Nachtrag zu " etwas zum Schmunzeln" wegen Überlänge...

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varioplex
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Nachtrag zu " etwas zum Schmunzeln" wegen Überlänge...

Beitrag von varioplex »

Wie angekündigt ein Nachtrag zu die Schnauze voll....das etwas andere Kochbuch
Kritiken erwünscht egal welcher Art...... danke varioplex........!!!


Da kann ich nur noch sagen, Bon Appetito, so langsam könnten sie sich bei diesen Kochduellen bewerben.

So richtig satt wird man von dieser Suppe natürlich nicht,
aber sie haben ja mich, und somit das Anrecht (Kauf des Buches) erworben, etwas zwischen die Zähne zu kriegen.

Zu dieser Suppe möchte ich ihnen ein Wurstbrötchen empfehlen. Ich meine nicht das herkömmliche Brötchen belegt mit einer x-beliebigen Kochwurst, nein so billig kommen sie mir nicht weg.

Diese Wurstbrötchen die mir vorschweben gibt es auch bei so manchem Bäcker, allerdings nicht wirklich frisch.
Diese Brötchen sollten warm gegessen werden, und wenn sie Die vom Bäcker aufwärmen, könnten sie auch gleich ihre Terrasse damit pflastern, schmecken tun sie nicht mehr.

Leider sind wir schon wieder bei diesen Fertigprodukten angelangt, doch auch in der Küche speziell beim Kochen gilt die Feststellung dass das Rad nicht neu erfunden werden muss.

Ein Beispiel möchte ich ihnen an die Hand geben. Mein derzeit ausgeübter Beruf ist Informationselektroniker, aber jetzt der Meinung zu sein mir meinen Fernseher selber basteln zu wollen oder zu können, käme mir nicht in den Sinn.

Das Fertigprodukt ist Blätterteig gefroren, lässt sich sicher selber herstellen aber für diese 4 Wurstbrötchen eine Arbeit, die man sich getrost schenken kann. Gehört auch selbst für einen Bäcker zu den schwierigeren Arbeiten.

Langer Rede kurzer Sinn also legen wir los, bevor die Suppe kalt wird.

Zutaten:
1 Packung Blätterteig, gefroren.

Welche Sorte müssen sie ausprobieren, die Unterschiede sind von Hersteller zu Hersteller teilweise gewaltig. Wenn sie in der Nähe eines Kaufland-Marktes wohnen ist der hier angebotene Blätterteig (Classic) zu empfehlen.

375g Gehacktes halb und halb (von ihrem Metzger!!!)
1 Ei
1 Zwiebel
Salz, Pfeffer, Paprika,
1 Knoblauchzehe oder Knoblauchgewürz (z.B. Aldi)
1 Scheibe Toast

Utensilien:
1 Schüssel, Küchenbrett

Zubereitung:
Gekacktes in die Schüssel geben, Ei, Gewürze und die zerkleinerte Zwiebel mit dem Gehacktem gut vermengen.
Die Scheibe Toast kurz mit Wasser tränken danach das Wasser wieder ausdrücken. Jetzt das Toastbrot in die Masse geben, fertig.

