach ihrer Mama, die nun 45 ist, aber wesentlich jünger aussieht, und das
Städtische Frauenhaus leitet.

Klaus, ihr Papa, betreibt eine Buchhandlung (in der Vorweihnachtszeit ist das große Schaufenster besonders liebevoll gestaltet:
schöne Weihnachtsbücher, neben denen ein Porzellanengel sitzt und die von Tannenzweigen umgeben sind), nunmehr( "wegen" Corona)wieder so,
dass ihn die Bücherfreunde anrufen oder anmailen(per Whats`App geht`s auch!) - und er ihnen dann am Eingang das Gewünschte
lächelnd überreicht!

Seine Freizeit nutzt Klaus dazu,sich ehrenamtlich - im Rahmen der Evangelischen Diakonie - für Obdachlose einzusetzen:
Für die gibt`s zwei Gemeinschaftsräume, einen Speisesaal, in dem auch Christa gern beim Essenausteilen mitmacht(lächelnd
und nette Gespräche mit den Leuten führend), viele Spiele(Kartenspiele, Mensch Ärgere Dich Nicht usw.), zwei Waschmaschinen,
einen Lagerraum mit vielen Kleidungsstücken, einen kleinen Shop, wo die Obdachlosen für sehr wenig Geld alles mögliche erwerben können,
Schlafräume usw.

Wenn Christa das Christkind macht, dann trägt sie über sehr warmer Unterwäsche und zwei Pullovern übereinander ein langes weißes
Kleid. Die Beine stecken in warmen Strumpfhosen, die Füße(schön in kuscheligen dicken Socken)in (innen pelzgefütterten)hübschen
Ballerinas. Und hinter ihrem Köpfchen gibt`s einen großen "Heiligenschein", den das "Christkind" auch per Knopfdruck zum Leuchten
bringen kann!

Klaus gibt den Weihnachtsmann natürlich auch so, wie sich jeder diesen vorstellt, rotgekleidet mit weißem Pelzbesatz, rote Zipfelmütze
und Pelzstiefel inbegriffen. Sein silberglänzender Vollbart passt perfekt dazu - und die Tatsache, daß er kräftig gebaut und auch
ein wenig "rundlich" ist(auch mit einem Bäuchlein!), erst recht!

Weil wegen Covid wieder "Lockdown" ist, sind wieder viele Geschäfte, die nicht "lebenswichtig" sind, geschlossen worden -aber,
wie schon erwähnt, hat Klaus eine Möglichkeit gefunden, die Kunden seiner Buchhandlung trotzdem mit guter Lektüre zu versorgen!
Es ist auch sooo schade, dass die Freizeit- und auch die Kultureinrichtungen wieder geschlossen sind - im Kindertheater war eine
Aufführung der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens geplant - die sicher sehr lustig geworden wäre!

Und im Musiktheater hätt`s Ballett gegeben: "Natürlich" den Nussknacker!

Auch die Weihnachtsmärkte dürfen nicht stattfinden! "Christkind" und "Weihnachtsmann" ziehen durch die Straßen und tun, was
sie können - um für vorweihnachtliche Stimmung zu sorgen! Sie verteilen Mandarinen, Äpfel, Nüsse, Schokoengel und Schokonikoläuse -
und an Obdachlose, die sie aus der erwähnten Einrichtung kennen, Sandwiche, auch Obst, Schokolade, aber auch Bratwürste, Pommes
und Currywurst - und heisse Getränke!

Sie stellen sich neben ein Cafe, in dem es Punsch, Glühwein und Glühmost gibt - und stimmen, Christa in einem "himmlisch" klingenden
Sopran, Klaus mit kräftiger Baßstimme, alle möglichen liebgewordenen Weihnachtslieder an!

Wie es sich für den Weihnachtsmann gehört, hat Klaus liebevoll ausgesuchte Geschenke in einem großen Sack, den er sich über
eine Schulter geschwungen hat. (aber KEINE Rentiere!) Das "Christkind" wird Geschenke ins Frauenhaus, wo ihre Mama sie schon
mit Kakao mit viel Schlagsahne und selbst gebackenem Kuchen erwarten wird(und herrlichen auch selbst gebackenen Weihnachtskeksen!),
ins Frauenbüro, ins Frauencafe, die Frauenbücherei, das "rosa Haus" für die Rechte lesbischer Frauen (und schwuler Männer)... bringen!

