Metamorphose

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Hobbyschreiber
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Metamorphose

Beitrag von Hobbyschreiber »

Ich habe die Geschichte im Netz gefunden und schreibe sie weiter, ich habe versucht den Autor zu kontaktieren, es kam aber nichts zurück.
Ich stelle das Original immer voran:

In dieser Geschichte geht es nicht unbedingt um Sex. Sie ist
aber durchaus geeignet, die Phantasie des einen oder anderen
ein wenig zu befluegeln.

COPYRIGHT

Diese Geschichte darf auf allen Rechnernetzen, Mailboxen und
sonstigen Netzdiensten frei kopiert und weitergegeben
werden, solange sie nicht veraendert wird.
Bei jeder Weitergabe bitte ich darum, den Hinweis auf den Autor
nicht zu vergessen.
Kommentare, Anregungen und Fragen sind durchaus erwuenscht.

Adresse: merlin@camelot.sh.sub.de
_____________________________________________________________________

M E T A M O R P H O S E
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Die wichtigsten Personen:
________________________

Vater: Dietrich Lorenz

Mutter: Renate Lorenz

Tochter: Angelika Lorenz

Sohn: Christoph Lorenz

Es war Sonntag Vormittag. Ein Sonntag wie jeder andere - morgens gemeinsames
Fruehstueck, Nichtstun, Mittagessen und dann am Nachmittag der obligatorische
Besuch. Familie Lorenz war an diesem Sonntag eingeladen - bei alten Freunden
des Vaters. Zwanzig Jahre hatte er sie nicht gesehen, sagte er. Christoph
war nicht gerade begeistert. "Das kann ja heiter werden", dachte er still
fuer sich, "da werden ja doch nur die alten Geschichten aufgewaermt.
Hoffentlich bleiben wir nicht so lange."

Christoph war es zu langweilig, nur so zu Hause rumzusitzen. Er beschloss,
noch eine Weile in die Stadt zu gehen. "Vielleicht treffe ich ja noch ein
paar Freunde." Er nahm seine Jacke, sah noch einmal nach, ob er auch den
Schluessel eingesteckt hatte, und ging nach draussen. Als er gerade die Tuer
schliessen wollte, rief seine Mutter noch hinter ihm her: "Pass aber auf
deine Sachen auf." - "Keine Sorge", rief er zurueck, "ich pass schon auf."

Er schlenderte durch die Strassen und hoffte immer noch, seine Freunde zu
treffen. Aber nach einiger Zeit wurde es ihm zu langweilig, so ziellos durch
die Strassen zu laufen. Er hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben und
wollte sich auf den Rueckweg machen, als er zwei seiner Klassenkameraden
entdeckte, die auf einem unbebauten Grundstueck Fussball spielten. "Hey, ich
spiel mit! Einverstanden?", rief er und lief zu ihnen hinueber. Jetzt war er
in seinem Element, von Langeweile keine Spur und bis zum Nachmittag war es
ja noch lange hin. Sie hatten schon eine ganze Weile gespielt, als es anfing
zu regnen. Erst fielen nur ein paar Tropfen, aber mit der Zeit wurde ein
recht kraeftiger Landregen daraus. "Lasst uns aufhoeren", meinte Christoph,
"in dem Matsch kann man ja nicht mehr richtig spielen." - "Nun stell' dich
bloss nicht so an, alles Routine ... man muss es nur koennen." Das wollte
er nun doch nicht auf sich sitzenlassen, schliesslich sollten ihn seine
Freunde nicht fuer empfindlich halten, aber so ganz wohl war ihm auch wieder
nicht. Eine etwas zwiespaeltige Situation, aus der er nicht so recht einen
Ausweg wusste. Und so kam, was wohl kommen musste.

Gerade wollte er zum Torschuss ansetzen, da - rumms - war es passiert. Er
rutschte weg, versuchte noch mit den Armen die Balance wiederzugewinnen,
aber es war zwecklos. Mit einem lauten Fluch landete er der Laenge nach in
einer schoenen, grossen Pfuetze. Er hatte zwar ein Tor geschossen, aber das
konnte ihn jetzt auch nicht so recht freuen. Langsam rappelte er sich hoch,
klatschnass und triefend. Seine Freunde grinsten ihn an, wohl mehr aus
Verlegenheit, denn aus echter Schadenfreude, doch das machte ihn nur noch
wuetender. "Hoert bloss auf! Was ich da wieder fuer Aerger kriege, koennt
ihr euch gar nicht vorstellen. Haett' ich bloss nicht auf euch gehoert!" Wie
ein begossener Pudel zog er langsam davon, aber seine Schimpfkanonaden waren
noch zu hoeren, als er schon ausser Sichtweite war.

Vorsichtig schlich er sich in die Wohnung. Schnell an der Kueche vorbei, die
Tuer war zum Glueck angelehnt, und in sein Zimmer. Erstmal runter mit den
nassen Sachen, dann schoen abtrocknen - Christoph fror. nachdem er sich
unter der Decke ein wenig aufgewaermt hatte, ging er an den Schrank, um sich
etwas Trockenes zum Anziehen zu holen. "Das gibt`s doch nicht", rief er
erstaunt. Nichts. Keine Hose mehr, kein Pullover, -ein bisschen Unterwaesche,
ein paar Struempfe- aber sonst nichts. "Da werd` ich wohl doch beichten
muessen", dachte er, veraergert ueber seinen Leichtsinn, und ging in die
Kueche. "Wie siehst du denn aus?",rief seine Mutter entsetzt, als sie ihn da
in Unterhosen stehen sah; sie ahnte Schlimmes. "Was ist mit deinen Sachen
passiert?"
"Wo hast du meine Hosen?"
"Was hast du schon wieder angestellt?"
"Ach, nichts besonderes, ich bin ausgerutscht und hingefallen, mitten in `ne
Pfuetze. Und jetzt sind meine Sachen nass."
"Ich hab dir doch gesagt, du sollst aufpassen. Und jetzt? Wie stellst du dir
das vor? Deine Sachen sind alle in der Waesche. Und heute Nachmittag wollen
wir weggehen."
"Dann bleib ich eben hier."
Der Gedanke gefiel ihm ganz gut. "Lust hab` ich sowieso keine.", sagte er
und dachte, "eigentlich ist das kein schlechter Zufall, da bleibt mir
manches erspart."
"Kommt ueberhaupt nicht in Frage!", rief Mutter Lorenz, "wir gehen zusammen."
"Soll ich vielleicht in Unterwaesche mitkommen?"
Christoph verdrueckte sich erstmal sicherheitshalber in sein Zimmer.

Kurze Zeit spaeter kam Mutter Lorenz in sein Zimmer. "Ich habe eben mit
Vater gesprochen; du kommst mit!"
"Und wie? Ich hab' doch nichts zum Anziehen."
"Du wirst eben etwas von Angelika anziehen. Grabes wissen schliesslich nicht,
dass wir eine Tochter und einen Sohn haben."
"Nee, nee, da mache' ich nicht mit! ihr spinnt doch wohl. Ich kann doch so
nicht auf die Strasse gehen. Und ueberhaupt ..."
"Schluss jetzt, du tust was ich sage - schliesslich hast du selber schuld,
oder?"

Mutter Lorenz ging in Angelikas Zimmer. "Nun komm' schon!"
Christoph folgte ihr unwillig. Angelika lag auf dem Bett und las.
"Was suchst du denn?", fragte sie, als Mutter Lorenz zum Schrank ging.
"Etwas zum Anziehen fuer deinen Bruder; der hat mal wieder seine Sachen
dreckig gemacht."
"Etwas von mir?", fragte sie grinsend, "soll ich etwa 'ne Schwester kriegen?"
"Vater will, dass wir zusammen gehen - so, such dir mal was aus!"
"Ich mache' da nicht mit. Zum letzten Mal. Ohne mich."
Christoph drehte sich um und wollte aus dem Zimmer gehen.
"Du bleibst hier! Dann such' ich dir eben etwas aus. - Natuerlich muß es
überzeugend sein, sie sollen ja nichts merken."

Sie schob ein paar Sachen hin und her und ueberlegte. "Hier, zieh das mal
an!" sie gab ihm eine Rueschenbluse und einen karierten Rock. Widerwillig
zog er beides an. Angelika lachte, als er dabei rot wurde. und Mutter Lorenz
runzelte die Stirn: "Nein, so geht das nicht. Zieh dich noch mal aus. Du
kannst deine Unterwaesche nicht anbehalten." sie suchte noch einmal im
Schrank und holte einen Slip von Angelika heraus und eine Strumpfhose.
"Hier, nimm das erst einmal, dann sehen wir weiter." Christoph hatte
Schwierigkeiten mit der Strumpfhose, er verhaspelte sich und Angelika musste
ihm dabei helfen. Als er wieder aufsah, hielt Mutter Lorenz einen BH in der
Hand. "Hier, den auch noch." Das ging ihm denn aber doch zu weit. "Jetzt ist
Schluss, ich lass mich doch nicht veralbern." So langsam glaubte er, dass
sie nur sehen wollten, wie weit sie bei ihm gehen koennten. Da stand Vater
Lorenz in der Tuer: "Du tust, was Mutter sagt. Und keine Diskussionen mehr.
Ich mein' das im Ernst.

Na gut, also doch den BH. Seine Mutter stopfte ihm noch etwas Watte hinein,
dann sollte er auch ein Unterkleid anziehen und dann wieder Rock und Bluse.
"Seid ihr endlich zufrieden. Dann kann ich das ja wieder ausziehen."
"Nichts da!", sagte Mutter Lorenz, "du musst dich schliesslich daran
gewoehnen. Und denk dran, dass du dich wie ein Maedchen benimmst. Geh mal
ein Stueck!"
"Naja, es geht, aber wir brauchen noch Schuhe fuer dich; hier, versuch es
mal mit diesen."
"Aber die sind doch so hoch. Muss das sein?"
"Ich hab' dir gesagt, es muss ueberzeugend sein und ausserdem - Strafe muss
sein."
Anfangs ging Christoph mit den Schuhen wie auf Eiern, aber so ganz
allmaehlich bekam er doch etwas Sicherheit. Er kam sich ziemlich albern vor,
so als Maedchen verkleidet, aber er wusste sich am Ende auch nicht mehr zu
wehren.
"Angelika, kannst du deine Schwester noch ein bisschen schminken?", rief
Mutter Lorenz lachend.
Ihm war inzwischen alles egal. Er hatte auch keine Kraft mehr, ich jetzt
noch dagegen aufzulehnen. Als Angelika mit dem Schminken fertig war, kam sie
auch noch mit dem Lockenstab. Als die Prozedur zu Ende war, ging Christoph
ins Esszimmer. Das Essen war fertig und es wurde Zeit, dass sie anfingen, um
noch rechtzeitig loszukommen.
Als seine Mutter ihn sah, lachte sie erstaunt: "Das ist ja gut geworden. So
erkennt dich wirklich keiner, nicht mal deine Freunde, keine Bange. Sieht er
nicht aus wie ein Maedchen?" Der Rest der Familie - ausser Christoph
natuerlich - stimmte ihr zu.
"Einen Namen hab' ich auch schon fuer dich, was haeltst du von Claudia.
Als Christoph sich hinsetzen wollte, merkte er, dass das mit einem Rock gar
nicht so einfach ist. "Wir werden dir wohl noch etwas Nachhilfeunterricht
geben muessen, Claudia, aber das wird schon."

Am Nachmittag kam dann die Bewaehrungsprobe. Und schon fingen die
Schwierigkeiten an. Das Auto wollte nicht anspringen und so mussten sie mit
dem Bus zu Grabes fahren. Christoph hoffte nur, dass die Verkleidung wirklich
so gut war wie seine Mutter sagte.

"Wir sind da, der naechste Eingang ist es.", rief Dietrich Lorenz. Er suchte
den Namen am Klingelbrett. "Hoffentlich sind sie nicht boese, dass wir zu
spaet kommen. Muss diese Mistkarre ausgerechnet heute kaputt gehen."
Christoph atmete erleichtert auf, als sich die Haustuer hinter ihm schloss.
Es war ganz schoen aufregend hierher zu kommen. Erst der Weg zur
Bushaltestelle, vorbei an den Haeusern, wo seine Freunde wohnen. Und dann im
Bus immer die Angst, einer von ihnen koennte einsteigen. Aber jetzt waren sie
in einem anderen Stadtteil. Hier kannte ihn niemand und er fuehlte sich
relativ sicher. Er dachte im Moment nicht daran, dass das Schwerste wohl
noch kommen wuerde. Waehrend sie die Treppe hochstiegen, rutschte er
mehrmals mit dem Absatz weg. Er fluchte leise.
"Reiss dich zusammen!", zischte seine Mutter, "und dass du mir keinen Fehler
machst. Halt dich an deine Schwester."
Die Tuer ging auf. "Hallo, da seid ihr ja endlich, wir haben uns schon
Sorgen gemacht. Aber kommt doch erstmal herein."
Es gab ein kraeftiges Gedraenge, als dann alle im Flur standen. Christoph
blickte Richard Grabe etwas verstoert an, als er ihm die Jacke abnahm, aber
dann dachte er, dass muss wohl so sein. Inzwischen hatte sich auch der Rest
der Familie Grabe versammelt: Margot Grabe und die beiden Toechter Christine
und Maren. Die allgemeine Begruessung zog sich noch etwas laenger hin, kein
Wunder bei soviel Personen. Dietrich Lorenz stellte seine Familie vor,
schliesslich waren er und Richard noch Junggesellen, als sie sich das letzte
Mal gesehen hatten: "Meine Frau Renate und meine Tochter Angelika und mein
... aeh, meine Tochter Claudia."

Der Rueckweg war einfacher gewesen. Richard hatte vorgeschlagen, sie mit
seinem Auto nach Hause zu fahren und sie hatten das Angebot angenommen. Es
war kalt geworden und sie waren froh, dass sie ins warme Haus konnten. Sie
waren alle recht muede und wollten deshalb den Rest des Tages in Ruhe
verbringen. Christoph ging in sein Zimmer, schaltete das Radio ein und legte
sich aufs Bett. Er wollte einfach ein bisschen doesen und dabei Musik hoeren.
Kaum hatte er sich hingelegt, fiel ihm ein dass er noch Hausaufgaben machen
musste. So raffte er sich auf und ging an den Schreibtisch. Lust hatte er ja
keine mehr, aber er konnte es sich einfach nicht erlauben, wieder ohne in die
Schule zu kommen.

Endlich war er fertig. Er sah auf die Uhr. "Was, schon zehn Uhr?" Er
beschloss, noch einen Augenblick fernzusehen und dann ins Bett zu gehen. So
ging er ins Wohnzimmer, wo schon die anderen sassen.
"Was hast du denn so lange gemacht?"
"Schularbeiten!", antwortete er knapp und blaetterte in der
Fernsehzeitschrift. Etwas Vernuenftiges gab es auch nicht mehr. Er setzte
sich. Seine Mutter sah ihn von der Seite an und lachte:
"Du scheinst dich aber ganz wohl zu fuehlen."
"Wie?"
"Naja, weil du immer noch Rock und Bluse traegst,...,gefaellt dir, wie?"
Da fiel ihm auf, dass er ganz vergessen hatte sich umzuziehen, als sie nach
Hause gekommen waren. Das war ihm nun aeusserst peinlich, sie koennten nun
wirklich denken, es wuerde ihm gefallen.
"Ich geh mich rasch umziehen, ...hab ich doch glatt vergessen, ...wegen der
Schularbeiten."
"Nun lass doch. Wir gehen doch sowieso gleich alle ins Bett. Und ausserdem
muss dir Angelika noch beim Abschminken helfen."
"Vielleicht moechte er ja morgen so in die Schule gehen", rief Angelika
dazwischen, "soll ich dir zum Schlafen noch ein Nachthemd leihen?"
Das war nun wirklich zu viel.