Entschuldigung, habe gepennt. Ihren gefrorenen Blätterteig hätten sie schon lange aus der Truhe holen müssen, er sollte nämlich ca. ½ Stunde auftauen bevor sie ihn bearbeiten.
Darf ich trotzdem weitermachen schließlich haben sie ihr Gekacktes noch in der Schüssel. Als Alternative könnte ich ihnen Frikadellen anbieten, in Form bringen und ab in die Pfanne. Okay, sie haben sich für die Wurstbrötchen entschieden, nehmen sie das Küchenbrett! Ich sagte Brett, und nicht Brettchen, es sollten schon vier dieser Blätterteigstücke darauf passen. Feuchten sie ihre Finger an und streichen sie damit über die Ränder dieser vier Teile. Nun verteilen sie die Masse so dass die Hälfte des Blätterteiges frei bleibt, weil sie die freie Hälfte über den Belag klappen müssen. Jetzt die Ränder gut andrücken und ihr Brötchen ist fertig. Wenn sie außer einem Supergeschmack auch noch etwas Optik haben möchten, können sie die Oberseite mit einem Messer halbschräg ca. 5-mal einschneiden. Der Backofen sollte eine Temperatur von 200° C haben, die Backzeit beträgt 30 Minuten. Wenn ihre Wurstbrötchen die gewünschte Bräune erreicht haben (nach ungefähr 15 Minuten) bitte mit Alufolie abdecken.
Schade ihre Suppe ist jetzt kalt, aber dafür sind die Wurstbrötchen knackig heiß.
Sie könnten mir eine Kostprobe zukommen lassen, diese Brötchen esse ich auch sehr gerne, speziell als Beilage zur Suppe.
Diese Wurstbrötchen wecken in mir Erinnerungen an meine frühere Tätigkeit als Bäcker. Dort hatte ich geraume Zeit bei einem Großbäcker gearbeitet bei dem es an jedem Donnerstag diese Brötchen ohne Ende gab.
Man achte auf jeden Donnerstag, wenn sie also bei diesem Bäcker an einem Mittwoch ihr Wurstbrötchen gekauft haben, können sie leicht ausrechnen wie frisch diese Brötchen waren.
Weil ich gerade von, esse ich auch gerne sprach, komme ich nicht daran vorbei, sie in die Vergangenheit meiner Bäckerlehre zu befördern. So sehr ich mir diese Lehre auch gewünscht hatte, wenn ich im Vorfeld gewusst hätte wie grausam Essen sein kann, wäre ich doch lieber reich geworden. Details möchte ich ihnen ersparen, nur Ausschnitte um ihnen einen Eindruck zu vermitteln.
Schweinefleisch ist ihnen ein Begriff, die unterschiedlichsten Partien eines Schweins sicher auch.
Nacken, Rücken, Filet ……., Pfötchen, Eisbein. Aber zwischen diesen Pfötchen und dem Eisbein gibt es noch dieses Mittelstück nennt sich Schweinefuß. Normalerweise steht dieses „Fleisch“ nicht zum Verkauf, doch mein Chef hatte sicherlich Beziehungen zu diesem Metzger. Diesen Fuß gab es jede Woche, allein die Zubereitung war schon nicht essbar, geschweige die Hautfetzen dieses Fußes. Mein Lehrherr konnte von diesen Füßen nicht genug kriegen, im Gegensatz zu mir, mir stand dieses Essen bis zur Oberkante Unterlippe. Deren Speisen gab es jede Woche und ich fragte mich wie es möglich sein kann so etwas, Entschuldigung, ekeliges, auf den Tisch zu bringen.
Dieses „Essen“ war auch die Erklärung dafür dass ich zum Leckermaul wurde, und meine Karies habe ich mir ebenfalls in der Lehre geholt. In unserem Vorratskeller gab es alles was das Herz begehrt, Fondant, Sirup, Honig, Kandis all diese Dinge wurden zu meinen Ersatzmahlzeiten, und ich Stammkunde beim Zahnarzt.

Ich kann mir bis zum heutigen Tage nicht erklären wie man Gerichte so zubereiten kann, dass selbst Schweine, um diesen „Fraß“, einen großen Bogen machen würden.
Aber bevor ich ihnen den ganzen Appetit verderbe, sollten wir diese Episode abhaken.

Zurück in die Küche die mehr oder weniger mein Arbeitsplatz ist. Es gibt in Dieser schon eine gewisse Arbeitsteilung, ab und zu übernimmt meine bessere Hälfte die anfallenden Arbeiten. Beginnend beim Kaffeekochen, über Eier und das Wasser für den Tee. Keine Angst, ich habe vorher um ihr Einverständnis gebeten diese Zeilen in meinem Buch unter zu bringen. Oder glauben sie wirklich, dass ich lebensmüde bin.

