BEDENKZEIT

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heuberger
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BEDENKZEIT

Beitrag von heuberger »

GIBT ES EINE ZWEITE CHANCE ?

Wir kennen alle die Gepflogenheit, die Erledigung einer anstehenden, wichtigen Entscheidung, die wir zu treffen haben, sei sie geschäftlicher Art oder rein privat, hinauszuschieben, in dem wir um Bedenkzeit bitten, damit wir eine Pause einlegen können, in der wir die ganze Angelegenheit noch einmal gründlich hin und her überlegen, um sie auf sämtliche denkbaren Möglichkeiten hin abzuklopfen.
Dabei geht die Initiative fast immer von uns aus, zumindest wollen wir als mündige Menschen selbst unsere Entscheidungen für uns treffen. Schließlich müssen wir die Folgen auch selbst verantworten.
Darum ist es heutzutage auch ziemlich ungewöhnlich, wenn solcherlei Überdenken nicht freiwillig erfolgt, sondern sozusagen "von oben" verordnet wird, ohne dass die handelnden Personen widersprechen können. Am verblüffendsten ist dabei die Tatsache, dass dies aber dennoch zu einer guten Lösung führen kann, wenn wir uns in unseren Ansichten und Verhaltensweisen bereits allzu sehr verrannt und verhakt haben:
Eine liebe Großtante von mir, ich nannte sie Tante Bertha, hatte eine Nichte, die Tochter ihrer Schwester, die in demselben Ort wohnte wie die Tante.
Jetzt war diese Nichte, Barbara, genannt "das Bärbele", zwar ein sanftmütiges und auch sehr freundliches Geschöpf, allein mit sonstigen Geistesgaben war sie nicht sonderlich gesegnet. So dass man mit Fug und Recht von ihr sagen konnte, sie habe zwar viel Herz, dafür aber weniger Hirn vom lieben Gott mitbekommen. Weniger Wohlmeinende hätten sie wohl eher einfach als strohdumm bezeichnet.
Die Tante war darüber nicht sehr erfreut, aber was konnte man da schon machen? Aufgrund dieser ihrer etwas eingeschränkten geistigen Kapazität fand das Bärbele ihr Leben lang auch keine gute Arbeit, sondern musste sich mit dem Verrichten schlecht bezahlter, niederer, magdlicher Dienste begnügen.
Wer von uns vermöchte bei einem Leben unter derartigen Bedingungen schon glücklich sein? So erging es auch unserem Bärbele. Um ihr besch.eidenes Leben wenigstens halbwegs zu ertragen, suchte sie sich Trost beim Alkohol - und ergab sich so nach und nach dem Trunke. Das war zwar überhaupt keine Lösung, aber sie glaubte zunächst fest daran, das hülfe ihr doch, wenigstens ab und zu. Bis sie dann ganz ohne Nachdenken zur Flasche griff. Doch dabei blieb zumindest ihr Wesen sanft.
Und der Tante half das insofern, als ihr dies Verhalten dauernd neue Anlässe gab, über das Bärbele herzuziehen und zu lästern. Etwa, wenn man mal wieder Batterien leerer Flaschen unter ihrem Bett gefunden hatte, oder so. Kurz und gut, die beiden hatten kein sonderlich gutes Verhältnis zueinander, wobei die Nichte sich dessen vielleicht nicht einmal voll bewusst war.
Und so verging das Leben in aller Fadheit und Erstarrung, bis die Tante nach vielen Jahren zu sterben kam und auf dem hiesigen Friedhof begraben wurde.
Nun aber schien das Schicksal, oder sonst wer, einzugreifen.
Die Tante war erst ganz kurze Zeit unter der Erde, da verstarb auch ihre Nichte, das Bärbele, ganz plötzlich. Und wie´s der Teufel will - oder der liebe Gott - jetzt lagen die beiden auf einmal Seit´ an Seit´ nebeneinander, und das für die nächsten 25 Jahre!
Ist das jetzt Strafe, oder Ironie, oder was sonst? - Eine Fügung Gottes, oder des Universums, oder des Schicksals, oder ganz einfach Zu-fall?
Die Frage ist jetzt: Modern die da bloß, oder sind sie da? Sind sie tot oder leben sie?
Zusätzlich muss ich da auch noch an eine liebe Kollegin denken, die so gar nichts vom Überleben des eigenen Todes hält, und mit erhobenem Zeigefinger droht, wenn dann nicht wirklich Schluss sei, so weigere sie sich ganz einfach, jemals zu sterben.
Als praktisch-nüchtern denkender Mensch neige ich aber mehr zu dieser Version: Die Beiden haben nach ihrem Ableben die ungeheure Chance erhalten, doch noch die Lektion dieses ihres Lebens zu lernen: Die Eine, dass sie weniger hart von anderen fordert, und die Andere, dass sie weniger brav fremde Übergriffe erduldet.
Man möchte ihnen beiden zurufen: "Nutzt die Gelegenheit, Euch weiter zu entwickeln, und beim nächsten Mal macht Ihr´s einfach besser und gescheiter. Zeit zum Nachdenken und Lernen habt Ihr ja jetzt in Hülle und Fülle!"
Und für die Kollegin gälte dann auch, sie möge sich doch ihre strikte Weigerung nochmals gründlich überlegen, und vielleicht - auf gut Glück ( oder Gottvertrauen; das ist hier dasselbe ) - eines unendlich fernen Tages doch in Ruhe die Augen zutun, eingedenk der Erkenntnis (durch reines Abwägen): Wer glaubt, ist immer besser dran. Denn, wenn es wirklich weitergeht, so ist das nichts Neues und erschreckend Unbekanntes. Und wenn es aber aus ist, dann kriegt man das ja eh gar nicht mehr mit.
NUR EINGEFLEISCHTE MASOCHISTEN SETZEN SICH FREIWILLIG DEM SCHRECKEN AUS !
;)
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Stiekel
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Re: BEDENKZEIT

Beitrag von Stiekel »

Hallo Manfred

Für mich geht das Leben weiter, aber nur durch den Glauben an Jesus Christus, der für unsere Schuld litt und sie auf sich nahm,
mit ihr in den Tod ging und auferstand. So werden auch diejenigen ein neues reines Leben bei Gott haben, die sich diesem Jesus Christus ohne wenn und aber anvertraut haben.

LG
Sabine
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Nur wer sich selber liebt ist fähig,
auch andere zu lieben.
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