Nachdem sie alle ins Bett gegangen waren, kehrte Ruhe im Haus ein. Die
Eltern schliefen bereits, Angelika wohl auch, nur Christoph lag noch mit
offenen Augen im Bett. Er dachte ueber den vergangenen Tag nach. Es fing so
ruhig an, richtig langweilig. Seine Idee mit dem Fussballspielen war wohl
nicht so gut; er haette sich viel ersparen koennen. Erst das laecherliche
Anprobieren vor dem Mittagessen, der aufregende Weg zu Grabes und dann der
peinliche Abschluss am Abend. Dagegen war der Nachmittag richtig harmlos,
ja, er fuehlte sich fast sicher bei dieser Komoedie. Obwohl ... er war sich
nicht sicher, aber er glaubte, dass Christine etwas gemerkt hatte. Es war
ihm schwergefallen, sein Interesse an ihr zu verbergen, aber das konnte er
sich nun wirklich nicht leisten. Naja, und wenn schon, er wuerde sie
vermutlich sowieso nicht wiedersehen. Und so etwas wie heute wuerde er auch
nicht wieder mit sich machen lassen. Er hoffte, dass Angelika wirklich alle
Schminkspuren beseitigt hatte, sonst wuerde morgen in der Schule... Er wagte
nicht daran zu denken. Obwohl ... -darueber schlief er ein.

Das Aufstehen war ihm schwergefallen. Er sass mit halb geschlossenen Augen
am Fruehstueckstisch und mochte eigentlich gar nichts essen. Er war lange
wach geblieben, immer wieder hinderten ihn die Gedanken an den vergangenen
Tag am Einschlafen. Und jetzt war die Nacht um. Vier Stunden Schlaf waren
einfach zu wenig. Er trank langsam seinen Kaffee aus, stand auf und wollte
aus der Kueche gehen. Renate Lorenz hielt ihn am Arm fest. "Willst du
wirklich so in die Schule gehen?" Er blieb erschrocken stehen.
Hatten sie doch etwas vergessen? War ihm noch etwas anzusehen?
"Mit der dreckigen Hose in die Schule? Aber was soll's, wir haben ja nichts
anderes." Christoph atmete erleichtert auf. Also doch nur Mutter's
Ordnungsfimmel, dachte er und ging. "Ich muss euch heute Nachmittag noch
etwas erzaehlen, errinnert mich daran!", rief seine Mutter noch, aber da war
er schon halb aus der Tuer.

Der Vormittag wollte nicht enden. Die Stunden flossen nur langsam dahin. Er
konnte sich kaum konzentrieren und war mit seinen Gedanken staendig beim
gestrigen Nachmittag. Er dachte an Christine, ob er sie wiedersehen wuerde.
Wenn sie etwas gemerkt hatte, dann haette er wohl keine Chancen bei ihr, mit
so einem wuerde sie sich wohl nicht einlassen. Auf der anderen Seite, wenn
sie nichts gemerkt hatte, koennte erst recht nichts draus werden. Eine
verzwickte Situation. Warum hatte er sich nur darauf eingelassen? Und wenn
er zu ihr gehen und ihr alles erklaeren wuerde? Er konnte ja schliesslich
nichts dafuer. Wuerde sie es verstehen? Er kannte sie zuwenig, um diese
Frage zu beantworten.

Als er nach Hause kam, hatte er einen Baerenhunger. Kein Wunder bei dem
mageren Fruehstueck. Ausserdem war er todmuede. Nach dem Essen wuerde er
sich erst einmal fuer zwei Stunden hinlegen und etwas Schlaf nachholen. Das
Essen stand bereits auf dem Tisch, als er die Tuer oeffnete. Sie hatten nur
noch auf ihn gewartet. "Als Entschaedigung fuer gestern habe ich dir dein
Lieblingsessen gemacht", sagte Renate Lorenz, als er in die Kueche kam,
"obwohl du es gar nicht verdient hast; schliesslich bist du selber schuld."
Ihr wolltet ja unbedingt, dass ich mitkomme." Christoph war beleidigt. Um
seinen Aerger zu verdraengen, machte er sich ueber das Essen her. "Was ich
euch noch erzaehlen wollte", sagte Renate Lorenz, als sie mit dem Essen
fertig waren, "Grabes haben uns fuer das uebernaechste Wochenende eingeladen.
Wir sollen uebrigens ueber Nacht bleiben." - "Schon wieder?", fragte Angelika
ueberrascht, "so schnell hintereinander und dann noch uebers Wochenende?"
"Ja, sie haben Silberhochzeit, eine grosse Feier mit Empfang und so und
abends grosse Fete im Lokal. Und weil's dann eben spaet wird, sollen wir
ueber Nacht bleiben." - "Da gibt's aber ein kleines Problem", meinte
Angelika, "was ist denn mit meinem Bruder, oder soll ich sagen meiner
Schwester?" - "Daran habe ich noch gar nicht gedacht", Renate Lorenz war
entsetzt. "Du mit deinem bloeden Fussballspielen. Du bringst uns in die
unmoeglichsten Situationen." - "Wieso ich, ihr wolltet, dass ich mitkomme.
Ihr habt euch - und mir - das eingebrockt. Seht zu, dass ihr damit
klarkommt." Nach kurzer Zeit war der Streit in vollem Gange. Christoph
weigerte sich, noch einmal so etwas mitzumachen, Renate Lorenz bestand
darauf, dass er mitkommt. Schliesslich einigten sie sich darauf, am Abend
noch einmal alles in aller Ruhe zu besprechen, wenn die Familie vollstaendig
waere.

"Ihr seid schuld daran; haettet ihr nicht darauf bestanden, dass ich
mitkomme, waere alles ganz einfach."
"Und haettest du dich nicht so dreckig gemacht, haetten wir auch keine
Probleme."
"Jetzt hoert mal zu", versuchte Angelika zu schlichten, "ihr solltet diese
Komoedie aufgeben, denn jedesmal, wenn Grabes uns einladen, stehen wir vor
dem gleichen Problem und streiten uns - das muss doch mal aufhoeren."
"Ja schon", sagte Dietrich Lorenz, "aber bei der Feier das zu erklaeren, ist
nun nicht gerade der richtige Zeitpunkt, andere brauchen das ja nicht
mitzukriegen."
Eine Zeitlang herrschte Schweigen. Dann raffte sich Renate Lorenz auf: "Ich
habe folgenden Vorschlag: Christoph spielt die Komoedie noch einmal mit... -
nun lass mich mal ausreden - ...und anschliessend, ein paar Tage spaeter,
erklaeren Vater und ich Grabes alles; seid ihr damit einverstanden?"
Dietrich Lorenz nickte zustimmend, ebenso Angelika, nur Christoph konnte
sich nicht dazu durchringen. "Was ist jetzt? Nun mach' doch diesmal noch
mit! Oder willst du beim Empfang alles erklaeren?" - "Na schoen", es fiel
ihm sichtlich schwer, "aber das ist das letzte Mal."
"Dann sind wir uns ja endlich einig."
"Allerdings", sagte Angelika nachdenklich, "sehe ich da noch einige
Schwierigkeiten."
"Wieso?", Renate Lorenz sah sie ueberrascht an.
"Naja, wenn das im Lokal ist, muss er seine Rolle wohl noch etwas ueben, so
ueberzeugend war das letztesmal nicht, und ..."
"Und was?", fragte Christoph etwas sauer.
"So eine Feier bedeutet ja auch festliche Kleidung, oder?"
"Stimmt, daran hab' ich ueberhaupt nicht gedacht", Renate Lorenz ueberlegte,
"dann muessen wir ihm eben ein bisschen fein machen."
Angelika schuettelte mit dem Kopf: "Aber ich habe nur einen langen Rock, und
den brauche ich selber."
"Dann kauft ihm doch etwas!", rief Dietrich Lorenz dazwischen.
"Das wird schwierig sein ... wegen dem Anprobieren ... es sei denn ...
Christoph, du muesstest als Maedchen mitkommen."
"Was soll denn das schon wieder, muss das sein?"
"Also, wenn wir dir schon ein Abendkleid kaufen, musst du es auch
Anprobieren, damit es richtig sitzt. Schliesslich soll doch keiner was
merken, das ist doch auch in deinem Interesse."

Nun war es also passiert. Der Rest der Familie war sich einig und er hatte
sich nicht mehr dagegen wehren koennen. Nicht nur, dass er als Maedchen in
einem Laden Abendkleider anprobieren sollte, sie hatten ihn auch noch dazu
verdonnert, jeden Nachmittag Angelikas Sachen anzuziehen, damit er sich daran
gewoehnt. Eine Woche ging das nun schon. Wenn er aus der Schule kam, noch vor
dem Essen, erst einmal umziehen. Raus aus seinen Sachen, rein in Angelikas.
Dazu dann immer noch die hohen Schuhe. Was ihn am meisten stoerte, war
allerdings das Schminken, wobei sie ihm inzwischen beigebracht hatten, es
selbst zu machen. Schliesslich musste er das auch koennen. Und dann abends
immer das Gehen ueben mit dem langen Rock. Er hatte es satt.

Jetzt war der grosse Tag gekommen, den er moeglichst weit weg gewuenscht
hatte: der grosse Einkauf. Heute ging der Vormittag in der Schule viel zu
schnell vorbei. Auf dem Weg nach Hause liess er sich Zeit, bummelte herum,
blieb hier und da stehen. Schliesslich war er zu Hause. Sie warteten schon
auf ihn.
"Wo bleibst du denn so lange? Wir haben nicht soviel Zeit."
Ausnahmsweise wurde heute gleich gegessen und das Umziehen auf spaeter
verschoben. Christoph stocherte lustlos im Essen herum. Es schmeckte ihm
nicht - verstaendlicherweise.

Inzwischen waren sie im Kaufhaus angekommen. Sein Vater hatte sich einen
halben Tag freigenommen, und so konnten sie mit dem Auto fahren und die
Busfahrt blieb ihm erspart. Ausserdem waren sie in einen anderen Stadtteil
gefahren und konnten relativ sicher sein, dass sie niemand kennt. Vor der
Abfahrt gab es noch Auseinandersetzungen wegen der Sachen, die Christoph
anziehen sollte, aber letztlich hatten sie einen Kompromiss gefunden. Als
sie das Kaufhaus betraten, erkundete seine Mutter gleich, wo sie die Sachen
fuer ihn finden wuerden. Mit der Rolltreppe fuhren sie in den zweiten Stock.
Auf mehreren Staendern hintereinander hingen dort unzaehlige Abendkleider,
Ihr Anblick stimmte ihn nicht gerade freundlicher. Sie hatten vorher
ueberlegt, was wohl guenstiger sei: ein Abendkleid oder ein langer Rock mit
festlicher Bluse. Aber letztlich meinten sie, dass ein Kleid wohl guenstiger
fuer ihn waere. Waehrend Renate Lorenz anfing, die Staender Stueck fuer
Stueck durchzugehen, hielt sich Christoph zurueck. Es war ihm mehr als
peinlich und ausserdem hatte er Angst, dass jemand das Ganze durchschaut.
Gedankenversunken stand er da, als seine Mutter mit einem Kleid in der Hand
auf ihn zukam. "Hier, geh' doch schon mal zur Anprobe."
"Allein?"
"Warum denn nicht? Ich such' dir noch ein anderes und komme dann nach."
Unschluessig stand er vor den Kabinen, als eine Verkaeuferin auf ihn zukam.
"Kann ich Ihnen helfen, Fraeulein?"
"Nein, nein, ich ...aeh ...warte nur auf jemanden."
Inzwischen war auch seine Mutter gekommen. "Na, passt es? Wie sieht es dann
aus?"
"Ich hab es noch nicht ausprobiert."
"Dann komm! Wir haben nicht soviel Zeit."
Sie gingen zusammen in die Kabine und Christoph zog erstmal Rock und Bluse
aus.
"Sei vorsichtig! du bringst ja deine ganze Frisur durch-einander. So, und
jetzt vorsichtig 'reinsteigen ... warte, ich mach' dir den Reissverschluss
zu."
Nun hatte er ein Abendkleid an. Es war ein sehr zwiespaeltiges Gefuehl, das
in ihm aufstieg, als er sich noch in der Kabine im Spiegel sah. Zum einen
kam er sich in dieser Verkleidung ziemlich albern vor und er wusste auch
nicht so recht, wie er sich bewegen sollte. Zum anderen aber ... das Kleid
war wirklich schoen, wenn er Christine darin gesehen haette, sie haette ihm
gefallen. - Es war hellrot mit weissen Punkten, ein zarter, fast
durchsichtiger Stoff, einen breiten Volant um den Ausschnitt. Der Rock war
sehr weit, mit vielen Rueschen am Saum. - Ja, und ausserdem, je laenger er
sich im Spiegel betrachtete, desto mehr fiel ihm auf, dass er jetzt wirklich
wie ein Maedchen aussah und nicht einmal haesslich. Das leichte Make-up, die
Locken mit Spangen verziert und natuerlich das Kleid verfehlten ihre Wirkung
nicht.
"He traeum nicht!", seine Mutter stiess ihn leicht an, "zeig dich mal deinem
Vater."
Er ging aus der Kabine, etwas unbeholfen erst, und schon war das Gefuehl der
Peinlichkeit wieder da, jedenfalls schien es ihm so. Sein Vater war nicht da.
Er sah sich um und entdeckte ihn und Angelika, wie sie nach anderen Kleidern
suchten. Als er hinging, war die Ueberraschung gross:
"Das gibt's doch gar nicht!", staunte Dietrich Lorenz.
Angelika war begeistert. "Toll siehst du aus", und ganz leise, "wirklich wie
ein Maedchen."

Sie suchten noch eine Weile weiter und er musste noch gut ein halbes Dutzend
Kleider ausprobieren. Als er gerade wieder eins der Familie vorfuehrte, kam
eine Verkaeuferin auf sie zu: "Ihre Tochter moechte aber frueh heiraten."
Schon war sie wieder verschwunden und kam nach zwei Minuten mit einem langen
Schleier wieder. "Der muesste eigentlich gut dazu passen", sagte sie. Um
sich nicht zu blamieren - sie waren nur aus Versehen und ohne es zu merken
an die Hochzeitskleider geraten - gingen sie darauf ein. Christoph liess
alles ueber sich ergehen. Das Kleid fand er gar nicht so schlecht. Es war
ganz aus Spitze mit enganliegendem Rueschenkragen, langen, schmalen Aermeln
und einem gerueschtem Rock mit langer Schleppe. Als sie ihm dann noch den
Schleier aufsteckten und Spitzenhandschuhe anzogen, wagte er nicht zu
widersprechen. "Warten sie bitte einen Augenblick, wir haben noch einen ganz
besonderen Service." sie ging kurz weg und kam mit einem Blumenstrauss und
einem Fotoapparat zurueck. "Ich werde schnell eine Aufnahme machen, dann
koennen sie sich zu Hause ganz in Ruhe entscheiden. Bitte laecheln - danke."

