Der letzte Weg

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Urania
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Registriert: Mittwoch 16. Oktober 2013, 13:40
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Der letzte Weg

Beitrag von Urania »

Meine Heimat ich nicht seh,
sie ist tot wie auch mein Geist.
Heute Nacht zu Gott ich geh’,
bin für das Jenseits nun bereit.

Hab kein Land und keine Wohnung,
meine Kinder hungern mit.
Die reichen Länder niemand schonen,
schicken uns noch in den Krieg.

Wo soll ich hin, wer nimmt mich auf,
mit meinen Lieben, all mein Glück.
Der Armen Hunger, ist der Weltenlauf,
Respekt und Recht, kommt nicht zurück.

Ich muss leben wie ein Bettler,
schmutzig meine Kleidung ist.
Von den Reichen, nur Gezeter,
niemand meine Lieben schützt.

Kirche schickt nur fromme Sprüche,
sagt das wäre Gottes Werk.
Von den Toten die Gerüche,
Aas und Schmutz ist meine Welt.

Ich bin müde von dem wandern,
finde keinen Schlafplatz mehr.
Meine Kinder weiter darben,
auch ihr Magen bleibt heut' leer.

Meine Kraft, sie ist dahin,
ich kann nicht weiter kämpfen.
Zu meinem Gott geh ich nun hin,
an meine Kinder ich nur denke.

Gott wird wissen, was geschiet,
er ist der Herr der großen Welt.
Jetzt sehe ich das schöne Licht,
aller Schmerz vergehet jetzt.

© Waltraud Schlimm, den 15.10.2013
Manchmal kann man seinen Augen nicht trauen.
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