Der alte Mann
Viele Jahre sind entschwunden,
sein Haar ist grau und schwer der Gang,
täglich dreht er seine Runden,
ganz langsam, am Waldrand entlang.
Seit Jahren hat er schon die Gicht,
und faltenreich ist sein Gesicht,
als sei der Welt er schon entrückt,
geht er am Stock, nach vorn gebückt.
Nie fragte jemand, wie´s ihm geht,
und wie´s um die Gesundheit steht,
man sah ihn nur ganz kurz mal an,
raunte: „Da geht er, der alte Mann.“
© Horst Rehmann
Der alte Mann
Re: Der alte Mann
Berührend und ziemlich visualisierend gestaltet. Fast meinte ich, in einen Spiegel zu schauen, doch soweit ist es, hoffentlich, noch lange nicht. War es etwa ein Blick in eine, vielleicht auch unverhoffte Zukunft? Wie gut,daß man als Mensch Meister im Verdrängen ist. Mitleid und Empathie sollten allerdings ausgenommen sein.