Die Heiligen Drei Könige

Feiertage - Geburtstage
Antworten
gerhard
Eifriger Schreiber
Eifriger Schreiber
Beiträge: 552
Registriert: Mittwoch 15. Januar 2020, 10:48
Wohnort: Linz im schönen Oberösterreich

Die Heiligen Drei Könige

Beitrag von gerhard »

Jedes Jahr am 6.Jänner zogen die vier bildhübschen und unzertrennlichen Freundinnen Susanne, Dayita, Emefa und Monika als Sternsinger(Innen)
durch ihr geliebtes Köln - immer beim ehrwürdigen Dom,der grössten deutschen Kirche,beginnend: weil darin als Reliquien die Gebeine
der Drei Heiligen Könige Caspar,Melchior und Balthasar (C + M + B = "Christum mansionem benedicat" = "Christus segne dieses Haus")liegen(sollen).

Politisch und sozial sehr interessiert und engagiert, machten sich die Freundinnen gern über die Einstellungen und auch Vorurteile vieler
Zeitgenossen lustig: "Hallo, wir sind aus dem Morgenland,Sie wissen schon,unbegleitete minderjährige Flüchtlinge!"
Und jetzt,in Corona-Zeiten, wo ja nur eine Person einen anderen Haushalt besuchen darf, fügten sie sarkastisch hinzu:"Keine Sorge,wir
sind alle aus dem selben Haushalt!"

Auf jeden Fall kannten sich die unzertrennlichen Freundinnen sehr gut aus: über das Dreikönigs/Epiphaniefest, das "Fest der Erscheinung
des Herrn", das älteste Fest der Kirche, an dem u,a. die Geburt/Taufe Jesu, die Erinnerung an das Weinwunder in Kana(Wasser in Wein)und
die Verklärung Jesu begangen wird: das Fest der"Menschwerdung Gottes".

Weil die vier erfahrene und in der Tradition und dem Brauchtum wohlbewanderte Sternsingerinnen waren, gab Emefa den "schwarzen" König
Caspar aus Afrika, Dayita Balthasar aus Asien und Susanne Melchior aus Europa - die grosse schlanke Monika mit den kurzen brünetten Haaren,
der schicken Brille und dem kleinen vollippigen Mund trug den Stern,

"Normalerweise" sangen die vier, aber diesmal,Corona liess auch zum Dreikönigsfest grüssen, mussten sie Masken tragen - und aufs
Singen verzichten!

Emefa("Die Ruhige")stammte aus Ghana und war ein sehr hübsches,"kaffeebraunes" Mädchen mit schwarzer Lockenpracht und schönen,
kräftigen roten Lippen.

Dayita (Hindi:"Die Geliebte")war wirklich aus Asien,nämlich aus Indien.ein sehr schönes dunkelhaariges Mädchen
mit üppigen Lippen.

Während Emefa in der Black Community sehr aktiv war und sich vor allem sehr für Flüchtlinge und Integration
einsetzte(wenn sie nicht grad ihren Eltern in deren Afrikanischem(leider nun zu Covidzeiten geschlossenen!)Restaurant half!),
waren Dayita, der leider für Frauen und Mädchen schlimmen Situation ihres "Ursprungslandes" entsprechend, Frauenrechte ganz besonders
wichtig!


Und schon oft hatte Dayita für einen sehr engagierten Verein,der Veranstaltungen,Sprachkurse und vieles mehr organisierte,hochinteressante
Lichtbildervorträge über ihr Indien gehalten. Die blonde Susanne mit den hellblauen Augen und "Moni" waren bei Amnesty sehr aktiv!

Alle vier liebten ausserdem Filme,Liebesfilme und Filme zu engagierten und gesellschaftskritischen Themen wie auch Monumentalfilme(darunter
"natürlich" Ben Hur mit dem grandiosen und charismatischen Schauspieler Charlton Heston,der leider,leider allzusehr die "National Rifle
Association",die Waffenlobby der USA, unterstützt hatte und oft für diese öffentlich aufgetreten war!) - und sie liebten Literatur!

Und eine Szene aus dem berühmten Roman "Ben Hur"(von General Lewis Wallace,der sich,wenn er nicht grad Historische Romane schrieb,
als Gouverneur um die Angelegenheiten von New Mexico(wo der junge "Billy the Kid" sein Unwesen trieb!)kümmerte)kannten alle vier
Mädchen auswendig:

Die Eingangsszene,in der sich die drei hochgelehrten Sterndeuter(also NICHT Könige!)begegnen - und dann jeder erzählt,wie und auf
welche Weise er DEN Stern erstmals gesehen - und dann beschlossen hat,ihm bis ins Heilige Land zu folgen!