Außer diesem Kaffee, den Eiern und Tee gibt es noch drei Gerichte die in den Händen meiner Frau liegen.
Ihr Leibgericht ist Karpfen, in der Regel kommt dieser allerdings nicht mehr als zweimal im Jahr auf den Tisch.
Es hat nichts mit dem Geschmack oder der Zubereitung zu tun, in unseren Breiten ist dieser Karpfen schwer zu bekommen. Gerade Heute, gibt es zwei der erwähnten Gerichte, außer diesem Karpfen noch eine Suppe mit dem Namen „Bortsch“.



Sie liegen richtig, diese Suppe ist ein russisches Nationalgericht.

Beginnen wir mit diesem Karpfen, allein die Vorbereitungen sind mit reichlich Arbeit verbunden, waschen, putzen (Schuppen), und das Zurechtschneiden ist nicht mein Ding. Aber meine Frau blüht bei dieser Beschäftigung richtig auf, und das Resultat kann sich sehen lassen, besser gesagt ist mehr als nur schmackhaft.
Von diesem Karpfen gibt es, habe ich mir sagen lassen, unterschiedliche Arten.

Der, der Heute bei uns auf dem Brett liegt, sieht fast aus wie eine Lachsforelle.

Doch egal, die Zubereitung ist für alle Varianten gleich.

Na, was sagen sie zu diesem Prachtexemplar?




Wenn sie sich das Bild auf der linken Seite anschauen, so befindet sich dieser Karpfen bereits im Topf, direkt neben der Suppe „Bortsch“.



Zutaten:

1 Karpfen
1 Beutel Fischgewürz (Kochfisch)
1 Zwiebel, Salz
1 Möhre,1 Scheibe Sellerie, Porree, Petersilie
(auch Suppengrün genannt)

Utensilien:

1 Topf (5 Liter)
Stabile Unterlage, scharfes Messer,
Geduld und Stehvermögen.

Zubereitung:

Den Karpfen gut waschen und entschuppen, die Innereien entfernen. Danach in handliche Stücke teilen und zurück mit ihm in sein Element, dem Wasser. Allerdings diesmal angewärmt und in einem Topf. Fischgewürz, Zwiebel, Salz und Suppengrün ebenfalls hinein. Eine gute halbe Stunde und ihr Karpfen wäre, zum Verzehr bereit.

Beilage nach ihrem belieben, die Zubereitung hat schon lang genug gedauert, und sie glauben doch nicht, dass ich mir jetzt noch ihren Kopf zerbreche.

Der Geschmack dieses Fisches ist super, kleiner Nachteil sind die Gräten. Angefangen von fingerdick, über Zahnstocherstärke bis hin zu haarfein ist alles vertreten.
Guter Rat, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Nervig, wollte mich gerade vom Acker machen, aber ich bin ihnen ja noch die Suppe schuldig.
Jetzt aber schnell, sie könnten mir ruhig etwas zur Seite stehen bevor ich die Sportschau verpasse. Hey, ich sagte zur Seite, und nicht im Weg Rumstehen, also dawei, dawei.

Zutaten:

2 Stück Rote Beete (mittel)
1 Spitzkohl (statt Weißkohl, weil zarter)
2 Möhren
1 Zwiebel, Dillspitzen
1 Scheibe Sellerie
1 Becher Creme-Fraiche (natur)
1 Esslöffel Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Butter

Utensilien:
1 Topf 5 Liter, kleine Pfanne, Reibe

Zubereitung:

Hier handelt es sich um die vegetarische Variante, im Original wird statt Gemüsebrühe Rindfleisch (hohe oder flache Rippe) eingesetzt, das Fleisch wird auch verwertet.
Gemüse putzen und waschen, anschließend alles grob reiben. In der Pfanne wird die Butter ausgelassen und die gehackten Zwiebeln angeschmort, hinzukommen die grob geriebenen Möhren.
Den Topf mit ca. 2 Liter Wasser füllen und die Brühe auflösen, salzen und etwas Pfeffer, jetzt den Kohl und die Rote Beete, danach alles 15 Minuten kochen.
Last but not least, die vorbereiteten Zwiebeln und Möhren in den Topf geben, Ofen aus, gut verschließen (Deckel), und den Bortsch mindestens 1 Stunde ziehen lassen.
Wenn sie sich jetzt auf diese Suppe stürzen, egal ob Teller oder Tasse, ein Esslöffel Creme-Fraiche und ein halber Teelöffel Dillspitzen (versteht sich natürlich pro Portion), geben diesem Bortsch den letzten Schliff.

