Für Frieden,Freiheit und Liebe in(Weiss)Russland, in Palästina, in der Ukraine, bei uns - und IN uns!

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gerhard
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Für Frieden,Freiheit und Liebe in(Weiss)Russland, in Palästina, in der Ukraine, bei uns - und IN uns!

Beitrag von gerhard »

Olga, Jurij, Sara, Hasib und Iryna teilen diesen großen gemeinsamen Wunsch - und wissen, dass sie und viele andere
Menschen dafür sehr viel tun müssen!

Wie schön und "normal" könnte das Leben so vieler Menschen sein! Wenn sie nicht durch andere Menschen, aber
auch auch durch so manches daran gehindert werden würden:

Durch Machthaber, die "nur" an eben ihre Macht und ihre Vorteile denken, ausschliesslich an das, was IHNEN
und ihrer Macht nutzt!
Durch sehr ungerechte Strukturen, Lebensbedingungen, Arbeitsverhältnisse - und eine sehr schlechte
"Aufteilung" von Einfluss, Macht - und Einkommen!
Und durch Eigenschaften, die von Gier und Egoismus über Feigheit bis zu Fanatismus - oder Gleichgültigkeit
reichen!

Olga, die einige Semester Bibliothekswissenschaften und Kinderpsychologie hinter sich hat - und beides
gemeinsam nutzen will, um Kindern die Liebe zu Büchern nahezubringen (zu Büchern, in denen für Kinder
gut verständlich das Leben von Kindern in anderen Ländern und anderen Kulturen erzählt und dargestellt wird) -,
sitzt nun, wo der schreckliche Krieg in der Ukraine begonnen hat, in Wien fest - und hat um ihre Angehörigen
in Kiew furchtbare Angst!

Die schöne große und schlanke Frau mit den langen, welligen, dunkelblonden Haaren, den großen grünen
Augen und dem geschwungenen, vollippigen Mund hat in ihrer Kindheit und Jugend viel von ihrem so großen
und vielfältigen Heimatland kennengelernt: Sie hat sich in Dörfern mit Menschen unterhalten, die Holz schnitzen,
prachtvolle Gürtel anfertigen, wundervolle Stickereien machen..., sie ist durch die Wälder in den Karpaten
gewandert, hat Köhlern bei ihrer Arbeit zugesehen - und ist einmal einem Bären begegnet!

Olga kennt Kiew, wo einst das Reich der "Rus" entstand, und Lemberg/Lwiw, das in seiner wechselvollen Geschichte
mal zum Reich der "Rus" und mal zu Litauen, mal zu Polen und mal zur Donaumonarchie, dann wieder zu Polen und
ab 1939 zur Ukrainischen Sowjetrepublik gehörte: bei und in so vielen Ländern - und doch stets am selben Platz!

Als die heute 28jährige 1994 zur Welt kam, war die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erst 8 Jahre her. Ihre
Eltern, der Vater Lehrer für Geschichte und die Mutter Volksschullehrerin, haben ihr über die nunmehrige
"Geisterstadt" Prypjat erzählt - die 1970 im Zusammenhang mit dem Bau des Kernkraftwerks gegründet worden
war.

Und durch ihre Eltern weiss Olga über die Verbrechen der Wehrmacht in der Ukraine Bescheid, über das
Schicksal der ins Deutsche Reich verschleppten Sklavenarbeiter, über die ukrainischen Soldaten in der
Roten Armee, die in Kriegsgefangenenlagern im Deutschen Reich verhungerten, über die in vielen Teilen
der Ukraine ermordeten Juden.

Über die ganze Vielfalt der Völker, die die riesige Ukraine bewohnen. Über den habsburgischen Erzherzog
Wilhelm, der "König" einer unabhängigen Ukraine werden wollte - und ebenso wie die Millionen Opfer
des Holodomor, des Völkermordes durch Verhungernlassen 1932/33, dem Massenmörder Stalin zum Opfer fiel!

