Menschlichkeit

Gedichte aus dem täglichen Leben
Antworten
Benutzeravatar
Rehmann
Eifriger Schreiber
Eifriger Schreiber
Beiträge: 2053
Registriert: Dienstag 14. Dezember 2010, 17:08
Kontaktdaten:

Menschlichkeit

Beitrag von Rehmann »

Der Mensch im großen Weltgetriebe,
ohne Kontakt und ohne Liebe,
möchte ein paar Worte sagen,
oder auch nur etwas fragen.

Doch sein Gegenüber geht vorbei,
ihm ist der Mitmensch einerlei,
hat für Diesen einfach keine Zeit,
vergessen hat er Menschlichkeit.

Er will den Andern nicht versteh´n,
will nur seine eignen Wege geh´n,
zum "Nettsein" ist er nicht bereit,
es fehlt ihm dafür Heiterkeit.

Selten nur sagt er ein liebes Wort,
zieht sich zurück, geht einfach fort,
verschanzt sich hinter den Gefühlen,
streckt nur den Kopf hervor, den kühlen.

Besser wär´s, dies zu beenden,
sich dem Andern zuzuwenden,
mit ihm Dialoge führen
und sich trennen von Allüren.

Nächstenliebe steckt in jeder Brust,
sie geben, bedeutet nicht Verlust,
im Gegenteil, sie bringt Gewinn,
verleiht dem Leben seinen Sinn.
Benutzeravatar
Gila
Eifriger Schreiber
Eifriger Schreiber
Beiträge: 390
Registriert: Mittwoch 9. März 2011, 19:16

Re: Menschlichkeit

Beitrag von Gila »

und wenn die Menschen dann noch ein wenig tolleranter wären und nicht immer jedes Wort sezieren und dem anderen Dinge unterstellen, die nicht gemeint sind, das wäre doch toll. Es macht immer Sinn, über den Tellerrand zu schauen und die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und zu beurteilen.

Gute Nacht Gruss Gila
Benutzeravatar
Stiekel
Eifriger Schreiber
Eifriger Schreiber
Beiträge: 1051
Registriert: Dienstag 11. Januar 2011, 19:43
Kontaktdaten:

Re: Menschlichkeit

Beitrag von Stiekel »

Hallo Horst,

wärend ich dein Gedicht lese, fällt mir eine Begebenheit aus der
Vergangenheit ein. Damals litt ich an Depressionen und wünschte mir,
ich könne mal bei jemanden das Herz ausschütten.

Ich bin beim Einkaufen.
Da stürmt ein Bekannter auf mich zu.
"Hallo, wie gehts?", fragt er, indem er im Gemüsefach rumwühlt.
"Ach, nicht so besonders".
"Das freut mich", höre ich ihn rufen,
während er sich schon wieder auf den Weg macht,
und schaue ihm verwundert nach.
Das ist bitter. Da miemt jemand Anteilnahme,
und hat beim Reden nicht mal den Anstand, mich anzusehen.
Ihm ist sein Verhalten gar nicht bewusst.

Ich beiß mir auf die Zunge und denke:
"Warum hast du überhaupt geantwortet."

Wir hören einander gar nicht mehr richtig zu.
Es werden nur Floskeln ausgetauscht,
sind aber an Antworten nicht interessiert.
Denn dann müssen wie eventuell Verantwortung für Andere übernehmen.
Ich nehme mich da nicht aus.
Es sind nicht immer nur die anderen, die es an Menschlichkeit fehlen lassen.

Lasst uns unser Miteinander überdenken und uns dein Gedicht zu Herzen nehmen.

Liebe Grüße von Sabine
Bild

Nur wer sich selber liebt ist fähig,
auch andere zu lieben.
Benutzeravatar
Rehmann
Eifriger Schreiber
Eifriger Schreiber
Beiträge: 2053
Registriert: Dienstag 14. Dezember 2010, 17:08
Kontaktdaten:

Re: Menschlichkeit

Beitrag von Rehmann »

Genau das, was Du da im Geschäft erlebt hast, spielt sich in ähnlicher Form überall ab. Manchmal muss man es, wie Du leidlicherweise erlebt hast, erst selbst erlebt haben, um es zu begreifen. Menschlichkeit ist doch nur noch ein Hirngespinst, es gibt doch (fast) nur noch Egoisten - armes Deutschland !
Danke für Deinen netten und ehrlichen Kommentar Sabine !!!
LG
H. Rehmann
Antworten