Christoph sass in seinem Zimmer und war nicht ansprechbar. Immer, wenn
jemand zu ihm kam, schrie er: Lasst mich in Ruhe! - und knallte die Tuer zu.
Da halfen alle Versuche nichts, ihn zu beruhigen. Er hatte noch drei weitere
Hochzeitskleider anprobieren muessen. Und jedesmal die gleiche Zeremonie:
Kleid anziehen, Schleier, Blumen, Laecheln, Blitz. Er sah sich immer wieder
die Bilder an. Irgendwie war er dann richtig in einen Rausch gekommen. Fuer
das Fest hatte er sich dann doch fuer das rot-weisse Kleid entschieden. Und
wo er nun schon dabei war, hatte er sich gleich noch einen Rock und zwei
Blusen ausgesucht, dazu noch Unterwaesche und ein Nachthemd. Jetzt, wo er
darueber nachdachte, fragte er sich wozu und wunderte sich, dass es seinen
Eltern nicht aufgefallen war. Er trug gerade den neuen Rock und eine der
Blusen. Sein Aerger liess allmaehlich nach und so ging er zu den anderen.
"Ein ganz schoen aufregender Tag, nicht wahr?", sagte Renate Lorenz, "aber
jetzt kannst du dich ja wieder umziehen; ich glaube, du hast fuer heute
genug erlebt."
"Ihr wolltet mich doch als Maedchen, nun lasst mich bitteschoen auch so
sein!", schrie er sie an. Erschrocken ueber seine eigenen Worte war er einen
Augenblick wie erstarrt. Dann drehte er sich um und lief in sein Zimmer.

Christoph lag noch lange wach. Immer wieder gingen ihm die Erlebnisse des
Tages im Kopf herum. Erst nach langer Zeit fand er endlich Ruhe. "Ich werde
mit Christine reden muessen", dachte er noch, dann schlief er ein.
Am naechsten Morgen, ein Samstag, weckte ihn seine Mutter erst sehr spaet.
Als sie zum wiederholten Male in sein Zimmer kam, um ihn wachzuruetteln und
ihm die Bettdecke wegzog, wollte sie ihren Augen nicht trauen ...



hier nun eine mögliche Weiterführung der Geschichte.

Diese folgende Geschichte ist geistiges Eigentum des Autors und von ihm frei erfunden, Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen und/oder Orten sind rein zufällig.
Es ist ausdrücklich verboten, diese Story für kommerzielle Zwecke zu nutzen. Finanzielle Vorteile dürfen mit dieser Story nicht erwirtschaftet werden. Kurz gesagt, Veröffentlichungsverbot für alle kostenpflichtigen Foren oder Webseiten, dazu zählen auch die kostenpflichtigen Alterskontrollen.

Sie darf weder komplett noch in Teilen ohne ausdrückliche Genehmigung durch den Autor weder in schriftlicher, gedruckter noch elektronischer Form weiter veröffentlicht werden.
Für den Eigenbedarf darf diese Geschichte abgespeichert werden.

Noch eines am Rande: Hinweise, Kritiken, Meinungen und Vorschläge sind von Seitens der Leser ausdrücklich erwünscht. Sie helfen den Autor seine Geschichte zu verbessern.



Den Samstag habe ich überschlagen,
fange bei Sonntag an

Sonntag

Christoph lag noch im Tiefschlaf im Bett, aber das war es nicht was sie so erschrocken hatte, Er trug das neue Nachthemd.
Sie sah Ihn an, ihre liebe zu Ihm trieb ihr fast die Tränen in die Augen, sie sah wie friedlich er schlummerte in seinem Nachthemd, ganz vorsichtig weckte sie ihn, rief leise seinen Namen. Langsam kam er aus dem Schlaf hoch, doch dann spürte er was los war. Seine Mutter sah wie er erst blass und dann tief rot wurde, er versuchte zu sprechen. Doch nahm Ihn einfach in den Arm, wiegte sich mit Ihm hin und her. Sein Körper begann zu zucken und sie hörte sein schluchzen, das Herz wurde ihr schwer dabei, doch sie hielt Ihn weiter nur fest. "Ich wollte das Nachthemd nur anprobieren und es gleich wieder ausziehen", sagte er unter tränen an Ihrer Schulter, "dann bin ich aber doch eingeschlafen damit, es war ein so schönes Gefühl es zu tragen", Seine Mutter sagte nichts, sie wusste das noch mehr kam. "Es war so merkwürdig gestern, es tut mir Leid das ich Dich angeschrien habe, Ich war so verwirrt, Ich trug meinen Rock und die neue Bluse und es gefiel mir, auch das Kleid gefiel mir. Ich freute mich darauf es zu tragen auf der Feier", wieder weinte er in den Armen seiner Mutter. Angelika schaute ins Zimmer, wurde aber gleich wieder weg gescheucht, Christoph bekam davon gar nichts mit, so sehr war er in dem Gefühlschaos versunken. "Aber das ist doch nicht richtig, es sollte mir nicht gefallen, was stimmt nicht mit mir"? Die Feier ist doch jetzt am Wochenende, was soll ich nur machen"? sagte er leise. Nun sprach seine Mutter das erste mal, leise und zärtlich meinte Sie, "Es ist nicht schlimm das es Dir gefällt, Dir haben die Kleider sehr gut gestanden und du hast sehr reizend darin ausgesehen, das hast du ja auch selber gemerkt. Ach Christoph, wenn ich gewusst hätte in welches Chaos wir dich stürzen hätte ich es nicht gemacht"! sie sprach weiter, "was meinst du sollen wir tun, willst du als Christoph oder als Claudia mitgehen"? "Wir werden das schon geradebiegen". Christoph hatte sich etwas beruhigt, die Nähe seiner Mutter, die Geborgenheit, all das hatte er lange nicht gehabt, Als Junge ist man nicht so dafür die Nähe zu suchen, so offen zu sprechen. Er meinte leise, "was würdest du denken wenn ich weiter machen möchte, wenn ich als Claudia mitgehe, wäre das schlimm für Dich"? Seine Mutter lächelte, "nein natürlich nicht, es ist doch nicht schlimm das du die hübschen Sachen magst. Hinterher werden wir ja alles aufklären". "Ich werde den anderen nichts davon sagen worüber wir gesprochen haben. Du kannst auch weiter das Nachthemd tragen, ich werden den anderen sagen das es auf meinem Mist gewachsen ist, ok"? sie lachte, auch Christoph lächelte. "So will ich das sehen, ein lächeln auf Deinem Gesicht, keine Tränen mehr". Dann meinte sie noch, heute ist Sonntag, möchtest du heute Christoph oder lieber Claudia sein"? Er schaute sie an, ganz leise sagte ER, "ich möchte Claudia sein", wieder kamen Ihm die Tränen, Seine Mutter nahm Ihn wieder fester in den Arm, "was habe ich gesagt, keine tränen mehr, zeige mir wieder Dein süßes lächeln, Claudia". Eins Schauer lief über Claudias Körper, "Danke Mama", sagte Sie.

Christoph, besser gesagt Claudia kuschelt sich noch mal ins Bett. Warum ist es am Morgen immer am schönsten im Bett, denkt Sie? Vor der Tür spricht die Mutter mit Angelika. "Hör mal zu", sagt Sie," Christoph wird heute den ganzen Tag Claudia sein, Er. Nein, sie soll ja richtig am Wochenende auftreten, Ich möchte also das du ihr bei allem hilfst, wirst du das machen"? Angelika nickt, sie findet das richtig toll, dass sie eine Schwester hat. Sie wummert gegen die Tür, "los Claudia, raus mit Dir und ab ins Bad". Langsam öffnet sich die Tür und Claudia steht nun vor Ihr, im Nachthemd. "Das ist Mamas Idee", meint Sie. Angelika zuckt mit den Schulter, gehört wohl dazu meint sie im umdrehen. Die beiden verschwinden im Badezimmer, erst nach einer Weile kommen sie wieder raus, beide in Handtücher gewickelt und nach Körperlotion duftend. Los erst ziehen wir Dich an, Claudia. Sie gehen in Claudias Zimmer. "Darf ich Deinen Rock noch mal anziehen", fragt Claudia schüchtern? Gönnerhaft nickt Angelika. Aber erst die Unterwäsche und den BH, du hast Dir ja Sachen gekauft. Schnell sind beide angezogen, "so", meint Angelika, "nun noch ein bisschen Schminke, dann gehen wir frühstücken, wir wissen ja nicht was heute noch anliegt". Die beiden gehen in die Küche, die Eltern sitzen schon am Tisch, der Vater schaut nur kurz auf, er wurde von der Mutter schon vor gewarnt. Es wird aber ein nettes Frühstück, so wie immer, nein, nicht ganz, Claudia scheint den Eltern irgendwie näher zu sein als Christoph es war. Es ist ein schönes Gefühl. Der Vater meint, "ich wollte heute gerne mit euch in den Tierpark fahren, dort wo wir auch im letzten Jahr schon waren, es hat euch doch gut gefallen", dann mit einem Blick auf die "Neue Tochter" und die Mutter, "würde das gehen"? "Na klar", meint Mutter Lorenz gleich. Auch die Mädchen freuen sich.
Zu Claudia gewandt meint sie dann noch" Claudia, wenn du mir versprichst vorsichtig zu sein darfst du das neue Kleid anziehen". Oh Ja, meint Claudia, ich passe gut auf, dann steht sie auf und fällt ihren Eltern nacheinander um den Hals. Das wäre Christoph nie eingefallen, denkt Frau Lorenz bei sich, Das Angelika und ihr Man das gleiche denken ahnt sie nicht. Nach dem Frühstück verschwinden Claudia und Angelika nach oben. Die beiden ziehen sich die Sachen an die gestern gekauft wurden, machen eine Modeschau daraus. Nur als Angelika das neue Kleid anziehen wollte war Claudia nicht damit einverstanden. "Warum nicht", wollte Angelika wissen? "Weil ich es so schön finde, es ist das erste Kleid das ich mir selber gekauft habe, das möchte nur ich als erste tragen, später darfst du es Dir auch mal ausleihen". Dann meinte sie noch, "sei bitte nicht böse darüber", Angelika nahm sie in den Arm, gab ihr einen Kuss auf die Wange, "natürlich nicht, Schwesterchen" säuselte sie zu Claudia, "Du denkst, wie ein richtiges Mädchen". Dann mit einem Augenzwinkern, "es gefällt Dir ein Mädchen zu sein, habe ich recht"? Claudia nickt, schaut sie an. Schon wieder schwimmen ihre Augen in Tränen. "nicht weinen, ich finde es doch toll eine Schwester zu haben, ich helfe Dir wo ich nur kann, wir halten zusammen". Wieder wird Claudia gedrückt. So nun aber runter zum Essen - und dann machen wir uns so hübsch wie wir es nur können.
Kaum war der Tisch abgeräumt, die Mädchen hatten es gemacht, die Eltern staunten darüber, sonst musste Christoph immer dazu gezwungen werden und nun so!
Also kaum war alles abgeräumt stürmten die Mädchen wieder nach oben. Nun werden wir uns in Schale schmeißen, Claudia zog sich ihr Kleid an und wurde dann von Angelika geschminkt, etwas konnte sie es ja schon selber, doch Angelika wollte es selber machen, du sollt strahlen, meinte sie nur. Claudia durfte das Ergebnis auch nicht vorher sehen, sie half Angelika beim anziehen und frisieren. Schließlich stehen sie vor dem Spiegel, Claudia staunt nur und ihre Schwester meint nur, wenn du nicht meine Schwester wärst, würde ich Dich so nicht mitnehmen. Du stellst mich in den Schatten. Auch den Eltern bleibt der Mund offen stehen, als die beiden runter kommen.

Claudia sieht das, dreht sich kokett um die eigene Achse und fragt dann, "wie sehe ich aus, nehmt ihr mich so mit"? Die beiden sind erst mal sprachlos, dann kommt Mutter Lorenz wieder zur Besinnung, "klar", meint Sie, stößt dann ihren Mann an, "schöne Eltern, schöne Töchter", sagt Sie.
Nun folgt das übliche durcheinander das auch bei kleinen Familien geschieht wenn diese weg wollen, an vieles muss gedacht werden, das herumgelaufen, das Taschen packen und das überlegen, "haben wir auch alles"? Zum Schluss ist nun doch alles fertig, alle Taschen gepackt, die Fenster kontrolliert, eben alles was so gemacht werden muss.
Als alle raus gehen wollen, steht Claudia etwas hilflos da, in der einen Hand hat sie ihre Geldbörse und in der anderen ein Paket Papiertaschentücher. Angelika sieht ihre miesere, warte ich hole Dir eine Handtasche von mir und zischt los, kurze Zeit später hat Claudia eine kleine Tasche über der Schulter, Angelika hat sogar noch ein rot weißes Tuch daran gebunden damit sie besser zum Kleid passt. Jetzt endlich geht es los, die Mädchen gehen raus, dann die Mutter als letzter ihr Papa.
Claudia denkt zurück, vor ein paar Tagen wollte ich am liebsten sterben als ich mit Angelikas Sachen an, raus musste, nun freue ich mich darauf als Mädchen auszugehen. Es ist ein so wunderbares Gefühl. Was Claudia nicht weiß, diese innere Einstellung wirkt auch nach außen, sie geht beschwingt, bewegt sich mit einer Natürlichkeit die nur einigen Mädchen zu eigen ist und von vielen anderen jungen Frauen kopiert wird. Angelika schaut ihr staunend hinterher, sie ist sogar etwas neidisch, das verfliegt aber sofort, es weicht einem Gefühl des Stolzes auf ihre Schwester!
Die Fahrt verläuft ereignislos, Renate Lorenz registriert nur das die Mädchen sich angeregt unterhalten, das wäre früher nicht so gewesen, da gab es häufig Streit und rumgezanke, sie lächelt, wird dann aber ernst. Wie soll das alles noch werden, was haben wir da angefangen. Sie schiebt diese Gedanken aber zurück, das leuchten in Claudias Gesicht sagt ihr alles, Claudia ist glücklich, das macht sie auch glücklich.
Angelika und Claudia unterhalten sich über Gott und die Welt, sie sprechen über Kleider, Frisuren und auch über den Tiergarten, auch Angelika freut sich das so mit Claudia sprechen kann, besser als mit Christoph, Christoph, sie sagt den Namen in Gedanken, sie denkt sich, ich verbinde damit gar nicht mehr meinen Bruder, neben mir sitzt nun Claudia.
Wie merkwürdig das alles ist. Sie lacht leise auf. "was ist", fragt Claudia. Angelika sieht sie an, "ich musste daran denken wie es vor 3 Wochen gewesen wäre, da würden wir nicht so friedlich miteinander reden". "Nein" meint Claudia nachdenklich. Sie nimmt die Hand Ihrer Schwester und meint leise, "So finde ich es aber besser"!

Die Familie kommt ans Ziel, ein Parkplatz ist schnell gefunden und nun machen sich alle auf den Weg zum Kassenhäuschen. Sie reihen sich in die kurze Schlange ein, Claudia genießt es gesehen zu werden, in der Öffentlichkeit zu stehen. Angelika stupst sie an, "Claudia, achte darauf, die Jungs nicht so lange ansehen, die meinen du flirtest mit Ihnen, ich habe keine Lust die ganze Zeit den Verehrern davon zu laufen, zumal es nicht meine sind". Claudia nickt und passt nun auf. "Wenn wir drinnen sind muss ich erst mal auf die Toilette" meint Angelika dann noch. Ich muss auf, sagt da Claudia. Gut dann gehen wir gleich zusammen. Endlich sind sie durch die Absperrung und eilen dem Restaurant entgegen wo auch die Toiletten sind. Natürlich gehen beide auf die Damentoilette. Sie machen was gemacht werden muss, auch das wäre früher nie passiert, stehen dann vor dem Spiegel und richten sich wieder her. Claudia schließt kurz die Augen, wieder dieses wohlige Gefühl, das erste Mal als Mädchen auf der Damentoilette. Sie spürt das sie immer weiter geht in eine Welt die sie so nicht kennt, die Ihr
aber immer besser gefällt, sie wird immer mehr zu Claudia.