Olga kennt die Geschichte des Krim-Krieges um 1853 - und die Landschaften der Krim, wo sie gewandert
und am Strand des Schwarzen Meeres in der Sonne gelegen ist - und IM Meer getaucht hat!
Sie weiss, was in Jalta auf der Krim beschlossen wurde - und was für die Olympischen Spiele in Sotschi,
den "Prestige-Winterspielen" Putins, angerichtet wurde: Die Zerstörung eines Naturschutzgebietes und
ebenso die Verseuchung eines Flusses mit Schwermetall!

(Ach ja, Putin: Der leidet "auch" an dem
Problem vieler körperlich "zu kurz geratener" Menschen - (wofür Napoleon eines von vielen
Beispielen war!) die ihre "Kleinheit" (bei manchen, wie bei dem fanatischen Reichspropagandaminister
Goebbels mit seinen Klumpfuß, waren`s auch "Behinderungen") mit umso martialischerem Auftreten
und Agieren "kompensieren"!)

Ihre Eltern hofften bei der "Orangenen Revolution" auf einen Neubeginn in der Ukraine - und waren
über Rückschläge und tragische/negative Entwicklungen bestürzt! Und nun sitzen sie, so wie Olgas
Geschwister, in Kiew - und haben schreckliche Angst!
Und Olga hat furchtbare Angst um sie!

Und "eines Tages" saß ihr in der Universitätsbibliothek in Wien ein sehr fescher junger Mann gegenüber:
im selben Alter wie sie, stämmig und untersetzt, rundes, ebenmässiges Gesicht, glänzenddunkles Haar,
große blaue Augen, ein voller Mund. Jurij ist als Sohn eines Botschaftsmitarbeiters der Russischen Botschaft
in Kanada zur Welt - und ziemlich viel in der Welt herumgekommen: Sein "Held" ist Leo Trotzki, und so wie
dieser hat auch Jurij mehrere Jahre in Wien(wo er nun wieder "angekommen ist") verbracht - und er war
auch in Mexico, wo der Stalingegner Trotzki im Exil lebte - bis er von einem Agenten des Massenmörders Stalin
ermordet wurde.

Nach seinem Tod wurde Trotzki in Mexico sehr gewürdigt und bekam sogar eine eigene "Kantata", ein
Volkslied: "Trotzki ist tot, erschlagen, zwischen Morgen und Nacht! Die, die ihn liebten, die weinen, der,
der ihn töten liess, lacht! Der Mörder schlich sich heimlich rein in Trotzkis Haus - und zog dann darin seine
Axt heraus!" Und SO endet die traurige Kantata: "Ganz Mexico weint nun um Trotzki, und es trauert
ganz Coyoacan!" (Der Ort in Mexico, wo der Revolutionär Trotzki lebte)

So wie Olga die wechselvolle Geschichte der Ukraine, so hat Jurij die von Russland verfolgt - vom Reich
der "Rus" über die Zeit, in der Mongolen und Tartaren weite Teile von Russland bzw. der ehemaligen Sowjetunion
beherrscht hatten, bis hin zu den Zaren - und von diesen über Lenin und Stalin und den mutigen Reformer
Gorbatschow und seiner geliebten Frau Raissa bis zum heutigen Russland unter der Fuchtel des sehr gut
Deutsch sprechenden, martialisch als Sportler und Kämpfer auftretenden Ex-Geheimdienstlers Putin!
(der sich mit der sehr gut Russisch sprechenden "Mutti" Merkel in den jeweiligen Sprachen der beiden
ziemlich gut hin und her unterhalten konnte!)

"Natürlich" weiss Jurij, dass Russland und die anderen "Nachfolgestaaten" der Sowjetunion die 20 Millionen
"russischen" Toten (unter denen ja "auch" Polen, Wolgadeutsche, Tataren, Samojeden, Tschuktschen, Burjaten,
Tungusen usw.usw. waren - UND sehr viele Juden: Die in der "offiziellen" Sichtweise von Rußland "auch"
als ermordete RUSSEN gelten!) des Zweiten Weltkrieges - zu Recht! - NIE vergessen werden!

