Über Affen und Menschen!

Gedichte aus den Bereichen Jahreszeiten, Fauna, Flora
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gerhard
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Über Affen und Menschen!

Beitrag von gerhard »

Das folgende ist KEIN Gedicht, und ich hoffe sehr, EUCH
stört das nicht:

Erich Kästner hat mal sehr richtig erkannt, dass wir mal vor langer, langer Zeit ALLE
auf den Bäumen gesessen - aber im Grund immer noch die selben Affen sind!

Der gutaussehende und charmante Klaus interessiert sich sehr für Affen - und für Menschen!
Weshalb er gleichzeitig Soziologie (über das Zusammenleben der Menschen),
Psychologie (über die Seele der Menschen) und Anthropologie (über den Körper und die
Entwicklung und Entstehung von uns Menschen/Affen) studiert hat!

Er setzt sich "unmittelbar" für seine Eltern und Geschwister und Freunde ein - und für
Menschen, denen er begegnet: Und wenn er sieht, dass sie ungerecht und schlecht behandelt
werden, dann versucht er, ihnen zu helfen.

Und es ist ihm auch wichtig, sich bei einer Menschenrechtsorganisation für Menschen "weiter weg",
zum Beispiel in Afghanistan und Syrien und im Olympia-Land China, einzusetzen.

Die Rechte und das Wohl von Tieren sind ihm ebenso wichtig!
Weshalb es ihn auch sehr freut, wie gut und aufmerksam die Tiere im Zoo seiner Heimatstadt
betreut und behandelt werden.

Nicht zuletzt von der feschen blonden Frau, die sich so liebevoll um die Menschenaffen kümmert:
Wenn sie Hand in Hand mit einem Orang Utan spaziert, wenn ein riesiger Gorilla sehr behutsam
einen Arm um sie legt(oh ja, Gorillas sind sehr sanfte Riesen!), wenn sie ausgelassen mit den Affenkindern
spielt!

Klaus arbeitet in einem Schulbuchverlag - und nun soll er für das neueste Biologie-Schulbuch ein
Kapitel über "Menschenaffen und Menschen" schreiben.

"Hallo, kann ich mal mit Ihnen reden?"
Die hübsche Zoowärterin, die grad im großen Freigehege Futter verteilt, wendet den Kopf und
streicht sich eine Haarsträhne aus der Stirn:"Ja, bitte?"

Die Zoowärterin ist Mitte Zwanzig, bis auf den großen Busen sehr schlank, hat kurzes, welliges, dunkelblondes
Haar, ein breitflächiges Gesicht, große, intensiv blaue Augen und einen geschwungenen, vollippigen Mund.

Sie lächelt Klaus an, der groß und schlaksig ist, einen dichten braunen Haarschopf, grünblaugraue Augen
und einen großen Mund mit langgezogenen, kräftigen Lippen hat, die junge Frau durch seine Brille freundlich
anblickt - und das Lächeln erwidert.

"Kann ich Ihnen helfen?" - "Ja! Ich heiße Klaus Müller und arbeite für einen Schulbuchverlag - und jetzt
soll ich für das neue Biologie-Schulbuch das Kapitel über "Menschenaffen und Menschen" erarbeiten.
Und ich glaube, dass SIE mir dabei sehr gut behilflich sein können!"

"Das werde ich sehr gern tun! Einen Augenblick, ich komm raus!"
Die Zoowärterin verläßt das Gehege - und streckt Klaus ihre große, schlanke, aber kräftige Hand hin,
die so wie ihr Gesicht und das, was sonst grad von ihr zu sehen ist, eine gleichmäßig braune Farbe hat:
"Hallo! Ich bin Britta!"

Die beiden gehen zum Zoocafe, und bei Kakao und Kuchen erläutert Klaus, was er sich vorstellt:
"Ich möchte in dem Kapitel über die verschiedenen Arten der Menschenaffen und ihre "Besonderheiten"
schreiben, z.B. was das Sozialverhalten und so betrifft. Und über die Gemeinsamkeiten zwischen den
Menschenaffen und uns Menschen - UND über die Unterschiede.

Was ich auch durch Fotos
ergänzen möchte: wenn Sie mir gestatten würden, z.B.Ihre Hände und Füße und all
das, was einen Menschen sonst äußerlich von einem Menschenaffen unterscheidet, im Vergleich zu
Fotos der entsprechenden Stellen bei den Menschenaffen zu fotografieren!