Sie verlassen das Gebäude und gehen zu den Eltern, Angelika hängt sich bei Ihrer Mutter ein und Claudia macht es ganz in Gedanken bei Ihrem Vater. Dann wird es Ihnen beiden bewusst was sie machen und sie rücken voneinander ab. Die beiden sehen sich an, erst verlegen, doch dann lächeln sie sich an und er hebt seinen Arm, Claudia hakt sich ein und nun gehen sie hinter den anderen her. Die Familie spaziert von Gehege zu Gehege, es ist ein schöner Sommertag und alle genießen das zusammen sein. Mal sind alle zusammen, dann laufen die Mädchen mal vor oder bleiben zurück wenn es etwas Besonderes zu sehen gibt. Aber immer wenn die Familie beisammen ist hält Claudia Körperkontakt, entweder an der Hand der Mutter oder am Arm Ihres Vaters, alle finden es normal. Auf der Streichelwiese gibt es ein großes Hallo, alle Tiere dort werden gestreichelt, ob sie nun wollen oder nicht. Claudia achtet aber darauf dass ihr Kleid keinen Schaden nimmt. Schließlich nachdem alle streicheleinheiten verteilt sind geht es zu Kaffee und Kuchen ins Restaurant. Auch benimmt sich Claudia wieder sehr Mädchenhaft, sie schlingt den Kunden nicht runter und kippt den Kaffee hinterher sondern sie isst sehr geziert, man sieht dass es ihr Spaß macht. "schau mal wie die Jungs Dich anglotzen, da werde ich direkt neidisch" meint Angelika. Vorsichtig schaut Claudia zu den Jugendlichen hin, "was soll ich denn nun machen?" fragt sie leise, "warum sehen die mich denn alle so an". "Weil du ein hübsches Mädchen bist" meint Angelika, "Du wirst Dich daran gewöhnen müssen". Claudia sagt etwas verzagt, "ja werde ich wohl"
Sie versucht die Blicke zu ignorieren um sich den Tag nicht verderben zu lassen. Es gelingt ihr auch und sie fühlt sich wieder besser, erst als sie aufbrechen wollen kommen sie ihr wieder zu Bewusstsein, aber sie lässt sich nichts anmerken, mehr noch sie schreitet aus dem Lokal wie auf einem Laufsteg und spürt die ganze Zeit die Blicke der Teenager in Ihrem Rücken. An der Tür angekommen schaut sie sich um und sieht wie sich alle schnell abwenden, sie lächelt und geht hinaus.

Nun geht es ab nach Hause, es war ein schöner Tag aber morgen ruft die Schule wieder. Nein nicht daran denken sagt sich Claudia, noch ist der Tag nicht um. Sie wird ihn auskosten bis zum Schluss denkt sie bei sich. Die Fahrt nach Hause verläuft etwas trübsinnig, aber so ist es immer der Sonntag geht dem Ende zu, und der Montag liegt schon drohend auf der Lauer.Zu Hause angekommen fragt Claudia leise ihre Mutter ob sie das Kleid weiter tragen darf, Frau Lorenz schüttelt den Kopf, laut sagt sie aber, "los Claudia, raus aus den guten Sachen, aber denke daran das du Dir wieder einen Rock anziehst, wir wollen das nicht schleifen lassen". Überglücklich geht Claudia auf ihr Zimmer.

Sie zieht das Kleid aus und schlüpft schnell in Rock und Bluse, dann geht sie ins Nebenzimmer zu Angelika. "Ich brauche mal Deinen Rat", sagt sie etwas verlegen, "wenn ich diesen Rock trage dann kann es sein das man sieht das da etwas zu viel ist", das letzte flüstert sie so das Angelika erst nicht versteht, doch dann geht ihr ein Licht auf.
Sie nimmt Claudia in den Arm, "alles nicht so schlimm." meint Sie, " Ich habe ein Miederhöschen, das kann ich Dir leihen. Ich trage das wenn ich meine Tage habe, dann habe ich gerne meinen Unterleib etwas stramm verpackt." erklärt sie weiter," die meisten Mädchen haben es bei der Periode lieber lockerer, ich bin da wohl etwas besonderes" meint sie noch lachend. Sie gibt Claudia das Höschen, diese zieht es gleich an. Dreht sich dann vor dem Spiegel und hebt den Daumen, so ist es besser.
Sie setzt sich dann zu Ihrer Schwester aufs Bett, legt den Kopf auf dessen Schulter und umarmt Sie, "es ist schön eine Schwester zu haben", seufzt sie dann.
Angelika ist völlig überrascht, das ist nicht mehr Christoph! sie streicht Claudia über Haar, auch sie findet es ja toll eine Schwester zu haben, nur... wie soll das gehen. "komm" sagt Sie, "setzt Dich mal vor den Spiegel". Claudia tut es und Angelika beginnt ihr das Haar zu Bürsten, sie denkt daran das Christoph ja eigentlich noch zum Friseur sollte, es dann aber alles anders kam. Nun sind seine/Ihrer Haare schon wieder etwas gewachsen. Sie bürstet die Haare bis sie glänzen.
Dabei meint sie zu Claudias Spiegelbild, "Du bist gerne ein Mädchen". es war keine Frage, eine Feststellung. Die Claudias nicken, die im Spiegel und die reale. Ihre Augen glänzen, doch dann, verschleiert sich ihr Blick, "aber das geht ja nicht" sagt sie matt, ihre Augen füllen sich mit tränen. Ihre Schwester reicht ihr ein Papiertuch. Sie meint dann, dass Claudia bis zur Feier ja keine Probleme hat, es muss ja immer weiter trainiert werden, sie wird also weiter ein Mädchen sein. Morgen nach der Schule wird sie sich wieder umziehen und Sie, also Angelika wird sich dann bei der Mutter einsetzen das Claudia unbedingt noch weitere Kleider braucht auch mit der Unterwäsche, das reicht einfach nicht, ein BH ist auch zu wenig!
"Danke", Claudia schmiegt ihren Kopf an Angelikas Bauch, "Du, Angelika" sagt sie dann, "hast - hast du Deine Tage, jetzt im Moment?" "Nein", sagt Angelika, "erst so in 2 Wochen wieder, die kommen immer etwas unregelmäßig, aber 2 Wochen dauert es bestimmt noch." sie sieht Claudia forschend an, "warum - ah, ich glaube ich weiß. Du möchtest gerne das Höschen weiter tragen, habe ich recht?" Claudia nickt, ja darum geht es Ihr. "wenn du es aber brauchst .." fängt sie an, aber Angelika fällt ihr ins Wort, sie würden Claudia morgen eigene Miederhöschen besorgen, sie braucht doch nicht die Wäsche Ihrer Schwester tragen, aber morgen darf ich es anbehalten, fragt Claudia? Ja klar, kommt die Antwort. Was denn morgen mit der Schule sei, fragt Angelika nun. Das ist etwas was Claudia auch auf der Seele liegt, morgen muss sie ja Jungsklamotten tragen in der Schule, sie erschauert fast bei der Vorstellung.
Angelika kraust die Stirn, warte mal meint Sie, komm mal her, Claudia geht zu ihr hin, hier probiere mal die Jeans an, Claudia zieht sie sich über, sie passt. Es ist keine reine Mädchenhose meint Angelika, aber sie ist etwas enger geschnitten als Deine eigenen, dazu kannst du meinen grauen Pulli anziehen. Du siehst dann wie ein Modebewusster Junge aus, so kannst du zur Schule gehen, danach wirst du wieder zu Claudia. Sie probieren auch noch andere Sachen an, viele passen Ihr. Ach Schwesterchen, wir schaffen das schon, meint sie zu Claudia. Ja meint diese dann, aber wie geht es weiter? Ich weiß nicht ob ich zurück in mein leben als Christoph kann. Claudia ist nun ganz offen, am liebsten wäre sie nun ein richtiges Mädchen, meint Sie, es ist so schön, sie fühlt sich so wohl als Claudia, das hat sie nie empfunden als sie noch Christoph war und was will ich nicht mehr hergeben, meint sie mit Nachdruck, nie mehr! Mal sehen was wird meint Angelika. Wir machen so weiter, ich steh auf jeden Fall auf Deiner Seite!

Der weitere Abend verläuft ruhig, Claudia trägt wieder den Rock Ihrer Schwester und eine von den neuen Blusen. Angelika hat ihr auch noch den Rock zum Geschenk gemacht, mit der Bitte das sie sich ihn mal ausleihen darf. Claudia hat natürlich mit Freuden zugestimmt, sie war wieder sehr glücklich, doch dann huschten wieder Schatten über ihr Gesicht. "Das wird schon alles", versuchte ihre Schwester sie zu trösten, Claudia hat nur genickt und Angelika in den Arm genommen, so oft nahe waren sich die beiden noch nie.
Dann löste sich Claudia, es wurde Zeit sich Bettfertig zu machen, die Tasche für Morgen musste gepackt werden, alles was den Sonntagabend so ungemütlich macht!
Das ändert sich nicht, denkt Claudia bei sich, ob ich nun Claudia oder Christoph bin, der Sonntagabend ist immer so uncool, trotz Ihrer trüben Gedanken muss sie lächeln.
Sie geht zu den Eltern, sagt dort Gute Nacht, mit einem "gute Nacht Kuss" für beide Elternteile, beide sind darüber verwundert, dann zu Angelika, auch dort ein Küsschen. Gute Nacht Schwesterchen, flüstert Angelika noch. Claudia erschauert, so schön eine Schwester zu haben die sie versteht.
Sie zieht sich in ihr Zimmer zurück. Es ist still hier. Sie schaut sich um, so viele Tage und Nächte hat sie hier schon verbracht, sich vor den Eltern oder der Schwester versteckt wenn Er/Sie etwas angestellt hatte. Nun kommt es ihr fremd vor. Sie sieht zum ersten Mal die Unordnung, was alles herumliegt.
Dann diese Schmucklose Zimmer, es hat sie sonst nie gestört. Sie geht zum Schrank und holt das neue Kleid heraus. Sie hat noch nicht einmal einen Spiegel, auch das fällt ihr nun erstmals auf. Sie hält sich das Kleid vor, dreht sich damit und schließt die Augen. Dann hängt sie das Kleid außen an den Schrank. Ein Farbtupfer, dann fällt ihr die Handtasche auf, sie gehört ja Ihrer Schwester. Sie nimmt sie und hängt sie an die andere Schranktür, durch das Tuch bildet sich dort dann auch ein Hingucker.
Claudia zieht sich langsam aus, ordentlich legt sie die Sachen zusammen, streicht zärtlich darüber, sagt leise, "bis Morgennachmittag". Sie hat nun noch das Miederhöschen an, auch das zieht sie aus. Sie zieht ihr Nachthemd an, dann ihre Strumpfhose und das Höschen das sie unter dem Miederslip an hatte. Sie löscht das Licht und geht zu Bett.

Leises klopfen, sie horcht, ihre Schwester, "darf ich reinkommen?". Claudia ist verwundert, was mag sie wollen und warum klopft Sie, hat sie doch sonst nicht gemacht, "Komm rein" sagt Claudia, Angelika schlüpft ins Zimmer. "Du hast die Jeans und den Pulli vergessen", sagt diese dann, "ich lege sie Dir hier hin". Dann kommt sie näher, ich habe noch etwas für Dich.
Sie drückt Claudia ein Päckchen in die Hand, sie hat es mit einer Rosa Schleife zugemacht. "Ich hatte es mir gekauft," meint Sie, "ich habe es nur ein oder zweimal getragen, ich fühlte mich dann aber zu alt dazu. Ich glaube aber dass du es häufig tragen wirst. Claudia bekommt noch ein Küsschen auf die Stirn und schon ist sie wieder alleine. Neugierig setzt sie sich auf, öffnet das Päckchen und hält den Atem an. Es ist ein Baby-Doll Nachthemd, es ist leicht rosa und aus einem Seidigen Material. Claudia kommen vor Freude die Tränen, sie zieht schnell das Nachthemd aus und dann ganz langsam diesen Traum an, erst das Hemdchen, dann das Höschen. Sie streicht mit den Händen darüber, dieses wunderbare Material, dieses unbeschreibliche Gefühl. Sie kann nicht anders, sie muss rüber, sie muss es zeigen.
Auch sie klopft an die Türe, von drinnen "komm rein", Angelika wusste es, das Claudia zu ihr kommt. Diese meint dann, "das kann ich doch nicht annehmen", doch meint Angelika, es ist wie für dich gemacht, ich wil das du es trägst, du sieht so süß darin aus, nun geh aber schnell in Dein Zimmer, lege dich ins Bett und träume einen schönen Mädchentraum. Claudias Augen blitzen, aber sie sieht das Angelika es ernst meint. Ja, werde ich, vielen Dank, Angelika, du bist die beste Schwester der Welt. Dann geht sie rüber und wieder in Bett. Sie kuschelt sich zusammen und es dauert nicht lange und sie schläft ein.

Montag


Bis am Morgen der Wecker seine Pflicht tut und sich die Seele aus dem Metallischen Leib klingelt und nicht eher ruhe gibt bis Claudia ihn ausstellt. Zuerst will sie sich nun auf die Bettkante setzen und in sich zusammen sinken, doch dann strafft sie sich, nein sagt sie sich, ein neues Leben beginnt nun, ich werde es allen Zeigen. Sie zieht sich das Hemdchen und das Höschen aus, dann überlegt Sie, habe ich heute Sport. Nein! Also ziehe ich einen Slip an, dann die Jeans und den Pulli, nein, sie schüttelt den Kopf, erst ins Bad. Sie wäscht sich, sieht dann das Deo von Angelika, soll ich oder soll ich nicht, überlegt Sie, lässt es dann aber bleiben. Sie zieht sich nun an, brüstet sich die Haare und wünschte dass sie sich wieder etwas schminken könnte. beim raus gehen trifft sie ihre Schwester, na schon fertig fragt Sie. "Ja" meint Claudia, "ich komme mir aber richtig farblos vor", Angelika lächelt, sie knuddelt Claudia kurz, "auch ich gehe nicht immer geschminkt raus. Du wirst es schon überlegen", dann muss sie noch ein "Schwesterherz" dahinter hängen, Claudi streckt ihr die Zunge raus, lächelt dann aber.
Beim Frühstück sitzen nur die Mädchen und die Mutter unter, der Vater wie es bei fast allen Männer so ist, musste früher weg. Frau Lorenz sieht sofort dass Claudia die Sachen Ihrer Schwester an hat. "Meint ihr das das gut geht", fragt sie die beiden, Angelika schlägt sich gleich in die Bresche, "klar Mom, du siehst doch wie es aussieht. Claudia sieht wie ein gut gekleideter Junge aus", "ja" meint die Mutter, "aber das ist doch gar nicht der Stil von Chris...". "Man kann doch seinen Stil ändern", fällt die ältere Tochter ihr ins Wort, "und außerdem, ich möchte heute Nachmittag mit Claudia Schoppen gehen, sie braucht noch Sachen, wenn sie richtig trainieren soll, sie braucht noch mindesten einen BH und weitere Höschen - und noch andere Dinge. Wir werden in den Nachbarort fahren, dort fallen wir nicht auf und es gibt mehr Läden dort!" Mutter Lorenz lächelt über soviel Elan. "ok, ich gebe mich geschlagen". Ihr werdet aber mit dem Bus fahren müssen, ich werde Papa sagen das er euch dann abholen kann, am besten", sie überlegt". Beim Kino, schlägt Angelika vor, "Ja," sagt sie, um 19:00 beim Kino. Und nun seht zu das ihr zu Schule kommt.
Sie schaut ihren Töchtern, sie erwischt sich bei dem Gedanken, ja denkt Sie, nun habe ich 2 Töchter", nach kurzem Überlegen, "wir 2 Töchter, ich werde mit Papa Lorenz sprechen müssen, ich glaube nicht das wir es so einfach aufhalten können"

Fortsetzung folgt
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Re: Metamorphose

Beitrag von Hobbyschreiber »

Die Schule.