Aber "auch" die Opfer Stalins (darunter eine von ihm ermordete Ehefrau), die als Folge der Moskauer
Schauprozesse Ermordeten usw. sollten nicht vergessen werden! Ebenso wie die vielen sowjetischen Offiziere,
die zu Beginn des 2.Weltkriegs umgebracht wurden - oder/und die zehntausenden polnischen Offiziere, die
in einem Massengrab in Katyn verscharrt wurden!

Und die sowjetischen Soldaten, die im Deutschen Reich kriegsgefangen waren - um dann, in die Sowjetunion
zurückgekehrt, DORT in Gefangenschaft, z.T. in Sibirien, zu kommen.(im selben Sibirien, wohin Jurijs Lieblingsautor
Dostojewski, zum Tode verurteilt und dann verbannt, kam; der Meisterautor, der die Geschichte der Menschen
Rußlands im 19.Jahrhundert psychologisch überzeugend und facettenreich darstellte)

Jurij "kennt" den Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger Sacharow, die Bücher von Solschenizyn("Archipel GULAG"),das
Moskauer Hotel Lux, in dem Personen, die dann in Bulgarien oder der DDR Politiker wurden, "Hotelgäste"
waren. Das Schicksal des Stalin-Sohnes Jacub, der in einem deutschen KZ ermordet wurde - worüber sich
sein psychopathischer Vater freute(!).
Und ebenso das Schicksal der selbstbewussten, sehr feministischen Frau des sehr wichtigen Sowjetfunktionärs
Molotow - den Stalin dadurch unter Druck setzte, dass er die Frau - in einen GULAG stecken liess!(was sie
"nur"dank der Hilfe von dort inhaftierten anderen Frauen überlebte!)

Wie stolz Jurij am Grab von Leo Tolstoi stand! Wie bestürzt und betroffen er war, als er erfuhr, wie viele
Gegner Stalins im Dritten Reich Hitlers - und wie viele Hitlergegner in der Sowjetunion ermordet wurden!

Und nun, in seiner Liebe zur schönen Olga, gehen beide in Wien für die Menschen in der Ukraine auf die
Straße - UND für die Menschenrechte in Russland. (weil es in Russland selbst sehr, sehr schwer ist, sich
etwa für Frauenrechte einzusetzen (was die entschlossene und mutige Aljona Popowa "dennoch" tut!) -
und mit Lebensgefahr verbunden, Putin zu kritisieren - und sich für Frieden und Menschenrechte zu engagieren)

So wie Olga und Jurij zueinander "Ich liebe dich!" (Ja tebe kokhajo! Ya tebya lyubyu!) sagen, so tun dies
"in einem anderen Land" die 32jährige Sara und der 34jährige Hasib - dessen Name "zuverlässig/vertrauenswürdig"
bedeutet!

Sara ist schlank, hat langes, welliges, dunkles Haar und braune Augen - und ein ebenmässiges Gesicht
mit vollen, sinnlichen Lippen. Hasib ist ein wenig größer als sie, breitschultrig und muskulös, mit einem
gebräunten, markanten Gesicht unter "rabenschwarzen" Haaren, aus dem - unter dicken Brauen -große dunkle
Augen blicken. Wenn sich Saras Lippen und die kräftigen Lippen von Hasib finden, dann sagen IHRE
Herzen "Ana ohev otakh" UND "Ana hebbek" zueinander!

Dann erinnert sich ihr religiöses und historisches Wissen an den Erzvater Abraham ("Abrahams Schoß"), dessen
Sohn Isaak dann den Beinamen "Israel" bekam - "Im Land, in dem Milch und Honig fließen". Aber Abraham hatte
noch einen zweiten Sohn - Ismael, den Stammvater der Araber!

