Wie Bücher gedacht waren, aus-und weitergehen könnten

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gerhard
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Wie Bücher gedacht waren, aus-und weitergehen könnten

Beitrag von gerhard »

Karl May schrieb Orientromane, um literarisch die Lage im heutigen Nahen Osten darzustellen: Wer hatte VOR
seinem Buch "Durchs Wilde Kurdistan" gewusst, was Kurden sind und wie es ihnen unter der Unterdrückung durch
die Osmanen erging? (Und unter dem Diktator Erdogan immer noch ergeht!)

"Winnetou" war NICHT als Tschinn-Bumm-Geschichte gedacht: Was wußten die deutschen Leser in der Zeit von
Karl May über die Unterdrückung der Indianer?

Und in seinem Roman "Der Verlorene Sohn" "verschlüsselte" May halb das, was er selbst in seiner Heimat Sachsen
an Armut erlebt hatte, und teils, wie es eben den armen und ausgebeuteten Webern und Bergleuten erging.

Was ist, wenn der spleenige Kapitän Turnerstick im "Blauroten Methusalem" mutigen Chinesinnen begegnet
wäre, die ihn freundlich darauf aufmerksam machten: "Lieber Kapitän, Ihr "Chinesisch" ist ein DEUTSCH,
an das Sie Ang, Eng, Ung... dranhängen. Wollen Sie uns Chinesen wirklich verstehen - und von uns verstanden
werden?"

Wie zwei Sherlock-Holmes-Geschichten ausgehen könnten, hab ich schon geschrieben: Im "Hund von Baskerville"
könnte der junge Lord Henry erkennen, daß ihn die schöne Beryl liebt, keine "Komplizin" ihres verbrecherischen
Mannes war und von diesem "benutzt" wurde - und die unglückliche Eugenia Ronder, "Die verschleierte Mieterin",
deren Gesicht entstellt ist, daß sie wieder Lebenswillen bekommt.

In den "80 Tagen um die Welt" von Jules Verne ist Lord Phileas Fogg nicht "kauzig",sondern EINSAM.
Er steckt in einem starren Tagesrythmus, der erst durch die schöne junge Inderin "aufgebrochen" wird.
Nun hat er mit der Frau an seiner Seite einen wirklichen Lebensinhalt bekommen!

Eine Geschichte von Oscar Wilde wurde mit dem genialen Patrick Stewart und der schönen und talentierten
Naeve Campbell auch so verfilmt, wie sie gedacht war: "Das Gespenst von Canterville" hat einst seiner Frau
mißtraut, bis sie Selbstmord beging -seitdem ist Sir Simon Gespenst.
Die junge Virginia hilft ihm, zu sterben und erlöst zu werden, und findet selbst ihr Liebesglück.

Naja, so könnts auch ausgehen!!
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