Ego

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genok
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Registriert: Samstag 2. November 2019, 11:56

Ego

Beitrag von genok »

Da geht doch etwas vor sich. Signale verschaffen sich Zugang zu Gehirnen. Dort werden die auf alle Sinne gerichteten Impulse, konstruktiv bedingt, für die reale Welt gehalten, was sie konsequenterweise auch ist. Dieser Wahrnehmungen wegen entsteht ein mit zunehmender Wichtigkeit empfundenes Ich. Wohin man sieht, überall Ichs, die auf die verschiedensten Umwelteinflüsse entsprechend reagieren. Das kann einen oft freuen, manchmal weniger oder viel Mitgefühl wecken.

Um eine daraufhin unmerklich entstehende Egozentrik instinktiv zu bewahren, wird manch ein Ich heimlich zum Egoisten. Um dann als differenziert agierender 'egozentrischer Egoist' wirken und bestehen zu können, muss dieses Ich hoffnungsfroh auf die Duldung der kooperativen menschlichen Gemeinschaft setzen. Ein nicht vorausschauendes Ich, daß sich dabei durch illegitime Handlungen Vorteile verspricht, hat folgerichtig auf Sand gebaut, mit für sich sehr unangenehmen Folgen, freilich nicht immer.

Um aber die Substanz und die unterschiedlichsten Bausteine dieser überlebenswichtigen Gemeinschaft dauerhaft zu erhalten und möglichst konfliktfrei zu stabilisieren, gibt es als Bindemittel die nicht immer populären, doch verblüffend wirksamen Begriffe 'Verständnis' und 'Fairness' - Diese sollten sich dann im Ich und im Wir verwirklichen, gegenüber Mitmenschen und auch der Natur, welche als großzügige Gastgeberin bekannt ist, freundlich und wohlgesonnen, oft auch rigide und zurechtweisend, mahnend und letztendlich immer recht behaltend.

Wessen Ich all das überzeugt zur Maxime erklärt, für selbstverständich erachtet und bereit ist, dieses in ein menschlichkeitsorientiertes Gestaltungs- und Organisations-Gesamtkunstwerk, in eine planetengerechte Gesellschaft, eine Existenzgemeinschaft für naturgemäße Besiedlung einfließen zu lassen, ist jemand, dessen Ego dann doch nicht so sehr -zentrisch oder -istisch ist. Spuren davon lassen sich zwar überall entdecken, jedoch leider selten beeinflussen. Daran könnte man aber optimistischerweise arbeiten.
gerhard
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Re: Ego

Beitrag von gerhard »

1.) ein gesunder Egoismus ist wichtig und notwendig!

2.)Kein Mensch sollte sich im noch so schönen Altruismus so "aufgeben",dass für ihn,
für sein "Ich",nichts mehr "übrigbleibt"! Eine Gefahr,der Humanisten sehr leicht erliegen!

3.)Jeder trägt mehrere Ichs in sich,was literarisch am überzeugendsten in "Dr.Jekyll und Mr.Hyde"dargestellt ist.

4.) Das "Aufgeben" des eigenen Ich zeigt sich auch in der Politik,z.B.bei uns in Österreich, wo die Grünen
in der "Zusammenarbeit" mit dem ausgeprägten Egomanen Sebastian Kurz ihre inhaltliche Substanz weitgehend
eingebüsst haben!

5.)Ohne eine gesunde Beziehung zum eigenen Ich kann ein überzeugendes Eintreten für andere Menschen niemals
"funktionieren"!!!
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