Vor Tausenden Jahren lebten in Palästina die Vorfahren der Palästinenser - bis dann aus dem Irak nomadische
Einwanderer kamen - die Hebräer. Sara und Hasib waren beide in Jericho - der ältesten Stadt der Welt.
Sie waren am Toten Meer und kennen die Festung Massadah - in der sich der Jude Bar Kochba und die
Seinen gegen die Römer verschanzten.

Die Kanaaniter, die Vorfahren der Palästinenser, "vermischten" sich mit den Philistern. Und im jüdischen
Palästina VOR dem Königreich von Saul, David und Salomo (usw!) sprachen gewählte Oberhäupter, die
"Richter", das Recht. Und viele Propheten , wie Elias, Jonah, Jesaja etc. teilten das mit, was ihnen nach
ihrer Überzeugung Gott selbst mitzuteilen und zu verkünden auftrug!

Den "untergegangenen" Königreichen Israel und Judäa folgten die Römer, dann die jüdischen Könige
der Makkabäer, dann, unter der Oberherrschaft wiederum der Römer, Herodes und seine Nachfolger.
Der in "seinem" Reich eifrig umherreisende und Griechenland und die griechische Kultur liebende Kaiser
Hadrian machte aus Jerusalem eine griechisch-römische Stadt!

Nach den Römern wurde Palästina arabisch, dann folgte ein "gutes"(?)Jahrhundert lang das "Königreich
Jerusalem", von den Kreuzfahrern gegründet - dann, beginnend mit Saladin, begannen 600 Jahre
arabischer Herrschaft.

Denen 600 Jahre Osmanische Herrschaft folgten!
Bis Theodor Herzl, der Begründer des Zionismus, über die Pogrome gegen die Juden in Osteuropa
und über den kraßen Antisemitismus rund um den unschuldig angeklagten und auf die "Teufelsinsel"
verbannten Offizier (und Juden)Dreyfus - entsetzt war!

Aus Jüdischer Sicht war das, was DANN folgte, der Beginn der Entwicklung eines jüdischen Staates,
einer "Heimstätte" für das so lange über die ganze Welt (Diaspora)verstreute Jüdische Volk.
Aber Hasib weiss über die "andere Seite" des ganzen Bescheid: Dass die beiden großen zionistischen
Organisationen von David Grün(Ben Gurion), aus Polen stammend, und Chaim Weizmann, aus Weissrussland
stammend, sehr viel Land aufkauften - Land, auf dem palästinensische Bauerndörfer gewesen waren!

Und die palästinensischen Bauern wurden - enteignet und vertrieben!
So wie sie dann bei der Staatsgründung Israels dem Terror der rechtextremen Gruppe Irgun (mit
dem späteren Premier Begin an der Spitze) zum Opfer fielen - und der Zerstörung des arabischen
Ortes Deir Jassin. (incl. Ermordung der Bewohner des Dorfes)

Und HEUTE: Die hübsche Sara ist stolz, Jüdin zu sein - und fühlt sich ALLEN Opfern von Völkermorden
verbunden: den Opfern des Holodomor in der Ukraine (siehe oben!), den Opfern des Völkermords an
den Armeniern, den sehr vielen Herero und Nama, die im "damaligen" Deutsch-Südwestafrika (heute
Namibia, aber lange vom Apartheitsstaat Südafrika kontrolliert) in die Wüste getrieben - und ermordet wurden!