Am wenigsten weit muss da Balthasar(der auch im weiteren Verlauf des Romans und ja auch in den Filmen eine ganz wesentliche Rolle
spielt und ja schliesslich auch den Kreuzestod von Jesus(nachdem er diesen lange davor als kleines neugeborenes Kind erlebt und mit
seinen Reisegefährten (und den Hirten!)besucht hat!)erleben muss!) aus Ägypten anreisen! Baltasar ist ein kräftiger Mann mit braunem Gesicht.

Caspar aus Griechenland(ein hellhäutiger blonder Mann von"zarter Gestalt") verweist auf die Götter des Olymp, auf die grosse Philosophie der Alten Griechen - und auf eine Begegnung
mit einem Juden. Und diese Begegnung und ein Gespräch mit diesem Juden ermöglicht dann dem gelehrten Caspar, seine schon lange
gehegten Gedanken über die menschliche Seele mit der Sehnsucht nach der Erlösung durch den Messias zu verbinden!

Melchior aus Indien schliesslich,gross und hager,mit tief in den Höhlen liegenden Augen im auch hageren Gesicht, weisser Bart und weisses
Gewand, kennt natürlich die Tradition und Philosophie SEINER Kultur - und die älteste bedeutende Sprache der Welt - Sanskrit.
So schöpfen alle drei Weisen aus ihren Traditionen - und finden sich doch alle in der Sehnsucht nach dem Erlöser - zu dem sie dann
von DEM Stern geführt werden!

Susanne, Dayita, Moni und Emefa liebten den Roman "Ben Hur",und sie liebten diese Szene,das Kennenlernen,die Begegnung,das Gespräch und
die Gedanken der Drei Weisen.

Und wenn sie als Sternsingerinnen umherzogen, machte ihnen ihre Einstellung als so engagierte junge Damen und ihr religiöses,filmisches
und literarisches Wissen und Bewusstsein klar, WOFÜR sie an jedem 6.Jänner durch ihr geliebtes Köln zogen - und welche Botschaft
(auf die Erlösung und deren Bedeutung aufmerksam zu machen - und darauf,dass wir alle durch waches Sicheinsetzen für unsere
Mitmenschen zu dieser Erlösung beitragen können!!)sie dadurch fördern und verbreiten wollten!!
gerhard
Eifriger Schreiber
Eifriger Schreiber
Beiträge: 552
Registriert: Mittwoch 15. Januar 2020, 10:48
Wohnort: Linz im schönen Oberösterreich

"Verbotene" Liebe!

Beitrag von gerhard »

Nehmen wir mal an, dass sich ein deutscher Junge in das schöne indische Mädchen Dayita verliebt.
Sie setzt sich ja sehr viel mit ihrem Heimatland, dessen wunderbaren Landschaften, der Kultur, der Religion usw.auseinander -
UND mit den Menschenrechten, besonders mit der Lage von Mädchen und Frauen in Indien.

In DEUTSCHLAND ist es für sie kein Problem, dass der nette, gutaussehende Markus KEIN Inder und auch KEIN Hindu ist: Aber
was ist, wenn sie in Indien leben würde? Und wenn sie sich dort in einen netten Jungen verlieben würde?
Was wäre, wenn der nette Junge ein Moslem oder "gar" ein Kastenloser/"Unberührbarer" wäre?

Oder das attraktive, aus Ghana(in der Kolonialzeit "Goldküste")stammende Mädchen Emefa: Ihr "Ursprungsland" ist nach
einer bedeutenden altafrikanischen Kultur benannt. Was wäre wohl geschehen, wenn sich in der Kolonialzeit ein afrikanisches
Mädchen in einen britischen Teenager (Sohn von Kolonialbeamten)verliebt hätte - und er sich in sie?

Und viele afrikanische Menschen, "auch" aus dem heutigen Ghana, kamen in vielen, vielen Sklaventransporten nach Amerika
- etwa auf dem Schiff "Amistad" - die sich auf DIESEM Schiff befindlichen Sklaven traten für ihre Rechte auf - und einer der
entschlossensten Gegner der Sklaverei, der einstige Präsident John Quincy Adams, Sohn des früheren Präsidenten John Adams,
setzte sich für sie ein.
Oder auf einem Schiff, das von einem Kapitän namens John Newton geführt wurde - der später anglikanischer Geistlicher
und einer der bedeutendsten Zeugen gegen die Sklaverei wurde - und von dem das bedeutende Lied "Amazing Grace" stammt.