Wobei ich der Meinung bin, dass das eben vor allem ÄUSSERLICHE Unterschiede sind: dass wir Menschen
keine sehr langen Arme und keine sehr kurzen Beine haben, dass unsere Hände und Füße anders
aussehen, dass wir ein Kinn und keinen dicken Wulst über den Augen und andere Schädelproportionen
haben, dass WIR vorgewölbte Lippen haben und die Menschenaffen nicht - und so weiter!

Im SOZIALVERHALTEN sind, denke ich, die Unterschiede gar nicht so groß, Sie werden ja auch wissen,
dass z.B. Jane Goodall bei "ihren" Schimpansen eine ebenso große "Bandbreite" an Sozialverhalten festgestellt
hat,wie das bei uns der Fall ist!"

(Was auch groß ist,das sind die genetischen
Übereinstimmungen -und die Gehirnleistungen -weshalb der britische Arzt Dr.Ferrier im 19.Jahrhundert bei einem Medizinischen Kongress an MENSCHENAFFEN aufzeigte, welche Regionen des Gehirns für welche Körperfunktionen „zuständig“ sind!)


"Ja, das weiss ich! Besonders, seit ich sie mal bei einem Vortrag direkt erleben und kennenlernen konnte:
Wow, sooo eine tolle und charismatische Frau!"

Dann schmunzelt Britta und zwinkert Klaus schalkhaft zu: "Ich hab den Eindruck, dass Ihnen MEINE Körper-
und Schädelproportionen sehr gut gefallen, MEINE Hände, "auch" meine Brüste, die ja bei Menschenaffen
auch etwas anders sind - UND meine "vorgewölbten" Lippen! Hab ich recht?"

Sie lacht, und Klaus erwidert das Lachen sehr herzlich: "Ja, Britta, da haben Sie recht!"

"Also!" Britta legt fröhlich los: "Dass wir Menschen und Menschenaffen vor langer, langer Zeit einen gemeinsamen
Vorfahren hatten, das wissen Sie! Und dass das nach wie vor vielen nicht gefällt, ebenso! Von dem "Affenprozeß"
in Dayton/USA in den 20-er-Jahren des letzten Jahrhunderts werden Sie gewiss auch schon gehört haben:

Als ein Lehrer es "wagte", die Thesen von Darwin in seinem Schulunterricht zu bringen - und deshalb vor
Gericht kam. "Damals", und damit meine ich jetzt nicht die 20-er-Jahre des letzten Jahrhunderts, teilten
sich also erstmal die "Linie" der Menschen und der heutigen Menschenaffen - und es "zweigten" sich die
Orang Utans "ab", die ja zwar auf Malayisch "Waldmenschen" heissen, aber am wenigsten menschenähnlich sind.

Naja, äußerlich vielleicht,obwohl ich mir bei so manchen Zoobesuchern schon oft ANDERES gedacht habe:
da kam schon so mancher in den Zoo, der sehr ähnlich dicke Backen wie unser ältester Orang-Mann hat - oder
einen ähnlichen Bart wie ein anderer unserer Orang-Herren!

Als die Zoologen vom LEBEN der diversen Affenarten noch nicht sonderlich viel Ahnung hatten, bekam
der Orang, der ja, wie wir beide ja durch King Louis und den Disney-Dschungelbuch-Film wissen, groß und stattlich
ist, den lateinischen Namen "Pongo Pygmaeus" und der Schimpanse, der auf Bäumen daheim ist, wenn er nicht
durch die Savanne trollt, die Bezeichnung "Pan Troglodytus", "Höhlenbewohner" also!

Und es dauerte noch viel länger, bis die ersten Gorillas entdeckt wurden - und noch länger, bis viele nach und
nach kapierten, dass sie NICHT wie King Kong sind - außer in der Verfilmung des "Herr der Ringe"- und "Hobbit"-Meisters
Peter Jackson, dem es gelungen ist, aus "seinem" King Kong einen "richtigen" Gorilla zu machen - und außerdem
in den Film eine wirkliche Beziehung zwischen ihm und der Frau, wunderbar von Naomi Watts dargestellt,
zu geben!"