Claudia und ihre Schwester laufen zur Schule, sie ist ca. 5 min von Ihrem zu Hause entfernt, die beiden haben sich untergehakt, auch etwas Neues. Christoph rannte entweder immer vor oder kam fast nicht rechtzeitig aus dem Hause, gemeinsam sind die beiden selten zur Schule gegangen. Es ist wieder eine neue Erfahrung – für beide. An der Schule angekommen trenne sich aber ihre Wege Angelika ist ja schon in einer höheren Klasse.
(Zur Info, ich werde Claudia nun wieder als Christoph und „Ihn“ bezeichnen).
Christoph geht mit der Masse der Schüler weiter, erreicht dann sein Klassenzimmer, ein Knäuel Schüler hat sich davor gebildet, es wird gerangelt und gestoßen, wie an jedem Morgen vor fast jedem Klassenzimmer. Ein Schulkamerad entdeckt ihn, „he Christoph, hast du Geburtstag?“ ruft er, kurzzeitig wird die Geräuschkulisse etwas ruhiger als sich die Menge Christoph zuwendet. Ein Geburtstag ist ja immer etwas Besonderes.
Christoph, ist verwirrt, „Nein, wieso?“ fragt er. „Na wenn du so angezogen zur Schule kommst muss doch was los sein.“ Meint sein Mitschüler. „Mir war einfach danach“ erwidert Christoph, „ist doch nichts schlimmes“. „Ne, aber ungewohnt“ tönt es zurück. Christoph wird es langsam zu viel Gerede über seine Person. „Dann müsst ihr euch halt daran gewöhnen“ meint er um dem ganzen ein Ende zu setzen, dreht sich dann um und kramt in seiner Schultasche herum. Dann ihm bewusst dass er sich nicht wie ein Junge verhalten hat. Sonst wäre Christoph einfach über die Bemerkung hinweg gegangen oder hätte angefangen gegen den anderen zu drängeln, so ist er nun aber wie ein Mädchen in die Defensive gegangen. Es bleibt auch nicht ohne Wirkung,
Die Schüler merken es nicht es fehlt ihnen die Erfahrung in solchen Dingen, aber durch dieses Verhalten von Christoph wird eine Reaktion der Gruppe ausgelöst, die Jungs gehen auf Konfrontation und die Mädchen entwickeln einen Beschützer Instinkt, dadurch gruppieren sich die Mädchen instinktiv um Christoph und die Jungen rücken etwas ab. Das ganze passiert in Bruchteilen von Sekunden und wird von den Schülern kaum wahrgenommen. Im Unterbewusstsein hat sich aber etwas verändert. Der Lehrer kommt und alles löst sich auf, als wäre nichts passiert, Christoph geht zu seinem Platz den er mit einem anderen jungen teilt. Er legt seine Schultasche ordentlich hin und setzt sich dann hin und nimmt dann seine Schulhefte aus der Tasche.
Wieder spürt er dass es sich anders als sonst verhält, in der letzten Woche noch, da wurde die Tasche einfach hin geschmissen und auch das hinsetzen war mit viel Geräusch verbunden. Christoph ist im Zwiespalt, er fühlt sich noch als Junge aber auch etwas als Mädchen. Das Wochenende war ein sehr intensives Erlebnis gewesen, der Ausflug in den Zoo, dann der Abend, schließlich seine Schwester mit dem Nachthemd das sie ihm geschenkt - hier wird er plötzlich unterbrochen. Sein Sitznachbar stößt ihn heftig an, so das Christoph sich dermaßen erschreckt das er seine Hefte vom Tisch fegt. Sein Lehrer der sich auch gerade für den Unterricht fertig macht wird dadurch gestört. Er schaut zu den beiden hin. Wieder mal die beiden denkt er, da muss was passieren. „was ist da los?“ fragt er, fügt dann noch hinzu, „Christoph, ich habe Dich doch schon in der letzten Woche ermahnt, da hast du auch den Unterricht gestört“. „es war aber nicht meine Schuld, er hat mich erschreckt“ versucht Christoph sich zu verteidigen. Zustimmendes Gemurmel aus der Klasse gibt Christoph recht. „Gut wie dem auch sei“ entscheidet der Lehrer, „ich werde euch auseinander setzen, du setzt Dich neben Jasmin und Du“ er deutet auf Christophs Tischnachbar, „Du wirst dort sitzen bleiben, da kannst du dann auch keinen mehr erschrecken“. „Es war doch gar nicht so schlimm“ versucht Christoph die Sache zu retten, „Er hat es ja nicht mit Absicht getan“. „Trotzdem,“ der Lehrer bleibt hart, „es ist ja nicht das erste Mal das von euch krach kommt und die anderen gestört werden“.
Christoph nimmt seine Sachen packt sie in seine Tasche, dann kann er aber nicht anders, er blickt sich rasch um, die übrigen Schüler haben das Interesse verloren. Christoph legt Paul, so heißt sein Schulkamerad, eine Hand auf den Unterarm und flüstert „tut mir Leid, das wollte ich nicht“. Paul zieht seinem Arm nicht weg, „schon gut“ murmelt er, „so habe ich mehr Platz“, fügt er mit einem kleinen Lächeln noch hinzu.
Auch diese kleine Begebenheit ist etwas besonderes, die Berührung, das Bedürfnis sich zu entschuldigen, auch die Reaktion von Paul, dieses kleine Lächeln. Das wäre vor einer Woche undenkbar gewesen. Christoph registriert das alles, es fühlt sich gut an, es fühlt sich richtig an.
Leise huscht Christoph nun rüber zu Jasmin, er hat sie sonst nie beachtet, sie ist nicht viel mit den anderen Mädchen zusammen, ihre Eltern haben finanzielle Probleme, dadurch ist Jasmin nicht immer nach der neusten Mode gekleidet, das schließt sie von den anderen etwas aus, sie wird wohl akzeptiert, steht aber immer etwas am Rand, darum sitzt sie auch alleine am Tisch.
Christoph setzt sich leise zu ihr und folgt dann dem Unterricht. Mathe, so doof, so langweilig. Es wird leise gerechnet man spürt die Konzentration der Klasse, es wird leise gemurmelt, so wie es in vielen anderen Klassen auch der Fall ist die Schüler helfen sich gegenseitig. Auch Jasmin braucht hilfe, Christoph ist zwar keine Leuchte in Mathe, kann ihr aber helfen. Als sie ein falsches Ergebnis aufschreiben will legt er ihr auch die leicht Hand auf den Unterarm um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen und zeigt ihr dann wie es richtig ist. Jasmin berührt Ihn dann leicht an der Schulter und bedankt sich bei ihm.
Der Unterricht zieht sich träge wie ein alter Kaugummi hin. Doch irgendwann ist die Stunde rum und alles strömt in die Pause. Auch hier fällt wieder ein Unterschied auf, die Jungen stürmen hinaus, Die Mädchen gehen in die Pause. Christoph hatte Jasmin a, Ende der Stunde noch etwas zeigen müssen und geht dann mit ihr hinaus, also mit den Mädchen. Jasmin fragt ihn ob er ihr die Rechnung noch mal zeigen könnte, sie versteht es einfach nicht. Sie möchte nicht wieder mit einer schlechten Zensur nach Hause kommen. Christoph zeigt sich hilfsbereit, so kommt es das er mit Jasmin in der Pausenhalle sitzt, neben anderen Mädchen die die Aufgaben noch mal durchgehen oder tratschen während die Jungen sich draußen austoben. So findet Ihn auch Angelika, sie gesellt sich zu den beiden nachdem Christoph sie über alles aufgeklärt hat. Als die Pause zu ende geht meint Angelika noch das sie nach der nächsten Stunde Schulschluss hat und er, Christoph, nicht trödeln soll wenn er Schluss hat, weil sie ja noch zusammen shoppen gehen wollen. Christoph meint das er daran denkt, dann verabschieden sich die Beiden mit Küsschen, eben wie Schwestern es tun. Die Klingel ruft die Schüler wieder in die Klassen, Christoph und Jasmin gehen zusammen dorthin, unterwegs meint Jasmin noch das seine Schwester sehr nett ist und das sie auch gerne eine Schwester oder Freundin hat mit der sie shoppen gehen könnte, leider hat sie nie soviel Geld und geht darum nicht gerne mit den anderen mit, die können sich mehr leisten. Mit einer Schwester oder Freundin wäre es anders, da könnte man auch nur mal so schauen, ohne zu kaufen. Aber meint sie dann traurig, das wäre auch nicht schön. Ach ich wünschte ich hätte den Schrank voller schöner Kleider und nicht nur diese Sachen die ich anhabe. Christoph versucht sie zu trösten. Meint das ihr die Sachen doch gut stehen und hübsch sind, das der Rock den sie anhat gut zu Ihrer Bluse passt und alles gut zu Jasmin, das sie schöne Haare und Augen hat und das sie mit etwas Make Up noch mehr aus sich machen könnte. Die beiden merken gar nicht das Christoph sich wie ein Mädchen verhält, Jasmin fühlt sich verstanden und Christoph fühlt sich einfach gut. Die beiden haben leise mit einander geredet, dadurch ist das den anderen verborgen geblieben. Die nächste Stunde ist Gemeinschaftskunde dran, die Schüler sollen Gruppen bilden und gemeinsam arbeiten, da Jasmin und Christoph zusammen bleiben wollen rutscht Christoph mit in eine Mädchengruppe.
Auch diese Stunde geht zu ende und auch die letzten beiden Stunden, Deutschunterricht, oh mein Gott, gehen vorüber.
Wieder geht Christoph mit Jasmin gemeinsam aus der Klasse, sie streben dem Schultor entgegen, dort müssen sie in verschiedene Richtungen. Kurz bleiben sie noch zusammen stehen sprechen über den Vormittag. Dann meint Jasmin dass Christoph nun los muss, sonst kommt er zu spät. Dann verabschieden sich die beiden.
Als Christoph schon ein Stück weit entfernt ist kommt ihm zu Bewusstsein das die beiden sich auch mit einem Küsschen verabschiedet haben, so wie er seine Schwester verabschiedet hat, wie ein Mädchen. Er blickt sich um, auch Jasmin sieht in seine Richtung, er winkt ihr zu und sie erwidert es.
Er macht sich weiter auf den Heimweg.

Als Christoph dann in die Wohnung kommt wartet Angelika schon auf Ihn. Hast du Hausaufgaben auf? „Ja“, sagt Christoph, Mathe und Deutsch, „Viel“, fragt Angelika dann weiter. „es geht“, meint Christoph. Gut sagt Angelika, dann machen wir das so, du gehst schnell unter die Dusche, ich lege Dir Sachen zurecht, du ziehst dich dann an, wir machen dann die Hausaufgagen, ich helfe Dir dabei. Wenn das erledigt ist können wir essen machen uns danach zurecht und fahren dann in der Weststadt.
So wird es dann auch gemacht, (nun wieder Claudia), Claudia hat einen knielangen Jeansrock und eine Leinenbluse von Angelika an. „Du kaufst Dir ja nun eigene Sachen, wenn ich mir davon auch mal was leihen kann ist das ok“. Meinte Angelika, als Claudia sich dafür bedanken wollte.
Claudia ist nun bei den Schularbeiten während ihre Schwester ihr das Haar bürstet, „jetzt glänzt es wieder schön“, meint sie dann als sie mit dem Ergebnis zufrieden ist. „Du musst nun nur noch die richtige Frisur bekommen, auf jeden fall bis zum Wochenende“.
„Dir würden auch Ohrringe sicher gut stehen, aber ich glaube dann bekommst du ärger mit Mama“, meint Angelika dann noch.
Da kommt die Stimme aus dem Flur, „Ja, das würde sie mit Sicherheit“, sagt Frau Lorenz, „wir müssen uns sowieso überlegen wie es weitergehen soll“, meint sie dann weiter. „ich glaube auch nicht das du nach dem Wochenende aufhören willst Claudia zu sein!“. Claudia schüttelt den Kopf, „Nein sagt sie, das möchte ich nicht, ich fühle mich als wäre ich nie etwas anderes gewesen als einfach nur Claudia“, fährt Claudia fort, „wenn ich daran denke wieder ein Junge zu sein bekomme ich eine Gänsehaut“. Wir werden sehen, du willst immer noch als Claudia mit Deiner Schwester einkaufen gehen, fragt die Mutter. Claudia nickt, ok sagt sie dann, nimmt dann aber Angelika noch ins gebet, du wirst auf sie aufpassen! du bist die große Schwester! Achte ja auf Sie, Kann ich mich auf Dich verlassen. Angelika verdreht die Augen, das nun wieder. Aber Frau Lorenz ist es ernst und Angelika merkt es, „Ja, Mama. Ich passe auf meine kleine Schwester auf. Ich verspreche es Dir“. Frau Lorenz ist beruhigt.
Die Schularbeiten sind fertig und die Mädchen haben gegessen, dabei hat sich Renate gewundert das Claudia nicht viel gegessen hat. „Ach, Mama“, meint Claudia da, „ich will doch am Wochenende in mein Kleid passen“. Nun verdreht die Mutter die Augen, Mädchen! Meint sie nur.

