Nur dein Bestes

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Mohnblume
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Nur dein Bestes

Beitrag von Mohnblume »

Nur dein Bestes

„Ich habe es doch nur gut gemeint – wollte doch nur ihr Bestes!“
Diese Worte meiner Freundin gehen mir nicht aus dem Kopf. Ich sehe noch ihr verzweifeltes, besorgtes Gesicht - die Angst um ihre Tochter.

Die Tochter war die ewigen Einmischungen ihrer Mutter in ihre Angelegenheiten leid und hatte sich entschlossen in eine Wohngemeinschaft zu ziehen. Nach einem heftigen Streit hatte sie sich dazu entschlossen und verließ jetzt ihre Familie.

Wie ist es möglich, dass Dinge, die man doch wirklich nur gut meint, so daneben gehen können?

Oft glauben wir, den anderen zu kennen, zu wissen was für ihn richtig ist, was er braucht – wollen helfen, dass ihm vieles gelingt – wir wollen eben nur das Beste!
Und plötzlich stößt man auf Widerstand.
Ich sehe bei einem anderen Menschen immer nur einen kleinen Ausschnitt von ihm, nie das ganze Bild. Er wird mir immer ein Geheimnis bleiben, weil ich ihn nicht einfach durchschauen kann.

Wenn ich einem Menschen wirklich helfen will muss ich ihm vorbehaltlos begegnen, ohne gleich einen Maßnahmekatalog parat zu habe. Die Begegnung mit anderen Menschen sollte in meinen Augen nur ein Ziel haben: seine Selbständigkeit und Eigenständigkeit zu fördern.
Alles, was ich für ihn, gegen ihn oder anstelle von ihm will, ist eine Absicht.
Absichtslos einem Menschen zu begegnen heißt für mich, ihn nicht für irgendwelche Dinge zu ge- oder gar mißbrauchen.

Khalil Gibran schreibt: „Die Wirklichkeit eines anderen Menschen liegt nicht darin, was er dir offenbart, sondern in dem, was der dir nicht offenbaren kann. Wenn du ihn daher verstehen willst, höre nicht auf das, was er sagt, sondern vielmehr auf das, was er verschweigt.“

Ich nenne es, mit dem Herzen sehen, sich auf seine Gefühle zu verlassen und auch darauf, dass sich in jedem Menschen die Fähigkeit und auch die Kraft befindet, sich zu seinem Besten zu entwickeln.
Diese Art der Wahrnehmung lässt uns in jedem Menschen den wertvollen, einmaligen Kern entdecken.

@Sonja Rabaza
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Stiekel
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Re: Nur dein Bestes

Beitrag von Stiekel »

Liebe Sonja,
oft ist es für eine Mutter schwer, die Wege der Kinder gutzuheißen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie sie rebellieren und in ihr Unglück rennen. Sie dann loszulassen, dass bricht einer Mutter fast das Herz. Doch die jungen Menschen müssen ihre eigenen Erfahrungen sammeln, auch wenn es weh tut.
Dann ist es wichtig, sie nicht im Scherbenhaufen liegen zu lassen.
Sondern sie wissen zu lassen: "Ich hab dich lieb, und bin für dich da, wenn du bereit bist, meine Hilfe anzunehmen."
Liebe Grüße,
Sabine
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Nur wer sich selber liebt ist fähig,
auch andere zu lieben.
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Mohnblume
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Re: Nur dein Bestes

Beitrag von Mohnblume »

Herzlichen Dank für Deinen lieben Kommentar Sabine (freu)
Alles Liebe und noch einen schönen Sonntagabend Sonja
Kathrin
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Re: Nur dein Bestes

Beitrag von Kathrin »

Hallo,
auch ich bin Mutter, meine Tochter ist in dieser besonderen rebellischen Phase. Ich nenne es nur noch das "Kaktus-Alter",denn genauso zugänglich ist sie.
Daher kann ich die Sorge,die man um seine Kinder sehr gut verstehen und nachfühlen. Aber lieben heißt auch loslassen können,vielmehr loslassen müssen! (Auch wenns weh tut)
Es ist egal welchen Unsinn unsere Kinder anstellen oder wie falsch die Richtung ist in die sie gerade laufen, sie sind und bleiben unsere Kinder...und wir werden sie IMMER lieben.
Es gibt einen wunderbaren Spruch:

"Mutter ist ihr Name für Gott und lebt in den Herzen und auf den Lippen aller Kinder dieser Welt"

Liebe Grüße an dich...
Kathrin
"Um etwas zu tun, muss man es sehr lieben. Um etwas zu lieben, muss man bis zur Verrücktheit daran glauben." (Ernesto Che Guevara)
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