Klaus lacht sehr herzlich: "So langsam denk ich, dass SIE das Kapitel in dem Biologie-Buch schreiben könnten!"
"Und so langsam denke ICH, dass wir eigentlich "Du" sagen könnten - wenn es DIR recht ist!" Sagt Britta und
schmunzelt.

"Bitte, Britta, rede weiter: DU machst das so toll!"

"Dankeschön, Klaus! Was noch wesentlich länger gedauert hat: den Unterschied zwischen den Schimpansen
und den Bonobos, die früher "Zwergschimpansen" genannt wurden, wahrzunehmen:
Die sind ja durch den riesigen Kongostrom getrennt worden - was aber dem SOZIALVERHALTEN der Bonobos
sehr gut getan hat:

Jane Goodall hat schon sehr oft, manchmal sehr bestürzt und betroffen, festgestellt, WIE menschenähnlich
die "großen" Schimpansen sind: Wenn sie Jagd auf Tiere machen, wenn sie zu "schwächeren" Schimpansen
sehr grausam und gemein sein können - wenn sie "sogar" andere, "schwächere" Artgenossen - töten!"

"Oh ja!"bekräftigt Klaus, nun auch betroffen: "Und leider kann Jane Goodall das ja "auch" mit dem Verhalten
von uns Menschen vergleichen: wenn sie auf der Ostseite des Tanganjikasees bei "ihren" Schimpansen ist,
im vergleichsweise friedlichen und "stabilen" Tansania, in dem einige Dinge weit zurückliegen:

Die Sklavenjagden der Araber; die "Rache" dafür, als es um 1960 auf Sansibar schreckliche Pogrome
gegen Araber gab; die brutalen Methoden des "Kolonialpioniers" Carl Peters, des Gründers von Deutsch-Ostafrika.
Die sehr brutale Niederschlagung des Buschiri-Aufstandes: "damals", in der Beginnzeit von Deutsch-Ostafrika,
erhoben sich viele Menschen gegen die Methoden der Kolonialisten.

Dieser und weitere Aufstände wurden dann brutal unterdrückt! Und während einerseits die Kolonialherren
in Deutsch-Ostafrika vieles für Schulen, Krankenhäuser, Missionen und so taten, sorgten sie andererseits
für eine sehr strikte Trennung zwischen den Weißen und den "Farbigen"!

Naja, nach der deutschen Kolonialzeit kam dann die Britische Mandatszeit, in der sich die Grzimeks für
die Serengeti einsetzten. Und, leider auch schon viel zu lange her, der kluge erste Staatspräsident von
Tansania, Julius Nyerere, der sich bemühte, Unterschiede zwischen den Stämmen und Völkern "auszugleichen"
- und zu Recht von seinem Volk "Der Lehrer" genannt wurde!

Mittlerweile ist`s ja leider nicht so, dass es in Tansania KEINE Mißstände gibt: Hast du schon mal
von dem grausamen Vorgehen gegen Albinos gehört, Britta?"

Britta senkt den Kopf: "Ja, Klaus, leider habe ich das! Ich habe auch mit Jane Goodall, die das auch schrecklich
findet, darüber gesprochen: "Weil" Körperteile von Albinos angeblich "Heilkräfte" haben, werden Albinos
umgebracht - und es werden auch noch Gräber geplündert, um zu Körperteilen von Albinos zu kommen!
"Weshalb" deren Familienangehörige nun diese Gräber - zubetonieren!

Aber "dennoch": Im großen und ganzen ist Tansania friedlicher und stabiler als viele andere Länder:
etwa als Uganda mit schrecklichen Diktatoren wie Idi Amin - oder der grausamen Entführung von Kindern
durch "Warlords". Oder der gezielten Ermordung von Homosexuellen!

Oder auch als Kenya: Wo`s zwar die wunderbare "Mutter der Bäume", Wangari Maathai, gibt - aber "auch"
den grausamen Mau-Mau-Aufstand gab - UND viele Flüchtlinge aus benachbarten Ländern -UND bei Nairobi den
größten Slum in ganz Afrika!

Und natürlich war und ist Jane Goodall zutiefst betroffen, wenn sie vom "friedlichen" Ostufer des Tanganjika-Sees
- "Tanganjika ="Wo sich Himmel und Erde berühren" - aus in Richtung Ruanda/Burundi bzw. in Richtung Kongo
blickt und geblickt hat! Du kennst "natürlich" die Geschichte der Begegnung von Livingstone und Stanley
am Tanganjika-See - und wirst vielleicht auch wissen, dass er sich enorm lang von Norden nach Süden erstreckt
und nach dem Baikal-See der zweittiefste See der Welt ist: mit ganz besonderen Lebewesen, die nur in ihm
leben!