Prijatnogo Apetita, oder so ähnlich!

Sie haben „Schwein“ gehabt, die Sportschau hat noch nicht begonnen. Dann bis Morgen wenn es wieder heißt,
„und noch ein Ged(r)icht“!
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Moin, ich könnte wetten dass sie noch in der Pofe liegen und von ihrem Frühstück träumen, während ich mir hier um 7 Uhr an einem Sonntag den Arsch aufreiße, und überlege was ich ihnen noch auftischen kann.

Wie wäre es mit einer Episode zum Schmunzeln, setzt allerdings voraus, dass sie so langsam aus den Federn kommen.

Wir (Frau und meine Wenigkeit) waren auf einem Trip
in den Allgäu (verlängertes Wochenende), Trip ist etwas untertrieben immerhin mussten wir eine Strecke von ca. 600km zurücklegen, ein Weg, denn heimwärts ging es auch irgendwann. Unseren ersten Halt planten wir in Memmingen, hier wollten wir auch Quartier nehmen. Dieses Städtchen war reizend und wir bummelten gute zwei Stunden durch den Stadtkern.
Das Wetter war, wie es sich für einen Spätsommertag gehört sonnig, und es herrschten sehr angenehme Temperaturen. Gegen Mittag nahmen wir am Marktplatz von Memmingen Platz, um eine Kleinigkeit zu Essen. Bisher nichts Außergewöhnliches denn wenn man sich in den Urlaub begibt, gehört etwas zu sich nehmen, zum Ritual. Wie schon erwähnt war das Wetter toll, somit setzten wir uns nach Draußen unter den freien Himmel. Das Essen war schmackhaft angerichtet, allerdings hatten wir nicht berücksichtigt, dass Wespen unsere Speisen genauso lecker fanden. Speziell mein Gericht schien es den Wespen angetan zu haben. Trotz dieser Umstände gelang es uns die Teller halbwegs zu leeren. Als ich einen Blick auf meine bessere Hälfte warf musste ich feststellen, dass sie sich beim Essen bekleckert hatte. Ich gab ihr zu verstehen sich diese Flecken einmal anzuschauen. Sie konnte es sich nicht erklären wie ihr dieses „Missgeschick“ passieren konnte. Erst als sie sich näher mit diesen Flecken beschäftigte, kamen Zweifel in ihr auf. Wie konnte es sein, dass sich auf ihrer Bluse ein Soßenfleck befand wo doch ihr Gericht keinerlei Soße beinhaltete. Sie schaute auf meinen Teller und musste mit Erstaunen feststellen, dass ihr Fleck auf der Bluse zu meiner Soße passte. Mein erstaunen über diese Feststellung konnte man mir ansehen, eine Erklärung fiel mir allerdings nicht ein. Erst ein weiterer Blick Richtung Frau brachte langsam Licht in dieses Dunkel. Denn auf ihrer Schulter befand sich ein Fleck der die gleiche Struktur wie der Erste hatte. Sich beim Essen der Art zu bekleckern schien ausgeschlossen.
Erst ein erneuter Angriff dieser Wespen brachte uns der Lösung dieses Vorfalls näher.
Ich begann wild mit den Händen zu fuchteln, in diesen natürlich noch Messer und Gabel haltend. Meine Frau brauchte nicht lang, um die Erklärung für die Flecken auf ihrer Bluse zu finden, ich war der Verursacher der mit diesem Gefuchtel ihre Bluse mit Soße überzogen hatte.
Dem Urlaubsfrieden tat dieser Vorgang keinen Abbruch, auch weil sich dieser Schaden, mit ein wenig Wasser, wieder bereinigen ließ.
Ein kleiner Tipp, achten sie beim nächsten Essen unter freiem Himmel darauf, dass wenn sie sich mit den Wespen auseinandersetzen, sie vorher das Besteck aus den Händen legen.