Sara liebt das Hohelied Salomos ("Du bist schön, mein Geliebter!" "Du bist schön, meine Geliebte, ja, du
bist schön! Ein scharlachrotes Band sind deine Lippen, lieblich ist dein Mund! Wie Zicklein sind deine Brüste!"),
das "Buch der Sprüche", die Weisheit in den Psalmen, die Ethik in der jüdischen Lehre und im Talmud.
Sie kennt die tragische Geschichte des Antisemitismus, ob durch den Wiener Bürgermeister Lueger,
durch Martin Luther ("Von den Juden und ihren Lügen") oder auch durch Richard Wagner.(in seinen
Opern wie auch in seinen "musiktheoretischen" Schriften)

Sara weiss, dass Juden mitten im Zweiten Weltkrieg auf Fluchtwegen über die Alpen gelangt sind - und
manche dann auf Schiffen ins Heilige Land.
Und nicht wenige wollten fliehen, zum Beispiel in die USA - "aber" ein ganzes Schiff voll mit aus dem Bereich
der Naziherrschaft geflohenen Juden (und einem mutigen Kapitän, der sein möglichstes tat, um die Menschen
auf "seinem" Schiff zu schützen, der auch versuchte, sie in "sicheren" Ländern "unterzubringen" - und der z.B.
an Bord für jüdische Gottesdienste sorgte!) - wurde nach Europa - zurückgeschickt!

Und die meisten dieser Juden wurden dann - von den Nazis vernichtet!
"Natürlich" kennt Sara die in jeder Hinsicht ausgezeichnete TV-Serie "Holocaust" - und all das, was sie
in ihrem Heimatland Israel entschlossen unterstützt:

Organisationen wie die "Rabbis für den Frieden", die israelischen Frauen, die sich an Grenzübergänge
stellen, um den Menschen, die dort schikaniert werden, zu helfen (ein Palästinenser buchte mal auf
seinem Laptop eine Flugreise - dann kam er durch so viele "Checkpoints", an denen er schikaniert und
lange aufgehalten wurde - bis, als er endlich am Flughafen ankam - das Flugzeug bereits längst in der Luft war!),
israelische Juden UND Araber und Palästinenser, die jeweils durch Gewalt und Terror Verwandte verloren haben -
und sich nun gemeinsam GEGEN Gewalt und FÜR Verständigung einsetzen!

Und dafür Bewusstseinsbildung betreiben und etwa in Schulen gehen, um ihre Botschaft des Friedens
und der Verständigung weiterzugeben!

Sara hat schon oft an den großen Demos der Israelischen Friedensbewegung teilgenommen, und
sie unterstützt außer Amnesty Israel und einer Organisation, die das gezielte Zusammensein und die Zusammenarbeit
von jüdisch-israelischen und palästinensischen Kindern und Jugendlichen fördert, etliche weitere
Organisationen, die sich für die Menschenrechte in Palästina starkmachen:

Und das ist, wie gesagt, Amnesty Israel, es sind aber auch weitere Menschenrechtsgruppen:

Etwa die Organisationen Yesh-Din und B`tselem! Die sehr angesehene und sehr mutige
Zeitung Haaretz hat schon etliche Lserbriefe und auch Gastbeiträge von Sara veröffentlicht:
info@yesh-din.org
mail@btselem.org
israelpalestine@amnesty.org

UND eben die kritische Zeitung Haaretz:
https://www.haaretz.com/

Wobei die Zeitung und ihre couragierten Journalistinnen und Journalisten natürlich
auch auf Twitter, Facebook & Co (so wie Sara selbst) vertreten sind!

Sara war, als die beiden noch lebten, oft bei Lesungen der Schriftsteller Amoz Oz
und Uri Avnery, die auch entschlossen alles, was an ihrem Land zu kritisieren ist,
benannten - und mit der Autorin Zeruya Shalev (die auch immer wieder die
Geschichte von Israel und Palästina zum Thema ihrer mit vielen Preisen gewürdigten
Romane macht) hat sie sich schon mal ausführlich unterhalten.

Und nicht "nur" weil sie Musik liebt, bewundert Sara den Dirigenten Daniel Barenboim, der
u.a. die israelische UND palästinensische Staatsangehörigkeit hat - und der mit
seinem "West-Eastern-Divan"-Orchester ("Westöstlicher Divan" - oh ja, das ist von keinem geringeren
als Goethe - nach dem die Goethe-Institute, in denen Sara UND Hasib gut Deutsch gelernt haben,
benannt sind!) durch die Welt zieht.