Was immerhin besser ist - als beim Viktoria-See, in den aus "kommerziellen" Gründen Fische kamen, die
da nicht "zu Hause waren" - und die dann das Öko-System im Viktoria-See so ziemlich ruiniert haben!

Und wann immer Jane Goodall nach Norden oder Westen blickte, sah sie mal die Feuer in Ruanda, besonders
zur Zeit des Völkermordes dort - oder die im Kongo - wo ja seit der Kolonialzeit Mord und Menschenrechtsverletzungen
NIE aufhörten! Wo zuerst Stanley, der "Felsenbrecher", mit seinen Methoden "seine" blutige Bahn durch den Kongo
zog, DANN unter der Herrschaft von König Leopold II. die schrecklichen Kongo-Greuel stattfanden, DANN der
erste Ministerpräsident, Patrice Lumumba, grausam ermordet wurde, DANN jahrzehntelang der Diktator
Mobutu wütete!

Und wo Menschen wie der wunderbare Arzt und Gynäkologe Denis Mukengere Mukwege, der sich so einfühlsam
um vergewaltigte Frauen kümmert und zu Recht den Friedensnobelpreis bekam, ein wenig versuchen, sich
dieser schrecklichen Gewalt entgegenzustellen!"

Klaus hört Britta gebannt zu und blickt sie immer faszinierter an - worauf sie lächelt und fortfährt:
"Aber wir waren ja eigentlich bei den Menschenaffen: Bei den Gorillas, die wegen ihres Sozialverhaltens
zu Recht als "sanfte Riesen" bezeichnet werden! Bei den "großen" Schimpansen, die uns so ähnlich sind:
Wenn sie z.B. auf Bäumen sitzen - und alle auf einmal gemeinsam eine Art "Gesang" beginnen!

Und wenn sich zwei Schimpansengruppen begegnen: abgesehen davon, dass sie ja "Werkzeuge" herstellen
und dass ja Menschenaffen gelernt haben, mit "Betreuern" richtig zu kommunizieren, im Umgang mit mir
von "Händegeben" über Küsschen und Umarmungen bis zu diversen Lauten,die sie von sich geben, schnappen
sich Schimpansen, wenn sich, wie gesagt, zwei Gruppen begegnen, alles mögliche, auf das sie dann
hauen und trommeln und so: So wie ich`s mal in einem Tierbuch in einem lustigen Reim gelesen habe:

"Der lauteste ist König - sie gleichen uns nicht wenig!"

Bei den BONOBOS ist das Sozialverhalten anders: die werden auch z.B. von oft sehr dominanten FRAUEN
angeführt - und wenn`s Konflikte gibt, dann werden die NICHT, wie bei den "großen" Schimpansen, mit
Gewalt oder mit Lärm ausgetragen - sondern mit "kunterbuntem" Sex: Bonobo-Kinder mit erwachsenen
Bonobos, Männchen mit Männchen, Weibchen mit anderen Weibchen! Oh, huch, Klaus,(Britta läuft rosa
an, kichert und fährt sich mit der Zunge über die Lippen)denkst du jetzt dran, mit mir "Bonobos zu
spielen"?"

"Halb und halb! Jedenfalls bin ich von deinem Wissen enorm beeindruckt! Weisst du, Britta, dass Du
unglaublich bist?"

"NEIN!" Britta blickt Klaus sehr ruhig und bestimmt in die Augen: "Ich möchte "glaublich", genauer gesagt:
glaubwürdig sein. Du kannst es auch natürlich oder authentisch nennen! Einfach ich, einfach Britta!
Naja, und weil wir ja schon die diversen Gemeinsamkeiten UND Unterschiede, von den sehr langen
Armen der Menschenaffen über die ganzen anderen Größenunterschiede bei Händen und Füssen und
die Schädel-und Körperproportionen bis hin zu den "vorgewölbten" Lippen dargelegt haben:

Wenn du möchtest, lieber Klaus, kannst du mich auf die jetzt gerne küssen!"
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