Keine Panik sie werden nicht verhungern, schon klar dass ihnen das Frühstück, an diesem Sonntag, nicht für den ganzen Tag ausreicht. Aber meine Schuld ist es auch nicht, wenn sie die erforderlichen Zutaten nicht im Hause haben. Heute zum Supermarkt dass können sie sich knicken, auch wenn diese fast täglich bis 24 Uhr geöffnet haben, Sonntags geht hier nichts. Blieben allerdings noch die Flughäfen, Bahnhöfe und Tankstellen, nur zu, ihnen wird schon etwas einfallen.

Bei dem Fertigprodukt Blätterteig waren wir schon, hierzu gibt es noch zwei andere Varianten. Wie wäre es mit Lachs im Blätterteig. Mein Vorschlag ist wieder für zwei Personen ausgelegt, wenn sie das Buch aufmerksam gelesen haben dürfte das Umrechnen mittlerweile sitzen.
Sie können von mir auch nicht verlangen, dass ich mich ständig wiederhole, schließlich bin ich kein Wiederkäuer.
Ja gut, ich habe noch mal zurückgeblättert, die Umrechnung (Anzahl Personen) steht auf Seite vierzig.
Jetzt habe ich das Gericht wieder vergessen, ach ja,
Lachs im Blätterteig, ist aber auch ein Kreuz mit ihnen bis sie alles „Mal“ so geschnallt haben.

Zutaten:
1 Paket Blätterteig (Inhalt 6 Scheiben), gefroren
1 Paket Tiefgefrorenes Lachsfilet (geht auch von Aldi)
1 Becher Kräuter Creme-Fraiche (Dr.Oetker)
Salz

Utensilien:
Küchenbrett, Backrost aus dem Backofen, Backpapier

Zubereitung:

Blätterteig und Lachs bitte eine Stunde vorher aus der Truhe holen. Von einem Auftauen in der Mikrowelle würde ich abraten, ist nicht der Brüller.
Für diese zwei Portionen benötigen sie vier Scheiben von dem Blätterteig und die beiden Lachsfilets. Zwei von diesen Blätterteigscheiben sollten sie leicht vergrößern (Teigroller) weil sie für die Abdeckung benötigt werden.
Den Lachs bitte leicht salzen und in die Mitte des Blätterteiges legen. Auf diesen Lachs geben sie jetzt jeweils die Hälfte aus dem Creme-Fraiche Becher. Nun mit der vergrößerten Blätterteigvariante abdecken, und gut andrücken. Geschafft, ich hoffe ja dass sie daran gedacht haben den Ofen vorzuheizen. Oder muss ich ihnen jeden Schritt haarklein vorkauen? 200°C, in die Mitte des Ofens, auf dem Rost bitte das Backpapier legen.
Heißt danke, wenn ich ihnen hier schon die Arbeit erspare den ganzen Backofen zu reinigen.
Backzeit gute 30 Minuten, gut beobachten, möglicherweise mit Alufolie abdecken. Dieser Lachs im Blätterteig schmeckt nur warm, ein Aufwärmen ist auch nicht zu empfehlen weil der Blätterteig dann zäh wird.

Die zweite Variante ist eine Füllung mit Quark, ob Richtung süß oder herzhaft liegt bei ihnen.

Beginnen wir mit herzhaft,

Zutaten:
1 Becher Quark
Schnittlauch (kann auch gefroren sein)
1 Becher Kräuter Creme-Fraiche, dieses, Dr.Oetker, spar
ich mir so langsam!
1 Ei, Salz, Knoblauch, Zitrone

Zu dieser Zitrone kann ich ihnen auch etwas an die Hand geben. Um sich diese ständige Auspresserei zu ersparen gibt es Zitronensaft bereits in Fläschchen, ich schlage den von Hitchcock vor, weil preiswert, praktisch und gut.