Die beiden Schwestern ziehen sich an, Claudia zieht eine Strickjacke an, natürlich auch von Angelika. Diese hat selber ihren Blazer an, der ihre Taille betont und ihren Po gut zu Geltung bringt. Claudia sieht sie neidisch an, du siehst toll aus, meint sie nur, Claudia schaut ihr ins Gesicht, „Ob ich auch mal so eine Figur haben werde“ fragt sie ihre Schwester? Die zuckt mit den Schultern, „das weiß ich nicht“, kommt von Ihr. Renate Lorenz rettet Claudia aus diesen Gedanken. Sie fragt: „habt ihr denn überhaupt Geld“? „Oh“ kommst es von beiden, daran haben beide nicht gedacht.
„Wie gut das es Eltern gibt“ meint Frau Lorenz lachend und gibt beiden etwas Geld. Dann ermahnt sie aber beide noch, es werden Kleider dafür gekauft, kommt mir nicht mit teueren Halstüchern oder Schminke an, habt ihr verstanden. Beide nicken. Dann verabschieden sich beide mit einer Umarmung von der Mutter und gehen zu Bushaltestelle, sie haben es so abgepasst das sie nicht allzu lange warten müssen bis der Bus kommt. Sie finden einen Platz nebeneinander und lassen dann die Welt an sich vorbeiziehen.
Angelika schlägt dann vor wie sie am besten alles bekommen können. Sie meint am besten wäre es wenn sich Claudia erst mal Unterwäsche besorgt, ein paar Slips, ein oder zwei Miederhöschen und ein paar süße BH’s, dann stehe noch Strumpfhosen auf dem Plan. Das sind alles Dinge die nicht viel Platz wegnehmen. Wenn das dann besorgt ist werden sie in einen Laden gehen der von Angelika als Geheimtipp bezeichnet wird, es ist ein Second Hand Shop sagt Sie, die sollen sehr viel Auswahl haben. „Aber das sind doch gebrauchte Sachen“ meint Claudia, sie sieht das als Problem. „Klar“, sagt die Große Schwester, „aber die Sachen sind alle Sauber und fast wie neu, du wirst schon sehen.“ „und“, gibt sie noch zu bedenken, „wenn du im normalen Laden einen Rock kaufst, bekommst du dort fast fünf für das gleiche Geld“. Claudia gibt sich geschlagen, insgeheim kann sie ihren Schrank schon voller Röcke und Kleider sehen.
Der Bus fährt seinen Weg weiter, die Haltestelle für die beiden kommt in Sicht und sie machen sich fertig. Der Wagen hält und mit einem Schmatzen öffnen sich die Türen, Die Mädchen steigen aus. Auf dem Bürgersteig vor einem Schaufenster prüft Claudia ihr ausehen, streicht den Rock glatt und richtet ihre Strickjacke. „ich wundere mich immer noch wie Mädchenhaft du Dich benimmst“, meint Angelika. Als sie merkt das sich seltsam anhört, sagt sie noch, „ich meine das als Kompliment, für einen Jungen wäre es eine Beleidigung, aber bei Dir. Du bist einfach ein Mädchen geworden“, dann fügt sie noch leise zu, „ich werde Dir alles zeigen was du wissen musst, vieles machst du unbewusst richtig, einiges musst du aber noch lernen, ich helfe Dir dabei“. Claudia wendet Sich ihr zu, lächelt sie an und bedankt sich bei Ihrer Schwester, „ich werde Deine Schülerin sein und Dich nicht enttäuschen“. Dann drücken sich die Beiden noch kurz und gehen dann Hand in Hand weiter zum ersten Geschäft, einem Geschäft für Dessous. Als die beiden dort reingehen ist Claudia doch etwas mulmig zumute, dies ist nun etwas anderes als der Laden wo sie ihr Kleid gekauft hat. Hier ist sie nun in einer absolut weiblichen Welt. Eine Verkäuferin kommt gleich zu den beiden und fragt nach deren Wünschen. „Wir schauen uns erstmal um“, sagt Angelika. Sie denkt kurz darüber nach, dieser Satz muss den Verkäuferinnen doch sicher schon zum Hals raushängen. Dann zuckt sie in Gedanken mit den Schultern und wendet sich wieder Claudia zu, die sich mit großen Augen umsieht.
Claudia staunt, so viele Sachen, sie geht zu einem Stand mit Unterhemdchen lässt den Stoff durch ihre Finger gleiten, so leicht und so zart ist das Gewebe. Aber Angelika zieht sie dort weg, wir gucken dort gleich noch mal, erst die wichtigen Sachen. Sie streben zu einem Satnd mit Garnituren BH und Höschen gibt es dort. Angelika überlegt ob Claudia sich einen von den Push Up BH kaufen soll, ob ihre Mutter da wohl mit einverstanden ist? Bestimmt sagt sie zu sich. Mama hat ja selber den BH ausgestopft.
Sie schaut sich um, winkt einer Verkäuferin und fragt diese dann“ Kann meine Schwester die BH’s anprobieren.“, „Ja“, kommt es zurück, „die BH’s schon, die Höschen nicht“. Angelika winkt der Verkäuferin, zeigt an das sie sie verstanden hat. Dann wieder zu Claudia, „ok Schwesterherz, nun geht es los. Aussuchen und Anprobieren bis wir was gefunden haben“. „Ich kann doch gleich die ersten beiden nehmen“, meint Claudia. „ne ne ne“, sagt Angelika, „wir brauchen schon eine Auswahl von verschiedenen Farben und formen, zu deinem Kleid zum Beispiel müssen wir einen BH haben der farblich passt, sonst scheint er durch, das ist manchmal gewollt dabei aber nicht.“
Die beiden wühlen sich durch das Angebot bis sie passende stücke finden. Claudia muss in der Umkleide und anprobieren.
Angelika schaut rein, „Und“, fragt Sie, „wie sitzt er“. „Ich weiß nicht“, kommt es von Claudia zurück, „ich glaube das er zu eng ist, es wird alles so nach oben gedrückt“, leise fügt sie noch hinzu, „so als ob ich richtige“, sie bricht ab, Angelika beendet den Satz, „als ob du richtige Brüste hättest?“. Claudia wird rot, nickt dann aber mit dem Kopf „Ja, so siehst es aus“.
„ziehe mal die Bluse an“, fordert Angelika sie nun auf. Sie schlüpft hinein und schließt die Knöpfe, „nun stell Dich mal gerade hin“, auch das macht Claudia und schaut in den Spiegel, sie sieht ein junges Mädchen mit einer Leinenbluse unter der sich deutlich ein Busen abzeichnet. Claudia dreht sich hin und her und schaut dann ihre Schwester an. „ich bin nun ein richtiges Mädchen sagt sie mit einem richtigen Busen“. Dann wendet sie sich wieder dem Spiegel zu. Angelika stupst sie an, „bevor du dich in dein Spiegelbild verliebst müssen wir noch andere BH’s anprobieren und wir wollen noch Klamotten kaufen“
Claudia reißt sich los und das anprobieren geht weiter, sie entscheidet sich dann für 5 BH’s und 10 dazu passenden Höschen, dann werden auch noch 2 Miederhöschen besorgt zum Schluss noch einige Strumpfhosen in verschiedenen Farben..
Am liebsten würde Claudia nun hier bleiben und jedes Stück anprobieren um sich damit im Spiegel zu betrachten. Sie merkt wie viel Spaß und Lust das einkaufen machen kann. Sie konnte Sich früher nie erklären warum die Mädchen in Ihrer Klasse sich immer in der Stadt zum Shoppen verabredet hatten, nun weiß sie es und genießt es.
Wir kommen ja noch öfters hier her meint Angelika, auch sie hat ja Freude daran mit Claudia einkaufen zu gehen, nun aber erst mal weiter zum nächsten Geschäft.
Die beiden laufen weiter, Claudia verfällt wieder in diesen schönen beschwingten Gang, der nun noch weiblicher wirkt weil sie ja den BH angelassen hat. Angelika sieht wie ihre Schwester den Busen hervor hebt, wie sie im vorbei gehen in die Schaufenster sieht um ihr Spiegelbild zu sehen.
Angelika kann sich noch gut daran erinnern wie es bei ihr war, als ihr Busen größer wurde, wie sie damit herum experimentiert hatte um ihn richtig zur Geltung zu bringen, sie lächelt über ihre Schwester und spürt diese warme Gefühl der Freude und Liebe in Ihr, Freude darüber das sie das werden Ihrer Schwester mit erleben darf und die Liebe, die sich nun gewandelt hat von der Liebe zu Ihrem Bruder zu der Liebe zu Ihrer Schwester, es ist keine körperliche Liebe, sondern diese tiefe Gefühl der Zuneigung unter Geschwistern.
Angelika führt sie zum Second Hand Geschäft.
Es ist wirklich ein großer Laden, unzählige Regale und Kleiderständer füllen den Raum, es riecht aber angenehm hier, nicht so muffig wie Claudia es erwartet hat. Es ist alles geordnet nach Art der Kleidung und den Größen. So viele Röcke, Kleider und Blusen hat Claudia nicht erwartet. Angelika sucht die passenden Ständer und Regale und zieht Claudia dann mit als sie sie gefunden hat.
„Hier schau mal, jeder Rock nur 10 Mark und da, die Blusen, das Stück ab 8 Mark“ meint Angelika euphorisch zu Claudia, „ich habe ja gesagt dass der Laden toll ist“.
Das stimmt, Claudia weiß gar nicht wo sie anfangen soll. Angelika zieht das und meint, „such dir erstmal 4 Röcke aus die dir passen und gefallen, dann suchen wir die passenden Oberteile dazu, wenn wir dann noch Zeit haben und noch Geld da ist suchen wir noch nach einer Jacke“. „Ja gut“, meint Claudia, „ich brauche aber auch noch Hosen für die Schule, die alten will ich nicht anziehen, das sind ja Jungshosen“. Angelika lacht, „ok“ meint sie dann, „könnten wir machen, aber Hosen habe ich auch noch genug zu Hause, die passen dir ja auch, geben wir das Geld lieber für richtige Sachen aus, ja?“ Claudia beugt sich dieser Logik.
Wieder beginnt das lustvolle anprobieren und poussieren vor dem Spiegel, der Laden hat einen riesigen Spiegel, ein Zweiter war so gestellt das man sich auch von hinten sehen kann. Wenn Angelika nicht da wäre, Claudia hätte sich durch den ganzen Laden gearbeitet.
So wird Claudia aber gut von Ihrer Schwester beraten und entscheidet sich für 5 Röcke, 6 Blusen und ein Kleid. Es ist noch etwas Geld über, Claudia hat auch noch ein Teil im Blick, aber Angelika meint das sie noch min. ein Paar Schuhe braucht und die würden sie nun besorgen. Claudia hat zum Glück keine zu großen Füße. Claudia stimmt zu, die Sachen werden eingepackt, sie behält aber einen der neuen Röcke und eine der Bluse an, der Rock ist recht kurz aber Angelika meint das es noch im Rahmen ist, beim Gehen schwingt der Rock trotz der Kürze hin und her Claudia ist begeistert darüber.
So geht es weiter zum Schuhgeschäft, auch hier wird nach allen Kräften ausgesucht und anprobiert. Claudia entscheidet sich dann für ein Paar Ballerinas mit Keilabsatz.
Bei der Anprobe weißt Angelika sie noch darauf hin sich richtig hinzusetzen mit dem Kurzen Rock, auch wie sie die Schuhe anprobiert hat und dabei ein Bein anheben muss, zeigt ihr Angelika wie sie das am besten machen kann ohne das es provozierend oder billig oder gar schlampig wirkt. Claudia hält sich an die Vorgaben und Angelika ist zufrieden.
Als Claudia dann ihre gesammelten Sachen im Schuhgeschäft vor sich stehen sieht, es sind vier Tragetaschen vol, meint sie das nun schon mehr Mädchensachen hat als Jungensachen. Das glaube ich Dir gerne meint Angelika, aber das ist ja noch nicht alles. Nicht? Fragt Claudia ungläubig. Nein, meint Angelika und zählt auf: du brauchst noch Nachthemden, verschiedene Jacken, einen oder zwei Mäntel, verschiedenen Leggins, Pullis Pullover und Blusen. Dann noch weitere Schuhe und ganz wichtig Accessoires, Tücher, Broschen, Gürtel, Handtaschen.
Claudias Gesicht wird immer länger, sie dachte sie hätte schon alles was sie braucht, und nun- das!
Aber Angelika lacht, das bekommst du alles nach und nach, man kann das alles im Versandhaus bestellen.. Claudia ist aber immer noch etwas skeptisch.
„Weißt Du“, fängt sie an, „die Sachen brauche ich aber nur wenn ich auch in Zukunft als Mädchen“. „Schluss mit den trüben Gedanken, Schwesterherz“, unterbricht Angelika den Satz, „wir sind im Jetzt und hier und - “, Angelika schaut auf ihre Uhr, „und wir müssen los, Papa holt uns ja beim Kino ab, da müssen wir noch hin laufen“. „Also weg mit den dunklen Gedanken, ab zur Kassen und dann schnell zum Kino“, treibt Angelika sie an. Die Mädchen eilen los und sind auch kurz vor 19 Uhr beim Treffpunkt. Auf dem Weg dorthin ist nicht viel vorgefallen, sie waren einfach zwei Mädchen die ihre Beute in Sicherheit bringen.

Als Herr Lorenz auf den Parkplatz vor dem Kino fährt sieht er die beiden Mädchen schon warten. Jedenfalls sind sie Pünktlich denkt er bei sich als er aussteigt. Er geht auf die beiden zu und sieht das Claudia neue Sachen anhat, sie sieht fast zu gut aus überlegt er, aber dann überwiegt sein Väterlicher Stolz, was hat seine Frau am Sonntag noch gesagt, Schöne Eltern, schöne Töchter. Er kommt bei den beiden an und wird erst mal in die Mangel genommen, erst Angelika mit Umarmung und Küsschen auf die Wange und dann Claudia das gleiche. Er lacht und befreit sich von der süßen Last. „Passt mal auf ihr beiden, ich werde mit euch in eine Eisdiele gehen, wir müssen etwas besprechen“ Sagt er. Claudia wird ganz klein, „wegen mir“, fragt Sie, „Ja“ sagt er, dann knuddelt Claudia aber sanft, „ist nicht schlimmes“. Er legt die Einkaufstaschen ins Auto und geht dann mit den Mädchen, die sich beide untergehakt haben zu Eisdiele. Dort suchen sie sich einen Platz wo sie relativ ungestört sind. Der Kellner wuselt gleich zu Ihnen und sie bestellen sich was, während sie warten meint der Vater zu Claudia. „erst mal etwas wichtiges, das haben Mama und ich auch mit Angelika durchgekaut“, mit einem Seitenblick auf Angelika fährt er fort „und heftige Diskussionen geführt, aber Mama und ich haben keine Kompromisse bei Ich geduldet und das passiert auch nicht bei Dir, Claudia“.
Das Eis kommt und er schweigt kurz.
Dann spricht er weiter, „es geht um die Rocklänge, um das Schminken, um Tattoos und um Piercings“
Claudia schaut ihn an.
„Der Rock den du nun an hast ist an der Grenze, kürzer ist nicht drin, verstanden“, Claudia nickt, es ist merkwürdig ihren Vater so reden zu hören. Der fährt aber schon wieder fort, „wir dulden auch keine Kriegsbemalung im Gesicht, schminken ist ok, aber in maßen, Angelika wird Dir sicher helfen dabei, sie musste schließlich auch da durch“. Angelika verdreht die Augen als sie daran zurück denkt, sie ist ein paar mal schon ins Bad geschickt worden um ihr Gesicht zu waschen und es gab jede Menge Türenzugeschlage und Hemmungsloses Geheule auf dem Bett danach. Sie nimmt die Hand von Claudia und drückt sie leicht. „Weiter, kein Tattoo und kein Piercing“, doziert er weiter, „deine Sachen werde immer ordentlich sein, keine Laufmaschen, keine zerfetzen T-Shirts oder Röcke, nur weil es in ist und die Unterwäsche ist immer bedeckt, also keine durchscheinenden Blusen oder Pullis, nicht in deinem Alter“, Er schaut Claudia und Angelika streng an. Habt ihr das beide verstanden. Beide nicken mit den Köpfen, „Ja Papa“, kommt es wie aus einem Mund. Dann wird das Gesicht von Papa Lorenz weich, er sieht das sich Claudias Augen mit Tränen füllen. „Nicht weinen“, meint er, „das musste ich los werden, es gelten Regeln für Mädchen in unserer Familie, da du ein Mädchen sein möchtest gelten die nun auch für Dich“. Claudia schnieft zum Steinerweichen, Angelika führt sie zur Toilette, als sie wieder kommen ist Claudia wieder etwas gefasster.
Der Vater ist aber noch nicht fertig.
„Ich muss noch was los werden“, meint er nun. „wir gehen mit der Sache locker um, lassen Dich im Rahmen der Möglichkeiten gewähren, aber es gibt auch Menschen die nicht so tolerant sind wie wir“. „wir möchten dass du Dich in der Schule zurück hältst, also kein Make Up und angemessene Kleidung. Mama sagte mir das du heute Angelikas Sachen anhattest, es aber gut ausgesehen hat, da habe ich dann auch nichts dagegen“.
Herr Lorenz beugt sich vor, „nun noch eins, es ist uns sehr wichtig, wir möchten das du zu einer Psychologin gehst.“. „wenn du wirklich diesen Weg gehen willst dann nur unter Ärztlicher und Psychologischer Aufsicht, du wirst noch häufig mit Menschen zu tun haben die das nicht verstehen und wir wollen nicht das du dabei schaden nimmst“.
Claudia schaut ihren Vater an, doch dann kullern wieder die Tränen, Herr Lorenz setz sich zu ihr und nimmt sie in den Arm, Er hört ein „danke Papa“ aus den Tränenmeer und dann erst mal nur das Schluchzen seine Tochter.

