Zusammen mit meiner ehemaligen Kollegin war ich in unserer Stammkneipe in einem kleinen Dorf an der Donau, beim obligaten Kasspätzleessen, was denn sonst? Wir unterhielten uns angeregt, als zu vorgerückter Stunde plötzlich noch viele weitere Gäste eintrafen und an den freien Tischen Platz nahmen.
Dabei fielen zwei Dinge auf: Die neuen Gäste waren alle schwarz gekleidet, und unter ihnen war ein besonderer Gast, nämlich der frühere Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Erwin Teufel, ein Mann, auf den ich große Stücke hielt, und eigentlich auch immer noch halte.
Man hatte ihm einen Ehrenplatz am großen Nebentisch freigehalten, an den er sich setzte.
Es strömten immer noch weitere schwarzgekleidete Gäste herein. Einige fragten: „Wo sitzt denn der Herr Teufel?“
Ich fragte die Kollegin: „Was sind denn das für Leute, alle so in schwarz?“ - „Das sind alles Pfarrer, katholische, die haben solche schwarzen Anzüge, sieht ein bisschen nach Ausgehuniform aus.“, meinte sie. „Wahrscheinlich waren die alle auf einer kirchlichen Versammlung oder so, und halten jetzt zum Abschluss noch fröhliche Einkehr hier.“ Das war eine einleuchtende Erklärung.
Und wieder kam ein neuer Gast hinzu und fragte, diesmal mich: „Wo sitzt der Herr Teufel?“ Ich konnte nur noch stumm an den Nebentisch verweisen, denn mich überkam urplötzlich ein aberwitziger Gedanke. Ich bekam einen Lachkrampf. Als die Kollegin mich fragte: „Was brütest Du denn jetzt gerade aus?“, konnte ich nur noch unter Tränen hervorbringen:
„O GOTT, O GOTT, ICH GLAUBE, DIE PFAFFEN HIER GEHEN ALLE ZUM TEUFEL !“
Da verschluckte sich die Kollegin zunächst an ihren Kässpätzle.
Ich versichere aber, es wurde noch ein höchst vergnüglicher, fröhlicher Abend.