Viele arabische und palästinensische Musiker haben in diesem Orchester eine "musikalische Heimat" gefunden
- und die Auftritte dieses Orchesters sind eine sehr, sehr gute Gelegenheit, gute Musik zu hören - UND
auf die Situation der Palästinenser und Araber (und überhaupt der Menschenrechte im Heiligen Land)
aufmerksam gemacht zu werden!

Sara und Hasib sind übrigens beide sehr froh, israelische Staatsbürger zu sein - im Gegensatz zu guten
Freunden von ihnen, Amaya und Malik (was übrigens "König" heisst!), die verheiratet sind und sich sehr, sehr
lieben - UND, "weil" sie aus Ostjerusalem ist und er aus Ramallah (in den von Israel besetzten Palästinenser-Gebieten),
NICHT zusammenleben können - nicht wie das legendäre Paar "Sie konnten zusammen nicht kommen, das Wasser
war leider zu tief!" - sondern: Sie können nicht zusammensein, weil die Mauer zu hoch ist - jene Mauer, die z.B.
Palästinenser, die israelische Staatsbürger sind, daran hindert, "so einfach" zu ihren Feldern und/oder Olivenbäumen
zu kommen!
(Sara und "ihr" Hasib unterstützen Gruppen, die etwa in Österreich und Deutschland wunderbar geschnitzte
Produkte aus genau solchen Olivenbäumen verkaufen)

Leider haben nicht alle Freunde und Verwandten von Sara für ihr Engagement (und ihre Liebe gerade zu
einem Palästinenser)Verständnis:

Einer ihrer Onkel ist ultraorthodoxer Jude - und hat schon oft persönlich
Steine auf Taxis, die am Sabbat (Wie sagte doch der Jude Jesus, der aramäisch als Muttersprache hatte und
somit nach heutigen Begriffen auch "Palästinenser" war: "Der Sabbat soll dem Menschen dienen und nicht
der Mensch dem Sabbat!") unterwegs waren, geworfen - und ebenfalls schon mehrfach Mädchen, die in
einem Autobus am "falschen Platz" (wer erinnert sich da(nicht) an die Afroamerikanerin Rosa Parks, die
"einst" in den US-Südstaaten in einem Bus "am falschen Platz" saß!) sitzen und/oder "unzüchtig" angezogen
sind (oder sich "unzüchtig" verhalten) - beschimpft und angespuckt!

Und ein anderer Onkel und dessen Frau sind fanatische Siedler mitten in den palästinensischen Gebieten -
und wie viele dieser Siedler total kompromisslos - und ohne eine Spur von Verständnis für die Menschen
in "benachbarten" arabischen Dörfern!

Leider auch nicht zu vergessen: So sehr Hasib "seine" Sara liebt und bewundert, ist es doch für ihn
schmerzhaft, GESETZLICH nicht mit ihr wirklich gleichberechtigt zu sein: sie könnte theoretisch Staatspräsidentin
oder Ministerpräsidentin werden - er, weil diese Ämter für Juden "reserviert" sind, nicht!
IHRE Sprache Ivrit/Hebräisch ist Amtssprache, SEINE nicht mehr! In IHREN Paß ist ein "J", in seinen
ein "A" gestempelt. Und das Bildungssystem gehört "auch" zu den nicht wenigen Dingen, die in Israel/Palästina
für die einen wie für die anderen "getrennt" sind!

Ob langfristig die Liebe von Sara und Hasib stärker als all diese Schranken, Trennungen und gesetzlichen
Schikanen sein und werden wird - und kann?

Nach Liebe - und vielem anderen! - sehnt sich "auch" die hübsche 34jährige Iryna - die das Unglück
hat, im Land des "Steinzeit-Diktators" Lukaschenko zu Hause zu sein - des Herrschers von Belarus/Weissrussland!
Mitsamt Todesstrafe und Unterdrückung der Demokratie-und Menschenrechtsbewegung - etwa der mutigen
Maria Kolesnikowa - die, nach einem "umgeleiteten" Flug "angekommen" - sofort verhaftet und in ein
Straflager gesteckt wurde!