Zubereitung:

Den Quark in eine Schüssel geben, muss nicht riesig sein sonst finden sie den Quark ja nicht wieder. Von dem Ei nur das Eigelb verwenden, ein Esslöffel Creme-Fraiche, etwas Zitrone, gute Prise Salz, Knoblauch nach belieben und einen Esslöffel Schnittlauch. Alles gut verrühren und auf den Blätterteig geben. Ansonsten wie bei dem Lachs, nur die Backzeit verkürzt sich auf 20 Minuten.

Bei der süßen Variante verändern sich nur die Zutaten.

Zutaten:

1 Becher Quark
1 Ei
Zitrone, 1 Teelöffel Zucker, 1 Päckchen Vanillinzucker,
1 Prise Salz

Zubereitung:
Wie gehabt, auch nur das Eigelb!

Wenn sie diesen süßen Quarkstrudel servieren, schadet es nicht wenn sie Schlagsahne zur Abrundung des Geschmacks verwenden. Dieser Strudel schmeckt ebenfalls am Besten warm, die Schlagsahne sollte allerdings daneben platziert werden. Warum? Weil sie sich sonst das Schlagen dieser Sahne hätten sparen können.

Es ist ihnen sicherlich schon aufgefallen dass in der Regel das Eiweiß eines Eies nicht benötigt wird. Am Ende meines Buches verrate ich ihnen, was sie mit diesem Eiweiß machen können, also gut aufbewahren. Jetzt habe ich nämlich keine Zeit für diese Spielereien, muss mich auch sputen bevor ich alle Rezepte, die ich ihnen noch schuldig bin, vergesse.





Noch ein paar Ratschläge, bezüglich Küchenutensilien, möchte ich ihnen an die Hand geben.
Sollten sie schon mal durch eine Haushaltswarenabteilung eines Kaufhauses geschlendert sein, werden ihnen sicherlich Dinge untergekommen sein, die sie bis dato noch nie gesehen haben. Für jeden Arbeitsgang, der in der Küche anfällt, gibt mehr als nur eine Alternative sich die anfallenden Arbeiten angeblich zu erleichtern. Angefangen bei Küchenmaschinen mit ABS und ESP sowie Prozessorgesteuerter Drehzahlregelung, über Schneidegeräte mit sensorischer Schnittstärkenerfassung, bis hinzu Ostereierfärbeanlagen, alles Dinge die das Herz eines Koches höher schlagen lassen! Ich habe mir sagen lassen, dass Besitzer von diesen „Superküchen“, maximal die Kaffeemaschine nutzen, und Ansonsten das Essen im Restaurant vorziehen. Was will ich damit sagen, nicht die Ausstattung ist der Ausschalgebende Faktor eine schmackhafte Mahlzeit auf den Tisch zu bekommen, viel wichtiger sind die eingesetzten Zutaten.
Passend dazu fällt mir eine kleine Geschichte ein. Liegt schon einige Jahre zurück, Anfang der Siebziger, Schwager und Schwägerin hatten sich ein Häuschen bauen lassen. Zu diesem Häuschen gehörte natürlich auch eine noble Küche (2o.ooo DM), unter anderem ausgestattet mit einer Geschirrspülmaschine. Für damalige Verhältnisse schon außergewöhnlich, dies war auch sicherlich der Grund warum diese Maschine nie eingesetzt wurde. Unsere Nachfrage warum, wurde mit einem lohnt sich nicht abgetan. Zu diesem „lohnt sich nicht“ passt auch die Beschwerde dieser Schwägerin dass sich ihre Schlagsahne nicht schlagen lässt.
Es war ein Kaffeetrinken zu dem wir eingeladen waren, die Schwägerin wieder total aus dem Häuschen, weil ihre Sahne nicht steif werden wollte. Zufällig kam ich in die Küche und sah die Verzweifelte mit ihrem Handmixer hantieren. Mit erschrecken musste ich feststellen dass sich in ihrem Mixer Knethaken befanden, meine Frage ob sie keine Rührstäbe hat wurde mit einem Achselzucken beantwortet. Neu, und in der Originalpackung, lagen diese noch im Karton, mein Hinweis, dass es besser wäre die Einsätze zu wechseln, nahm sie dankbar entgegen. Der Sahne gefielen diese Einsätze auch und Sie machte so langsam Anstalten fest zu werden. Soviel zu den Hilfsmitteln in der Küche und die Frage ob die Einsatzmöglichkeiten wirklich allen geläufig sind.