Claudia fühlt sich bei Ihrem Vater geborgen, das was er gesagt hat geht ihr noch mal durch den Kopf. ´wenn du wirklich diesen Weg gehen willst...´, hat er gesagt, die Zukunft vor die sie sich gefürchtet hat erscheint nun in einem anderen Licht. Es sind Tränen der Erleichterung die sie nun vergießt, Tränen der Liebe zu Ihrem Vater und der Mutter, Tränen des Glücks.

Langsam beruhigt sie sich wieder, sie genießt aber noch die Nähe zum Vater, Ihrem Beschützer. Es scheint das sich so viel verändert hat in Ihr, ihre Gefühle fahren Achterbahn seit sie sich im Kleid im Spiegel gesehen hat, dieser Augenblick scheint ihr leben verändert zu haben. Es ist als ob sie nun erst richtig empfinden kann. Die Welt nun mit anderen Augen sieht, bewusster Lebt. Was sie nun für ihren Vater empfindet hat sie als Christoph nie gefühlt.

Christoph scheint zu einem Gespenst zu werden, sie denkt an ihre Erlebnisse als Christoph, natürlich gibt es da welche, Erlebnisse die sie geprägt haben, die erste Begegnung mit dem Tod, als ihre Großmutter starb. Das grauenhafte bewusst werden der eigenen Sterblichkeit, als sie aus dem Schlauchboot gefallen war auf dem Baggersee. Sie kann sich heute noch gut daran erinnern. Sie konnte nicht schreien, Wasser drang in ihren Mund, sie war völlig Orientierungslos, dann wurde sie gepackt und aus dem Wasser gezogen. Sie war immer noch unfähig zu Atmen, ihr Vater hat sie gerettet. Sie kann sich daran erinnern wie sie um sich geschlagen und getreten hat, bis ihr Vater ihr ins Gesicht schlug hat und sie dadurch zur Besinnung gekommen ist.
Natürlich war es Christoph der das erlebt hat, doch die Erinnerung daran wandelt sich, sie sieht sich nun als Claudia aus dem Boot fallen, als Claudia sieht sie sich am Grab der Oma weinen, Christoph verblasst in ihr und Claudia wird immer stärker.

Herr Lorenz spürt wie Claudia sich beruhigt und auch Angelika ist so rücksichtvoll und lieb zu Ihr, keiner drängt Sie, Angelika hält immer noch ihre Hand, lässt sie nun aber los und streicht ihr über das Haar. Claudia fühlt sich geborgen und verstanden.

"Wieder besser?" hört sie ihren Vater fragen. Sie kommt aus der Versenkung und sieht ihn an. "Oh je", sagt dieser nun nur. Angelika schaut sie nun auch an, steht dann auf hält ihr die Hand ihn und Kommandiert, "los Schwesterchen, ab zum nachschminken".
Die beiden rauschen ab, Herr Lorenz nutzt diese Zeit um zu bezahlen, der Kellner geht gerade zurück da kommen die beiden auch schon wieder. Forsch meint Angelika, "nicht perfekt aber besser als vorher". Vater Lorenz ist auch zufrieden mit dem Ergebnis, er kennt diese Gefühlsausbrüche ja noch von seiner ältesten, wie verquollen da das Gesicht schon mal war. Die drei verlassen die Eisdiele. Claudia geht noch etwas mit hängenden Schultern, straft sie aber nach wenigen Schritten, ist nun wieder ganz das junge Mädchen.

Herr Lorenz sieht dass die Männer in der Eisdiele den Mädchen interessierte Blicke hinterher werfen.
Stirnrunzelnd denkt er, das kommt ja auch noch auf uns zu. Muss dann aber doch lächeln. Wir brauchen aber keine Angst zu haben das sie mit einem Kind nach Hause kommt. Darüber muss er nun doch einmal kurz auflachen, die Mädchen drehen sich um, schauen Ihn fragend an.
er winkt ab, "Später" sagt er nur.

Die drei machen sich auf den Weg zum Auto, Angelika hat sich bei Ihm untergehakt und Claudia hält seine Hand.
Er staunt immer noch wie sehr sich Christoph geändert hat, nein nicht Christoph, nicht mehr! Dieses Kind das er an der Hand hält ist kein Junge mehr, es ist ein Mädchen auf dem Weg zur Frau.
Er schaut zu ihr hinüber, sieht wie sie läuft, mit geraden Schultern den Busen nach vorne gedrückt. Busen denkt er, wieso Busen? Dann huscht wieder ein lächeln über sein Gesicht, die beiden waren ja einkaufen gewesen. Ein Push Up! Sicher Angelikas Werk, nun das gehört wohl dazu. Er kann sich noch gut daran erinnern als es mit Angelika los ging, als ihr Busen anfing zu wachsen, sie sich erst dafür geschämt hat, dann aber von einem auf den anderen Tag anders damit umging, auch sie hatte sich diese Push Up BH’s geholt.

Aber wie normal Claudia damit umging, er konnte keinen Unterschied sehen zwischen Angelikas Art zu gehen und Claudias Gang, nun gut das wackeln mit den Hüften war nicht so ausgeprägt bei Ihr, soweit er das sehen konnte. Aber auch das würde noch kommen denkt er bei sich. Da wird Angelika sicher für sorgen.

Angelika scheint auch aufzublühen, jetzt mit der neuen Schwester. Seine große Tochter war vorher auch anders ihm gegenüber, sie war verschlossener, er hat es auf Liebeskummer geschoben, vielleicht war es das ja wirklich, aber durch die Veränderung von Christoph zu Claudia scheint Angelika eine Aufgabe bekommen zu haben die sie gerne übernimmt und Claudia in die Geheimnisse des „Frau sein“ einführen wird.

Die ganze Familie hat sich verändert denkt er, zum Positiven verändert!

Beim Auto angekommen lässt er erst die Mädchen einsteigen, Claudia setzt sich nach hinten, aber auch hier kann Herr Lorenz wieder sehen wie weit die Veränderung geht mit Claudia, sie setzt sich so ins Auto das die Beine zusammen bleiben, das hat ihr doch sicher niemand gezeigt, vielleicht hat Claudia ja schon immer in Christoph gesteckt, denkt er noch.

Beim Anschnallen gibt es aber doch ein Problem, Angelika sieht es und greift helfend ein. „Du musst den Gurt etwas höher einstellen, dann liegt er nicht genau auf Deiner Brust“, meint Sie, „dort wo ich immer sitze habe ich das schon so gemacht“.

Der Vater sieht im Rückspiegel das Claudia errötet, dann aber den Gurt richtig einrichtet und nun vernünftig sitzen kann. Er rettet sie aus Ihrer Verlegenheit indem er fröhlich ruft: „Alles einsteigen, Türen schließen – Vorsicht bei der Abfahrt“-

Die Fahrt geht ruhig von statten, die Mädchen erzählen was sie alles gesehen haben und was sie für Claudia besorgt haben. Der Papa meint aber, „das ist alles schön und gut, aber da habe ich keine Ahnung von, das könnt ihr besser mit Mama betratschen, das sind Frauensachen“, dabei blinzelt er Claudia im Rückspiegel zu, zeigt an das er es nicht böse meint sondern so wie er es gesagt hat.

Angelika geht darauf ein, dreht sich zu Ihrer Schwester um und meint nur „Männer“, genau meint diese dann, „keine Ahnung von den wirklich wichtigen Dingen“. Alle lachen darüber. Dann konzentriert sich der Vater wieder auf das Fahren.

Zu Hause angekommen steigen alle aus, die Einkaufstüten werden verteilt und sie gehen zur Haustür rein.
„Hallo Mama, wir sind wieder da!“, ruft Angelika. Frau Lorenz kommt aus der Küche und empfängt die Familie, dann ein Blick auf Claudias Busen, ein lächeln, dann meint Sie, „es gab sicher keine normalen BH’s“, „Nein, waren alle weg“, meint Angelika trocken, „wir mussten dann Push Up’s kaufen“. Frau Lorenz schaut sich Claudia noch mal an, nimmt sie an den Schultern dreht sie hierhin und dorthin und meint schließlich, „Gut, es sieht gut aus“, Dann zieht sie Claudias Bluse etwas auseinander und schaut hinein, „Du hast ja ein richtiges Dekolleté“, meint sie dann verwundert. Claudia legt ihre Hände über ihre Brust, „Aber Mama“, sagt sie etwas pikiert. Mama Lorenz lacht und auch Claudia muss lächeln. Sie öffnet ihre Bluse etwas weiter und präsentiert nun auch dem Vater ihr Dekolleté. Der wird etwas Rot und meint zu seiner Frau, „nun müssen wir auf zwei Grazien aufpassen“, dann setzt er noch hinterher, „aber bei Claudia brauchen wir uns weniger Sorgen machen das sie mal mit einem Kind nach Hause kommt“.

Nun wird Claudia tiefrot, „aber Papa!“ Dann muss sie aber doch schmunzeln, dann lachen, „wer solche Eltern hat…“, sagt sie läst den Rest des Satzes aber im Raum stehen und sagt stattdessen „Ich habe euch lieb, ihr seid tolle Eltern“!

Nun werden die Taschen ausgepackt und alles anprobiert, Herr Lorenz versuchte zwar zu intervenieren und das ganze auf später zu verschieben weil er noch Nachrichten sehen wollte, wurde aber kurzerhand von den drei Frauen überstimmt.

Die Kleidungstücke werden alle ausgebreitet und begutachtet, dann zieht Claudia sie nacheinander an und Präsentiert sich damit den Eltern.
Sie braucht unbedingt noch weitere Schuhe, meint Mutter Lorenz, die von Angelika und diese neuen Ballerinas passen nicht bei allen Kombinationen. „Du brauchst gar nicht das Gesicht zu verziehen“, ranzt sie dann ihren Mann an, „Frauen müssen eben mehr auf das äußere achten als Männer“.
„Ich habe auch schon gesagt das sie noch mehr braucht“, sagt da Angelika, „das können wir aber im Versandhaus bestellen“. Sie will auch gleich aufspringen und den Katalog holen.

„Halt!“ ruft da Herr Lorenz, „nicht so schnell, wir müssen noch mehr klären“.
„ich habe ja schon mit euch geredet, aber Mama möchte da auch noch etwas zu sagen“, mit einem Seitenblick auf seine Frau, fährt er dann fort, „ich sollte nur den Anfang machen“.

„Ja“, meint die Angesprochene da, „eine Mutter sieht das anders, ich kann da nicht so sachlich wie Papa drüber reden“. „Wir müssen noch überlegen wie das ganze weitergehen soll, wie willst du vorgehen?“, fragt sie nun ihre Tochter Claudia. „So wie Papa das gesagt hat“, meint Claudia da. „Ja“, erwidert die Mama, „aber es muss mehr geklärt als nur die Rocklänge und das Make up“. „Wir müssten mit deinen Lehrern reden, dann einen Termin beim Psychologen machen; wie willst du es mit Deinen Freunden halten?“, zählt sie weiter auf. „wenn du immer nach der Schule ein Mädchen sein willst kannst du niemanden einladen! Dann möchtest du doch auch bestimmt Dein Zimmer anders einrichten, Angelika sprach schon davon, du hast ihr glaube ich, erzählt dass du unbedingt einen Spiegel brauchst“. „Wenn das Zimmer dann auch so eingerichtet und dekoriert ist wie du es möchtest, kannst du auch keinen Deiner Freunde einladen wenn du als Junge angezogen bist“, beendet nun die Mutter ihre lange Rede.

Claudia schweigt, das hat sie alles noch gar nicht bedacht, in Ihrer Euphorie hat sie diese Probleme noch gar nicht gesehen. Sie macht ein langes Gesicht.

„Nun zieh mal nicht so ein Gesicht“, Frau Lorenz liebevoll, „das gibt nur Falten“.
Sie gibt Claudia einen Kuss auf die Stirn und erklärt ihr dann wie sie vorgehen wollen.
Sie holt aber vorher noch mal aus und meint das in Claudia mit der ganzen Verkleidungssache etwas ausgelöst wurde was schon in ihr geschlummert haben muss. Sie glaubt auch nicht das es etwas Sexuelles ist, Claudia ist einfach zu jung dazu. Claudia wird rot bei diesen Worten.
Die Mutter erklärt weiter, wir glauben auch nicht das einfach nur Spaß an der Verkleidung ist, wir sind zwar keine Fachleute auf dem Gebiet, aber so wie du Dich benimmst und bewegst als Mädchen muss es tiefer liegen. Wir versuchen es Dir nicht zu zeigen, aber wir machen uns schon Sorgen deswegen, Claudia schaut die Eltern fragend an.
Der Vater sieht das und meint dazu, keine Sorgen wegen Dir, da brauchst du keine Angst haben, aber Angst vor Deiner Zukunft, als Eltern müssen wir so denken. Es läuft jetzt ja noch alles im Geheimen ab, aber ich glaube dass sich das ändern wird, Wir können Dich ja nicht in Deinem Zimmer einsperren. Du wirst raus wollen! du wirst Dich auch noch auf andere Art ändern, das machst du nun schon, du merkst es gar nicht. Wieder schaut Claudia mit fragendem Blick.

Frau Lorenz übernimmt wieder das Gespräch, was Papa meint, erklärt Sie, ist das unbewusste, Deine Gesten, Deine Haltung. Alleine schon wie du nun vor uns stehst. Die Füße parallel und eng zusammen gestellt. Die Arme angewinkelt und auch eng am Körper. So steht ein Mädchen, Jungen stehen ganz anders – und ich glaube nicht dass du das geübt hast, Claudia. Diese schüttelt den Kopf, schaut an sich runter, sieht das es stimmt, sie steht wie ein Mädchen. „Das mache ich nicht extra“, sagt sie dann, „es ist mir noch gar nicht aufgefallen“.

Das meinen wir ja damit wenn wir sagen dass es unbewusst geschieht. Kommt es wieder von der Mutter, ich weiß noch wie unbeholfen Deine ersten Schritte in Angelikas Schuhen waren und nun – du gehst perfekt. Auch Deine Gesten, wie du Dir das Haar aus der Stirn streichst, als du die Kleider anprobiert hast, wie du an Deinem Rock gezupft hast, wie ein Mädchen das nie etwas anderes getragen hat.

Nun auch mit Deinem Busen, wieder errötet Claudia, auch den hältst du ganz natürlich. Auch als du die Röcke vorgeführt hast, du bewegst Dich einfach, äh, ja einfach Mädchenhaft. Du wirst aufpassen müssen, Jungen und Männer stehen auf so etwas. Im Restaurant hast du ja schon mitbekommen das die Dich anstarren und wenn du als Mädchen in einer Menge stehst kann es auch vorkommen das du angefasst wirst, jemand Dir an den Po fasst oder mit einem Arm an den Busen drückt. Angelika meint dazu, „Oh ja, Männer können wirklich widerlich sein“, mit einem Blick auf ihren Vater, „nicht alle Männer“. Herr Lorenz nickt, er weiß es ja auch, wie andere Geschlechtsgenossen sein können.

Claudia seufzt, was wird ihr die Zukunft bringen…..


Nach diesem Seufzer von Claudia meint Mutter Lorenz dass sie erst mal Abendbrot essen, schließlich ist morgen wieder Schule.
Alle stimmen, es wird eine gemütliche Runde, wie eine Familie halt.