Es "passt" zur Verharmlosung der Covid-Pandemie durch den Diktator (der sich grad jetzt, wo der Krieg
in der Ukraine aufs schrecklichste begann, mit Putin bestens versteht), dass JEDER, der in Belarus über
Corona oder irgend etwas anderes wirklich informieren will - sich sehr schnell in einem Gefängnis oder
Straflager wiederfindet!

So wie die Ukraine litt "auch" Belarus enorm unter der Besetzung durch NS-Herrschaft, Wehrmacht
und Waffen-SS: In kaum einem Teil der "Bloodlands", dem Teil von Osteuropa, in dem Stalin und Hitler
ihre schrecklichsten Verbrechen begingen, starben so viele Menschen (Widerstandskämpfer und viele, viele
mehr)wie gerade in Weissrussland!

Die Menschen in Irynas Heimatland haben es wahrlich alles andere als leicht:

Durch die Anwendung der Todesstrafe, das sehr üble "Spiel" des Diktators Lukaschenko mit Flüchtlingen,
deren Situation an der Grenze von Weissrussland zu anderen Staaten schrecklich ist, durch die
Einschränkung der Meinungsfreiheit, "Polizeiübergriffe" und Polizeigewalt, sehr schlechte Haftbedingungen -
und vieles, vieles mehr!
Und nicht zuletzt durch seine "Ansichten" über die Covid-Pandemie:

Lt. Lukaschenko ist die Angst von Menschen vor der Pandemie eine "Psychose" (für ihn wohl auch ebenso die
Pandemie mit all ihren Toten und "Folgen" - weshalb nach der Auffassung des Diktators wohl die
5 Millionen Covid-Toten und die Toten in den Intensivstationen "an einer Psychose" gestorben sind!
Und die Menschen, die "Long-Covid" haben, "auch" "an einer Psychose erkrankt sind") - für deren "Heilung" er,
ähnlich wie der österreichische Politiker Herbert Kickl, der die Einnahme eines Pferde- und Rinder-Entwurmungsmittels
"anrät", folgendes empfiehlt:

Saunabesuche (oh ja, Iryna liebt es, in einer herrlich duftenden Kräutersauna oder auch in einer Finnischen Sauna
zu sein), Traktorfahren (Oh je: Leider hat die junge Frau nur ein Fahrrad!) - und Wodka-Trinken!
Wobei Lukaschenko in der Auffassung, dass das "Wässerchen" Wodka letztlich gegen ALLES hilft, ja im
östlichen Europa keineswegs "alleine" ist!!

Und so wie die Menschen in ihrer Heimat Belarus, so hat es auch Iryna in ihrem Leben nicht leicht gehabt:

Die ziemlich große (1.75 m)Frau mit einer recht hübschen Figur (und vielleicht ein bisschen "zu viel"Busen),
welligen, langen braunen Haaren, vollem Gesicht, blaugrauen Augen und einem großen, vollippigen Mund
ist in einem kleinen Ort als Tochter eines Dorfpolizisten und einer Volksschullehrerin aufgewachsen -
und hat mit 15 die Schule abgebrochen. Schon als Kind "verschlang" sie Bücher - und liebte Musik -und
nach wie vor das Malen teils "naiver" und teils "abstrakter"(und sehr farbenfroher) Bilder!

Iryna schreibt selbst gern Geschichten, zeigt ihre Bilder auf der Straße - und liebt ihre "Duda", mit
der zu spielen sie sich als 11jährige selbst beigebracht hat - einen, genau (halt nicht schottischen,
sondern weissrussischen), Dudelsack!

