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So formvollendet stehst Du da
mit Deinem silberweißen Haar
Prestige mit allem drum und dran
was man nicht übersehen kann
manche Momente waren schön
hab’ vieles ich durch Dich geseh’n

doch bald sollt’ sich die Münze wenden
schon stand ich da mit leeren Händen
und leerem Herzen das ist war
doch nachher wurde vieles klar
füllst Du den Kopf mit klugen Dingen
so wird Dir vieles gut gelingen

doch bleibt sie leer, die Herzenskammer
so gibt es nachher Katzenjammer
denn Liebe kannst Du niemals geben
Gefühl fehlte in Deinem Leben
Du forderst es bei and’ren ein
doch neben Dir ist man allein

umkreiset Deine Umlaufbahn
nicht wirklich richtig landen kann
und kommt man doch Dir einmal nah
dann ist auf einmal Kälte da
sie frisst sich langsam in das Herz
am Ende ist es voller Schmerz

und all die Glut, die man gegeben
sie kann in Dir nicht weiterleben
Du bist ein Großer, bist ein Macher
doch allzu schnell ein Widersacher
die and’ren Menschen zählen nicht
ihr Herz hat bei Dir kein Gewicht

und sonntags in die Kirche gehst
wo Du, der *Herr Professor stehst
Heiligenschein krönt Deinen Kopf
was war ich nur ein dummer Tropf
ich wähnte in Dir Liebe, Weisheit
erhoffte still die kleine Auszeit

während sie Deinen Namen lesen
bin ich nur noch mein eignes Wesen
das keiner ändert, deformiert
bin nun von Dir ich ganz kuriert
und mit Erstaunen denke ich
die Welt ist schöner ohne Dich

Hallo,

das ist ja ein Gedicht, das muss man erst einmal verarbeiten. Hört sich so an, als würde es sich um einen nahen Familienangehörigen handeln. Herzenswärme ist eben nicht jedem gegeben oder vielleicht lässt man Nähe nicht zu. Ich kenne es ähnlich in der eigenen Familie. Schön, aber auch ein wenig traurig, dass es dir jetzt gut geht.

Lieben Gruss Gila