Es ist schwer wieder Tritt zu fassen, ein gutes dreiviertel Jahr ist vergangen. Wenn Sie mir jetzt mit dem Spruch kommen, gut Ding will Weile haben, raste ich aus.
Sie könnten die Frage stellen weshalb diese lange Unterbrechung, ganz einfach, ein arbeitsreiches Jahr 2010 ließ für die „ künstlerische Variante“ keinen Freiraum.
Ich hoffe Sie sind nicht verhungert, denn außer meinen Ratschlägen sollten Sie schon noch Alternativen parat haben.

Gewaltige Veränderungen in meinem Leben sind es wert in diesem Buch kurz angesprochen zu werden. Hat nicht wirklich etwas mit gutem Essen zu tun aber Sie kennen ja noch die Untertitel dieses Werkes.
Was würden Sie sagen wenn ein ausgewachsener Preuße zum Bayer wird? So geschehen im Jahre 2010.
Ich kann aber gleich hinzufügen, ein Fan des FC Bayern werde ich nicht, denn diese Arroganz hat nichts mehr mit Fußball zu tun. Hier halte ich es mit dem Spruch, bekenne
Dich zu Deinen Wurzeln, als eingefleischter Ruhrpottler wird mein Herz auch immer dem BVB sprich Borussia Dortmund gehören. Umso verständlicher weil speziell Anfang 2011 mein Verein, die Winterpause als Tabellenführer der 1. Bundesliga, absolviert.

Noch ein paar Kleinigkeiten, oder von mir aus auch Entschuldigungen, zur Erklärung für die lange Unterbrechung.

Ende April 2010 stand ein neuer Lebensabschnitt ins Haus, nach 52 Jahren ausgefüllt mit Arbeit, durfte ich in den Ruhestand gehen. Wenn Sie sich ein umfangreicheres Bild über mich und mein Leben verschaffen wollen, sollten Sie es nicht versäumen ein Blick in mein Buch
(Ist DAS wirklich ALLES?) zu werfen. Dann wird Ihnen schnell klar, dass Ruhestand im Sinne des Wortes, sicherlich nicht zu erwarten war.
Bevor ich vergesse dass ich auch noch etwas Handfestes präsentiere, schnell ein Gericht, damit Sie mir nicht das Handtuch vor die Füße schmeißen, oder gar den Löffel abgeben.
Sicher ist Ihnen „Chili con carne“ ein Begriff, möglicherweise auch bereits gegessen oder selbst zubereitet, hier geht es um eine abgewandelte Art der Zubereitung. Ich möchte jetzt und hier keine Namen vergeben, wenn Sie ohne nicht zu Recht kommen, können Sie mir ja eine Kreation zumailen.
Beginnen wir mit dem Zubehör.
Wie schon so oft kommt ein Schnellkochtopf zum Einsatz, in der Regel um die 6 Liter Fassungsvermögen. Das war es bereits an Utensilien, abgesehen von Kochlöffel und Messer, Dinge die man ständig zur Hand haben sollte wenn man sich in der Küche aufhält.
Bei der ursprünglichen Variante dieses Chili con carne wird Hackfleisch eingesetzt, ich hingegen bevorzuge Pute-, Schweine- oder Rindfleisch. Dieses Gehackte macht den Chili etwas zu matschig und die daraus resultierende Konsistenz wirkt sich, meines Erachtens, negativ auf den Geschmack aus.

Kommen wir zu den Zutaten:
750 Gramm Pute, Schwein oder Rind
½ Sellerieknolle
1 Knoblauchknolle
2 Zwiebeln
2 Stangen Porree
2 Möhren
2 Paprika rot
2 Tomaten
1 Chilischote
2 Teelöffel Gemüsebrühe
1 Tube Tomatenmark
Butter, Salz, Pfeffer, Paprika

Nicht dass Sie dieses kostbare Buch neben dem Herd liegen haben, Sie sollten sich das Rezept schon abschreiben, schließlich wollen Sie außer diesem Chili noch Andere Gerichte nachkochen.