Nach Essen meint der Vater Claudia, „eins müssen wir aber noch bereden, Mama und ich haben uns überlegt wie wir am besten vorgehen, wir werden Dich unterstützen. Wir müssen uns aber sicher sein das es keine Eintagsfliege ist“. Claudia schaut Ihn erwartungsvoll an.
Er fährt fort, „Du wirst Dich jeden Tag nach der Schule schminken, aber nicht nur einmal sondern mehrmals, das jeweilige Ergebnis wird von Angelika oder Mama begutachtet“. Weiter führt er aus, „Du wirst Dich mehrmals am Tag umziehen, du wirst Deiner Schwester bei der Auswahl Ihrer Kleidung helfen“. Er macht eine Pause, redet dann weiter, „wir wollen so eine Reizüberflutung haben, wenn du Dir nicht sicher bis mit dem Wunsch ein Mädchen zu sein, wirst du es bald zum Hals raushängen haben Dich zu schminken, Dir ständig neue Sachen anzuziehen und all die anderen Mädchensachen zu machen.“ Claudia will was sagen, doch der Vater spricht weiter, „natürlich ist das für einen begrenzten Zeitraum, wir müssen einfach sicher sein das es das ist was du willst“.

Claudia erwidert nun, „ja, ich will das so, ich werde es machen, werde euch zeigen das es mein ernst ist, ich wünsche mir nichts sehnlicher als ein Mädchen sein zu dürfen“.

Gut, dann soll es so sein, aber erst nachdem du das alles gemacht hast, Claudia nickt.
Dann fragt die Mutter was Claudia morgen anziehen will.
Angelika meint an Ihrer Stelle das sie Claudia vorgeschlagen hat erst nur Hosen von ihr zu tragen und auch passende Oberteile.
Die Eltern stimmen zu und die Mädchen rauschen ab um Angelikas Schrank zu durchwühlen.

Herr Lorenz fragt dann seine Frau, „machen wir das richtige?“, Diese meint darauf, „ich weiß es nicht, aber zurück können wir nun nicht mehr“, Ja sagt ihr Mann, die Zukunft wird es zeigen.
Aus Claudias Zimmer kommt dann ein Jubelschrei, die Eltern sehen sich an, lächeln, sie hat den Spiegel entdeckt. Die Eltern haben einen alten Spiegel, ein Erbstück von der Oma, aus dem Keller in Claudias Zimmer gebracht, fürs erste reicht der.

Später kommt Claudia noch mal runter, diesmal im Nachthemd, sie trägt wieder das welches sie sich gekauft hat, sie sagt den Eltern Guten Nacht, wieder mit Küsschen natürlich. Die Mutter wird umarmt und ach Vater Lorenz nimmt sie in den Arm, alles ganz natürlich und ohne Hemmungen, sie fühlt sich als Mädchen und wird zu Hause auch so behandelt.
Frau Lorenz fragt sie noch ob sie Anziehsachen für morgen gefunden hat, Claudia sagt, ja haben sie, Angelika hat ihr sogar einige Sachen überlassen, möchte sich die aber ab und zu ausleihen.
Dann ist ja alles gut, meint Mama Lorenz und gibt Claudia einen Klaps auf den Po, nun ab ins Bett, Claudia kichert und tänzelt davon.

Fortsetzung folgt
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Re: Metamorphose

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Dienstag

Der nächste Morgen kommt mal wieder viel zu früh, Claudia wird vom Wecker wach, möchte gerne noch liegen bleiben, rafft sich dann aber doch auf und eilt ins Badezimmer, ihre Schwester ist noch nicht auf den Beinen.
Wie mag es wohl werden wenn ich mich auch morgens schminken darf, gibt es dann einen Schwesterlichen Kampf um das Badezimmer, denkt sie sich. Zieht dann ihr Nachthemd über den Kopf und stellt sich unter die Dusche.

Als sie mit dem Duschen fertig ist wickelt sie sich ein großes Badetuch um den Körper und geht wieder zum Zimmer. Vor dem Badezimmer trifft sie auf eine verschlafene Angelika, die beiden nehmen sich kurz in den Arm, sagen sich guten Morgen. Dann schaut Angelika sich ihre Schwester an. „Claudia, das mit dem Tuch musst du anders machen, schau mal“, sie entwickelt Claudia aus dem Badelaken und windet dann es dann enger um Claudias Körper, „so“, sagt sie, „oben musst du es überlappen lassen und dann etwas aufrollen“. „Ja, genauso“, meint sie als Claudia ihrem Rat folgt. Das Handtuch sitzt nun wirklich besser. Claudia bedankt sich und fragt dann noch ob sie sich etwas von Angelikas Deo nehmen darf.

Angelika sagt gönnerhaft, dass sie die ganze Dose haben darf, sie hat noch eine andere Duftnote. Sie sagt zu Claudia dass sie öfters mal den Duft ändern sollte, das macht Mädchen interessanter. Claudia soll aber nicht zu viel von dem Deo nehmen, es duftet sehr stark. Im Moment geht das noch nicht. Claudia weiß Bescheid, noch passiert es alles heimlich.

Aber, denkt sie dann, auch ein Junge darf gut riechen, außerdem gewöhnen sich die anderen dann schon mal daran.
Sie überlegt ob sie einen von ihren Mädchenschlüpfer anziehen soll, entscheidet sich aber dagegen, die Gefahr ist einfach zu groß das durch irgendeinen Umstand das ganze raus kommt, das möchte sie nicht, sie hat nicht vergessen was gestern besprochen wurde.
Den Pulli und die Hose von Angelika kann sie aber bedenkenlos anziehen, es sind zwar Mädchensachen, fallen aber nicht so sehr auf.
Sie richtet nun ihre Haare, es ist alles etwas Struwwelig, am liebsten würde sie Angelika fragen ob die ihr helfen konnte, aber auch das muss noch warten, sie bürstet sich die Haare aus und formt sie dann so wie Christoph es auch immer hatte, zufrieden damit ist sie aber nicht.

Auch mit den Schuhen war sie unzufrieden, aber es ging einfach nicht anders, noch nicht. Es war Claudia ein Rätsel wie sie als Christoph so oberflächlich gewesen ist, wenn sie sich jetzt im Spiegel betrachtet passt nichts so richtig zusammen. Sie wendet sich ab mit dem Gedanken dass es ja nur besser werden kann.

Beim Frühstück fragt sie ihre Mutter wann sie sich eine neue Frisur schneiden lassen kann. Die Mama will das aber nicht so entscheiden, erst mit Papa absprechen, Angelika meint, das Claudia sich ja eine Frisur machen kann die sowohl einem Jungen steht als auch einem Mädchen. Die Frau Lorenz ist sich noch unsicher, mal sehen meint sie nur.

Über die Schule gibt es nicht viel zu berichten, sie war wieder mit Jasmin zusammen, die beiden haben kurz über den Einkauf geredet und mussten sich dann auf den Unterricht konzentrieren, was Claudia wieder gefreut hat war der Abschied von Jasmin, wieder mit Küsschen, Jasmin hat ihr dann noch gesagt das Claudia gut riecht.

Als Claudia nach Hause kommt ist das Essen schon fertig, Claudia will sich aber erst schnell umziehen, kommt dann mit Rock und Bluse zum Tisch. Die Mama lächelt, so ist es besser, fragt sie Claudia? Claudia nickt, so fühlt sie sich richtig wohl, wenn nun noch die Haare richtig frisiert sind dann stimmt alles.

Nach dem Essen stehen erst mal die Hausaufgaben an und dann hat die Mama eine Überraschung, sie hat Claudia noch ein paar Nachthemden gekauft. Claudia freut sich sehr darüber, einmal über die Nachthemden und mehr noch darüber dass die Mutter sie unterstützt.

Claudia soll die Hemden aber erst in die Wäsche geben, damit diese einmal durchgewaschen werden. Dann sagt Mama Lorenz zu Claudia, „komm mal mit, es ist noch andere Wäsche da, es schadet ja nicht wenn du weißt wie die Waschmaschine funktioniert“. Sie zeigt Claudia welche Wäsche zusammen gehört, welche Temperatur dafür richtig nötig und wie viel Waschpulver sie nehmen muss. Claudia sieht aufmerksam zu. Ganz anders als Angelika, denkt Frau Lorenz da, die muss ich immer antreiben, bei Claudia scheint das anders zu sein, ich glaube dass ich ihr später auch das Kochen beibringen kann. Dann lächelt sie still in sich rein, Claudia ist halt ein richtiges Mädchen.

Claudia hat aber nicht nur die Nachthemden neu bekommen, ihre Mama hat ihr auch Schminksachen gekauft und ein Buch wo alles erklärt wird, dort sind Tipps zum richtigen Schminken und welche Frisuren dazu passen nach zu lesen.
Die Schminkutensilien sind alle in einem kleinen Schminkkoffer untergebracht. Claudia schaut sich alles an, so viel unterschiedliche Farben, Pinsel, Schwämmchen, Lippenstifte, Kajal und Maskara hat sie noch nie gesehen, Angelika hat nur einen Bruchteil davon.

Claudia nimmt eine Puderdose und öffnet sie, ein Schwämmchen kommt auch hier zum Vorschein, im Deckel ist ein Spiegel eingeklebt, sie schaut hinein und kommt sich in diesem Moment so unbeschreiblich weiblich vor das sie Herzklopfen bekommt.
Sie schließt die Dose und sie kann nicht anders, ihre Augen füllen sich mit Tränen. Ihre Mutter kommt in diesem Augenblick an Ihrem Zimmer vorbei und will nur kurz rein schauen.
Sie sieht ihre Tochter weinen und geht schnell zu ihr hin, „Was ist los mein kleines“, fragt sie leise. „Ich bin so glücklich“, sagt Claudia, „ich will gar nicht weinen, aber es kommt einfach so“.
Die Mama streichelt ihr über den Kopf und sagt ihr das sie sie lieb hat, Claudia drückt ihre Mutter. Dann geht es wieder, Claudia schaut ihre Mama an, „so,“ meint Sie, „nun gehe ich ins Bad wasche mein Gesicht und dann mache ich mich schön“. „Du bist aber auch ohne Schminke schön“, meint ihre Mutter, „das darfst du nie vergessen“. Sie gibt Ihrer Tochter noch einen Kuss auf die Stirn und lässt sie dann alleine.

Claudia geht ins Bad und wäscht ihr Gesicht, dann schnappt sie sich noch einen Haarreif von Angelika der an einem Haken an der Wand hing, ihre Schwester hatte ihr damit schon das Haar zurück gehalten als sie Sie geschminkt hatte um in Tierpark zu gehen.
Nun kehrt sie in ihr Zimmer zurück und über legt wie sie am besten vorgehen kann. Sie räumt ihren Schreibtisch ab und zieht diesen etwas von der Wand ab, dann schiebt sie mit der Hilfe Ihrer Mutter den Spiegel dahinter.
Nun kann sie sich vor dem Spiegel setzen und ihre Schminksachen vor sich ausbreiten für das Buch ist auch noch Platz vorhanden.
Ihre Mutter lässt sie nun alleine, sie muss die Wäsche aufhängen. Claudia schließt kurz ihre Augen, stellt sich vor das bald ihre Nachthemden an der Leine flattern, jeder der sie sieht meint das sie einem Mädchen gehören. Ein kurzer Schauer läuft über ihren Nacken, ich bin das Mädchen denkt sie.

Sie lächelt und schlägt nun das Buch auf und sucht sich ein Make Up aus, es sind verschiedene in dem Buch beschrieben, für die verschiedenen Anlässe sogar für verschiedene Tageszeiten, ein Make Up für die Schule ist anders als eins für die Disco.
Sie entscheidet sich für ein Tages-Make Up beginnt wie es im Buch beschrieben ist, erst eine Feuchtigkeitscreme, dann ein leichtes Make Up, dann die Augen, usw.

Claudia ist ganz vertieft darin, wo sie Schwierigkeiten hat ist das arbeiten im Spiegel, sie vertauscht immer die Richtungen und auch mit dem Kajal muss sie etwas Kämpfen, doch zum Schluss hat sie alles hin bekommen so wie sie es wollte.
frisiert nur Kurz ihre Haare und geht zur Mutter zur "Kontrolle".
Die ist erst ganz angetan von Ihrer Tochter, findet dann aber doch eine Stelle die Claudia vergessen hat, unter Ihrem linken Ohr ist zu sehen das dort kein Make up hingekommen ist aber ansonsten ist es Top, meint Sie.

Dann gibt sie Claudia noch den Rat das Make Up auch etwas weiter ins Dekolleté reichen zu lassen, wenn sie eine etwas weiter ausgeschnittene Bluse oder Pulli trägt würde das schöner aussehen.
Claudia dank Ihr, will sie umarmen, aber die Mutter ermahnt Sie, "Vorsicht, immer dran denken das du geschminkt bist, auch wenn du beim Essen bist, immer an den Lippenstift denken oder wenn Dir warm ist, nicht einfach über die Stirn reiben, nur mit einem Tüchlein tupfen oder Dir Luft zu fächeln.“

„Ich werde es mir merken“, sagt sie und eilt ins Bad um sich zu waschen. Die Stimme Ihrer Mutter folgt Ihr, „Claudia denke bitte daran das du heute bevor du zu Bett gehst eine Nachtcreme auflegst, das viele Waschen greift deine Haut sonst an, als Mädchen muss du auch darauf achten.“
„Mache ich!“, ruft Claudia zurück.
Der zweite Durchgang beim Schminken läuft schon besser und der dritte ist fast Perfekt. Claudia merkt aber selber das ihre Haut etwas spannt und legt eine Feuchtigkeitscreme auf.
Dann probiert sie noch ein paar Kleidungsstücke von sich an, kombiniert Röcke, Blusen, Pullis und auch ein paar Hosen von Angelika, legt sich dann schon etwas für Morgen für die Schule zurecht.

Über das Ganze hat sie glatt die Zeit vergessen, es ist schon fast Zeit für das Abendbrot. Sie zieht sich noch mal um, zieht den kurzen Rock und eine Bluse an, bei der Bluse lässt sie einen Knopf mehr auf und schaut in den Spiegel, es sieht gut aus, durch den Push Up wirkt es als ob man den Ansatz Ihrer Brüste sehen kann.
Sie kennt dieses Bild, die meisten Mädchen in Ihrer Klasse sehen so aus, wieder kribbelt es bei ihr im Nacken, ich gehöre nun auch dazu, denkt sie, ich sehe auch so aus.

Ihr Vater ist schon zu Hause, wird von ihr begrüßt, sie setzt sich bei Ihm auf dem Schoß und drückt Ihn. Er fragt sie ob sie auch schön geübt hat. Natürlich sagt Claudia, kannst Mama nachfragen, ich habe mich dreimal geschminkt und habe meine ganzen Sachen anprobiert, sie macht eine Pause, und es gefällt mir immer noch und wird mir auch immer gefallen.

Dann gibt sie ihrem Vater einen Kuss auf die Wange und geht in die Küche um der Mutter zu helfen.
Nach dem Abendbrot sitzt sie noch mit Angelika zusammen und fragt sie über alles aus was ein Mädchen wissen muss. Erst ist Angelika etwas genervt, aber dann findet sie gefallen daran Claudia in die Geheimnisse einzuweihen. Wie sie selber geübt richtig zu gehen, die Hüften zu schwingen, wie sie sogar mit einem Buch auf dem Kopf ab und ab gegangen ist um einen geraden Gang zu bekommen.

All das saugt Claudia auf wie ein trockener Schwamm, sie nimmt sich vor auch das Gehen zu trainieren und auch den richtigen Hüftschwung zu lernen.
Dann wird es Zeit für Bett, Claudia denkt an die Worte Ihrer Mutter und legt nochmal etwas Creme nach.
Dann liegt sie im Bett und denkt an die Zukunft, sie sieht sich wie sie als Topmodell auf dem Laufsteg stolziert. Sie hofft das sie davon träumt und schläft ein.
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