Was ist, wenn im 19.Jahrhundert eine Sklavenfamilie mit einer schönen Tochter namens Emefa in den Norden geflohen wäre?
Und wenn es den Eltern eines "Yankee-Jungen", der sich und in den sich das schöne Mädchen verliebte, VERBOTEN gewesen
wäre, den Sklaven zu helfen? Und wenn sie gesetzlich dazu verpflichtet gewesen wären, die Sklaven (das Mädchen, in das
sich der Sohn verliebte, inbegriffen) zurückzuschicken?

Und tatsächlich waren die Gesetze damals genau so!

"Dürfte" sich das türkische Mädchen Leyla in den feschen Kurden(!) Asan verlieben? Oder in den sehr gutaussehenden und
charmanten Balian, einen jungen Armenier(!), dessen Urgroßeltern erleben mussten, dass viele ihrer Freunde und Verwandten
dem Völkermord an den Armeniern zur Zeit des 1.Weltkriegs zum Opfer fielen?

Oder stellen wir uns ein nettes nepalesisches Mädchen vor, dessen Vater, ein Sherpa, viele Bergsteigerexpedionen begleitet
hat. Ihr Heimatland ist buddhistisch-hinduistisch, andere Religionen sind dort "nicht erwünscht": Und dann kommt, sagen
wir mal, eine Bergsteigergruppe aus der schönen Schwyz nach Nepal, die Eltern des Mädchens erzählen den Bergsteigern
über die Erstbesteigung des Mt.Everest (Edmund Hillary, der sich sehr für die Nepalesen, für Schulen usw.einsetzte - und
Sherpa Tenzing Norgay), über den legendären Schneemenschen und darüber, wie ein Schneemensch einem furchterregenden
Geschöpf begegnete:
"Ja, wirklich, da stand diese schreckliche Gestalt vor mir - es war wirklich der Reinhold Messner!"

Und nachdem das Mädchen der Bergsteigergruppe einen Imbiß und Ziegeltee (mit sehr viel Yakbutter drin)serviert hat,
verliebt es sich - in den 17jährigen Urs.

Ein Junge der Yanomani, einem indianischen Volk im Amazonasdschungel, könnte sich in die Tochter von deutschen
Biologen, die sich für die Erhaltung des Regenwalds einsetzen, verlieben!

Eine junge Transgenderfrau, die einst im Körper eines Jungen zur Welt kam, sieht eine attraktive Frau - und ist "hin und weg"!
Und fühlt sich dann sehr, sehr verletzt, als diese Frau an einer Demo teilnimmt - wo das "verkündet" wird, was "auch"
in der EMMA, der Zeitschrift von Alice Schwarzer, steht: Dass Trans-Frauen "keine richtigen" Frauen sind - und daher bei
Demos für FRAUEN-Rechte "nichts verloren haben"!

"Soll" ich mir noch eine Tibeterin, Uigurin oder eine Angehörige einer anderen Minderheit vorstellen, die sich in einen
CHINESEN verliebt?

LIEBE ist doch die Liebe von zwei Menschen, die ihr Leben zusammen verbringen wollen!

WARUM "müssen" Menschen, die sich lieben, so viele Steine,ja Felsen in den Weg gelegt werden?

Gerade erst las ich, dass ein/e in Israel lebende/r Palästinenser/in, Araber/in, die/der mit einer Frau/einem Mann verheiratet
ist, die/der in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten lebt, mit dem Ehepartner NICHT zusammensein darf!

Die sooo engagierten Mädchen, die jedes Jahr als "Heilige Drei Könige"(Königinnen) umherziehen, um auf die christliche
Botschaft aufmerksam zu machen (wobei die eingenommenen Spendengelder vielen, vielen sozialen Projekten und
Hilfsprojekten, Schulen etc. in der sogenannten "Dritten Welt"zugutekommen!), werden - so wie viele andere wache und
sich für Mitmenschen einsetzende Mitmenschen - noch sehr, sehr viel zu tun haben - um eine Welt zu schaffen,
in der Mitmenschlichkeit - und Liebe! - von NIEMANDEM und NICHTS behindert werden!!!
Antworten