Vier kommen durch die Welt...

Geschichten aus dem Leben, Märchen, Fabeln
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gerhard
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Registriert: Mittwoch 15. Januar 2020, 10:48
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Vier kommen durch die Welt...

Beitrag von gerhard »

Es war einmal...
Es war einmal ein alter Esel, der vom Müller sehr schlecht behandelt wurde und kaum zu Fressen bekam,
ein Hund, dem ein paar Zähne fehlten und den der Bauer mit der Peitsche schlug,
eine Katze mit längst stumpfen Krallen, die keine Mäuse mehr fangen konnte, und ein Hahn,
der einsam durch den Hühnerhof ging, weil alle "seine" Hühner bereits geschlachtet waren.

Sie hielten ihre Lage nicht mehr aus - und gingen davon.
Bis sie im Wald zu einem Häuschen kamen, in dem eine Schar Räuber sich über viel Essen her machte.

In der Nacht wurde die 17jährige Ronja beauftragt, ins Häuschen zu gehen.
Sie war ein groß gewachsenes, schlankes Mädchen, trug ein kariertes Hemd, eine Strickweste, Hosen
und hohe Lederstiefel und einen breitkrempigen Hut mit langer Feder schief auf den halblangen braunen
Haaren. Große grüne Augen blickten aus dem braunen hübschen Gesicht.

Kaum hatte sie das Häuschen betreten, fauchte die Katze, sprang hoch, hielt sich mit den Vorderpfoten
an den Schultern des Mädels fest und saugte kräftig an dem kleinen Mund mit vollen, rosaroten Lippen.
Der Hund sprang um Ronja herum, warf sie auf den Boden - und dann ging`s mit Bissen - nicht sehr fest! -
los.
Der Esel stülpte seine riesigen Lippen über das Gesicht, biß in die Unterlippe und war nahe dran, sein
männliches Organ in Ronja - naja...

"Halt!" ertönte eine helle Stimme energisch. Eine hübsche junge Frau blickte umher, fuhr sich durch die
goldblonden Locken und scheuchte den Hahn von Ronjas Kopf herunter.
Schon zogen sich feine rote Krallenspuren durch das braune Gesicht.

"Falls Ihr mich verstehen könnt, liebe Tiere: Vor ein paar Tagen waren Hofdamen, Diener und ich unterwegs
zum Schloß meines Papas. Die Räuber überfielen uns, aber als das Mädchen sah, daß ich erschrocken war
und weinte, da hielt es mich fest -und weinte mit. Und brachte ihren Papa dazu, mit den anderen zu reden!
Er erzählte den anderen Räubern, daß mein Papa Schulen gegründet hat und sich sehr um die Leute sorgt.

Und so bekamen wir ALLES zurück - und die Räuber zogen ihres Weges.
Und DARUM bitte ich euch, dem Mädchen nicht wehzutun! Dankeschön!"

Was war geschehen? Das Gewand von Ronja war zerrissen, die hübschen Brüste waren zu sehen - und außer
den Krallenspuren ein paar Bißspuren. Und die Unterlippe blutete ein wenig.

Langsam ging sie zur Wand, blickte in einen Spiegel, der dort hing, und betastete die Kratzspuren.
Und sagte zur Prinzessin freundlich und lächelnd: "Dankeschön!"

"So, und was wird mit Euch? Heut nachmittag standet ihr vier ja, eine/r auf der/dem anderen, vor dem
Fenster - und Eure Stimmen waren ziemlich musikalisch zu hören!
Ganz in der Nähe gibt`s eine Stadt, wo Euch die Menschen gut versorgen und sich an Euren Stimmen
erfreuen werden! Also, auf nach Bremen!!!"
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