Aber weiter im Text, beginnen wir nun mit der Aufbereitung des Fleisches, zerkleinern Sie dieses in mundgerechte Stücke. Mundgerecht ist sicher relativ, sagen wir ca. die Größe einer Haselnuss. Nachdem Sie alles zerkleinert haben bitte gut würzen, sprich Salz, Pfeffer und Paprika.
Den Topf können Sie auf den Herd stellen und die Butter hinein geben, es dürfen ruhig 200 Gramm sein, denn bei dieser Menge Fleisch wird Flüssigkeit benötigt. Außerdem gibt diese Butter dem Chili eine unvergleichliche Geschmacksnote. Während das Fleisch so vor sich hin brotschelt, bitte die Zwiebeln zerkleinern.
Gleiches gilt für den Sellerie, Möhren, Porree und Knoblauch. Eine bestimmte Reihenfolge sollte Sie einhalten. Diese Reihenfolge ergibt sich aus den Garzeiten der unterschiedlichen Produkte.
Am Einfachsten geht es mit der Pute, nach ca.15 Minuten beginnen wir mit der Zugabe von Zwiebel und Knoblauch. Leicht angebräunt sollte die Zwiebeln sein bevor Sie den Sellerie hinzugeben, jetzt könnte auch der Zeitpunkt erreicht sein mit Wasser abzulöschen, schließlich soll ein Anbrennen verhindert werden.
Nach weiteren 10 Minuten folgen die Möhren und der Porree. Stürzen wir uns auf den Paprika und machen weiter mit der Zerkleinerung, falls Sie Raucher sein sollten können Sie kurz verschnaufen und einen kräftigen Zug nehmen. Falls nicht müssen Sie sich halt anderweitig die Füße vertreten bevor Sie den Paprika unserem Chili zufügen. Fehlen noch die Tomaten, Chilischote sowie das Tomatenmark.

Nochmals 10 Minuten später kommen diese Tomaten (geviertelt), Chili zerkleinert und das Mark in den Topf, Deckel zu und ca. 15 Minuten köcheln lassen.

Geschafft, mit der Gemüsebrühe können Sie den Geschmack noch etwas abrunden. Wie bei den meisten Eintöpfen entfaltet sich der Geschmack erst nach einer gewissen Standzeit (schadet nicht eine Nacht vergehen zu lassen). Fehlen noch die Varianten mit dem Schweine- bzw. Rindfleisch. Einziger Unterschied sind die Garzeiten. Wenn wir bei der Pute 15 Minuten berücksichtigt haben wären dass beim Schweinefleisch 30 Minuten und beim Rindfleisch 45 Minuten, alles Andere ändert sich nicht.
Wenn Ihnen die Schärfe fehlen sollte können Sie mit der Chilischote variieren, aber Vorsicht, schnell kommt einem die Luft abhanden. Und noch etwas, ein Zuviel an Schärfe zerstört den Geschmack. Wenn die unterschiedlichen Zutaten noch zur Geltung kommen sollen, bitte bei der Zugabe von Chili auf das richtige Maß achten.

Noch eine Anmerkung zur Schärfe, ich esse hin und wieder auch mal gern eine Bratwurst (fertig mit Brötchen aus der Hand), wie sie auf jedem Fest zu bekommen ist.
Wenn ich dann allerdings so in die Runde schaue, kommen mir die Tränen. Warum? Nichts gegen Senf, in abgestimmter Dosierung eine schmackhafte Sache, doch wenn der Senf den Querschnitt der Wurst erreicht komme ich ins Grübeln wer hier was und warum zu sich nimmt.



Kann ich jetzt mit der Berichterstattung fortfahren, oder hat es Ihnen, im wahrsten Sinne des Wortes, die Sprache verschlagen.
Einer der auszog das "Schreiben" zu lernen. Wie heißt es so schön, 60 Jahre und kein bisschen weise.................
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