Die schwulen Männer gehen mit allen Frauen nett und charmant um, und das hübsche Christkind wird von ihnen immer sehr freundlich
begrüßt - und bekommt von IHNEN Kekse, die mehrere Frauen und Männer im "rosa Haus" gemeinsam - mit viel Lachen und Singen! -
gebacken haben! Auch Fritz und Franz schauen oft im "rosa Haus" vorbei - auch heute sind sie da, lachen das "Christkind" fröhlich an
und beginnen ein angeregtes Gespräch: Sie sind beide Mitte Vierzig, zwei gutaussehende, charmante Männer - und der liebevolle
"Vati" und "Papa" von drei wohlgeratenen Adoptivkindern.

Der "Weihnachtsmann" besucht Personen, die kleine Geschäfte und Betriebe betreiben und sie wegen der Corona-Bestimmungen
wieder mal schließen mußten - und mehrere Gastwirte, die das selbe Problem haben!

Im Seniorenheim geht er von Zimmer zu Zimmer - und setzt sich in der Kinderpalliativstation mal zu der sechsjährigen Susi und mal
zu dem 5jährigen Klausi - der sich freut, von einem "großen Klaus" besucht zu werden! Beide (und auch die anderen)Kinder wissen,
dass sie bald sterben werden - und sind erheblich gefasster als der große stattliche "Weihnachtsmann", der, als er das Krankenhaus,
zu dem die Kinderpalliativstation gehört, verlassen hat - schluchzt!

Und von dem liebevollen "Christkind"(das "nebenbei" seine liebevolle Tochter ist), das grad kommt, getröstet wird!
Dann besuchen BEIDE GEMEINSAM das Tierheim, um "auch" den Hunden, Katzen usw. kleine, für sie passende Geschenke zu bringen.
(Ein sehr großer Hund bekommt ein großes Rindsschnitzel - ein kleiner Hund freut sich über ein Paar Knackwürste, die ihm der
Weihnachtsmann mit "Hohoho!" überreicht - wofür dann der Weihnachtsmann ein liebes Schleckerbussi auf den Mund bekommt!)

Eine hübsche Pudeldame bekommt vom Christkind leckere Hundekekse - und bedankt sich sich mit einem liebevollen Hundebussi!
Ein gemeinsamer Infostand von Amnesty International, Greenpeace, einer Organisation, die sich für Operationen für Blinde
in der "Dritten Welt" einsetzt, der Caritas und der Diakonie steht am Stadtplatz - die Aktivisten haben vier kleine Tische weit genug
voneinander aufgestellt und tragen alle Masken.

Christkind und Weihnachtsmann beschenken die Menschen, die sich sooo toll für Menschen und die Natur einsetzen, mit liebevoll
ausgesuchten Kleinigkeiten. Die diversen Aktionen haben sie bereits übers Internet unterstützt!

Wie gesagt:CHRISTKIND oder WEIHNACHTSMANN, das ist NICHT wichtig!
Entscheidend ist, dass sich Christa, ihr Papa Klaus, ihre Mama und andere Menschen im "Geist" der Weihnacht für Mitmenschen
einsetzen: "Ich habe gehungert, und Ihr habt mir zu essen gegeben! Ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet! Ich war krank,
und Ihr habt mich aufgesucht!" Aber auch: "Selig die Barmherzigen, Selig, die Trost spenden!"

Denn "auch" ein Lächeln, ein freundliches Wort.... können sehr viel bewirken!

Das hübsche 15jährige "Christkind" wird Kinderpsychologie studieren und will Sonderschulpädagogin werden!

Und wird sich weiter gemeinsam mit ihrem Weihnachtsmann-Papa für den "Geist der Weihnacht" einsetzen!(Also NICHT für
lieblose "Berge Geschenke", nicht für klingende Kassen im Handel, nicht für noch so nette junge Frauen, die
bei Christkindlesmärkten, wo auch die meisten "nur" an Punsch und Glühwein und Bratwürste und Einkaufen denken,
als "Christkind" auftreten - und in den meisten Fällen keine Ahnung davon haben, was einst Martin Luther gedacht
hat: In seiner Vorstellung sollte das "Christkind" ein liebevolles Kind sein, das das EINE so ganz besondere Kind,
das UNS mit seiner Ankunft erlöst hat, beschenkt!)

Wie heisst es doch in dem lustigen Film "Muppets-Weihnachtsgeschichte:"Da, wo Du Liebe gibst, da ist der Geist der Weihnacht!"

"Hohoho!" "Merry Christmas!" "Felice Navidad!" "Joyeux Noel!" "Shinnen Ommedeto!" "Eid Milad Majid!"(Arabisch) "Buon Natale!"
"Kala Christougenna!" "Mele Kalikimaka!" "Mo`adim Leimkha!" (Hebräisch) "Gesegnete Weihnachten!"
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