Ihr Heimatland Belarus ist ein Land mit religiöser Musik, mit Volksmusik, mit Folk und Folk-Rock -
UND mit dem Einsatz von Musik als Mittel des Protests: wenn Menschen in Belarus auf Balkonen, auf
der Straße, in Höfen und Gärten Volkslieder singen - dann tun sie das vielfach - und Iryna mit ihnen -,
um auf diese Weise ihren Protest gegen den Diktator Lukaschenko zum Ausdruck zu bringen:

Musik als Ausdruck von großer Lebensfreude - UND fröhlichem Ausdruck von Protest gegen eine "starre"
Diktatur!

Würde die fesche Iryna in Israel/Palästina oder diversen arabischen Ländern leben, so hätte sie
es schwer: In manchen arabischen Ländern würde sie ausgepeitscht werden!
Und in Israel könnte sie in der Bibel lesen: "Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer
Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld
lastet auf ihnen!" (Lev 18,22)

Iryna, die auch viele Bücher über das Judentum gelesen hat und sich überhaut sehr für Religion
interessiert, ist davon überzeugt, dass diese "Lehren" auch auf Mädchen und Frauen wie sie angewendet
werden würden - weil sie lesbisch ist. (Und "deshalb" in der Schule gemobbt und auch von
Mitschülerinnen verprügelt wurde - aber glücklicherweise auch gute Freundinnen hat(und auch
schon in ihrer Schulzeit hatte), die sie so akzeptieren und mögen, wie sie ist)

Wie sehr sich Iryna wünscht, dass "auch" in ihrem Heimatland Belarus die Menschenrechte gelten sollen- zumal
es auch ihr durchaus ähnlich wie so manchen Bloggern ergeht - von denen nicht wenige "deshalb" im
Gefängnis landen können!

Zwar war Iryna selbst noch nie in Haft- weiss aber "nur" allzugut, wie scharf die sozialen
Medien in ihrer Heimat überwacht, kontrolliert, zensiert werden!

Ob es mutigen Menschen wie der Bürgerrechtlerin Maria Kolesnikowa jemals gelingen wird, für
ein Belarus der Gerechtigkeit, der Freiheit, der Menschenrechte zu sorgen?

Iryna bewundert und verehrt die 40jährige sehr attraktive Frau mit den kurzen blonden Haaren und
den oft rotbemalten vollen und sinnlichen Lippen - und ist auch in sie verknallt!

"Irgendwie" hat die junge Frau herausgefunden, wie "ihre" Maria Kolesnikowa über Social Media erreicht/kontaktiert
werden kann:

Und so schreibt Iryna(ihre große Bewunderung für das Engagement und den Mut der Bürgerrechtlerin zum
Ausdruck bringend):
"Aking mahal na asawa Maria Kolesnikowa! Ty mnje otschin nrawischsja! U tibja kraßiwyje pot! Ja fßjo wrjemja
damaju a tibje!"

"Liebe Frau Maria Kolesnikowa! Sie gefallen mir sehr! Mir gefällt Ihr Mund! Ich denke die ganze Zeit an Sie!"

Und Iryna ist sehr gespannt, ob "das" überhaupt zu der im Straflager sitzenden tollen Frau, die sie so
bewundert, gelangen wird!
Wie SIE wohl darauf reagieren wird? Ob sie sich wohl darüber freut, dass sie geliebt und bewundert wird?

Von einer Mitbürgerin "ihres" Belarus, die sich für das gemeinsame Heimatland Gerechtigkeit - und "funktionierende"
Menschenrechte wünscht!

Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit, Würde, Menschenrechte und Liebe - für die nunmehrigen Opfer des
Krieges in der Ukraine, für die Menschen dort und für die in Russland, in Belarus, in Israel und Palästina, überall sonst
auf der Welt - und nicht zuletzt bei uns!

Und IN uns - weil Liebe, "auch" im Engagement für die Freiheit und Würde unserer Mitmenschen zum Ausdruck
gebracht, IN uns beginnen muss!!
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