Hast Du ein Lieblingsbuch?

Fragen zum Forum; Kritik; Verbesserungsvorschläge;
Themen, die Ihr anderen näher bringen möchtet ...;
Hinweise zu Seiten, die Ihr hier empfehlen möchtet, die jedoch nicht unbedingt mit Literatur zu tun haben;
Antworten
gerhard
Eifriger Schreiber
Eifriger Schreiber
Beiträge: 552
Registriert: Mittwoch 15. Januar 2020, 10:48
Wohnort: Linz im schönen Oberösterreich

Hast Du ein Lieblingsbuch?

Beitrag von gerhard »

"Nicht wirklich!" sagt die fesche 15jährige Ella, als sie von der attraktiven jungen Journalistin interviewt wird.
Ella spielt gerade in Aufführungen des Stückes "Der Schatz im Silbersee" das Mädchen Ellen Butler, zwischen dem
und dem jungen Indianer "Kleiner Bär" es im Buch eine süße Lovestory gibt.
Ella ist zwar 2 Jahre "älter" als die Ellen im Buch, aber es freut sie, fast den selben Vornamen zu haben - und
daß Karl May ein paarmal in einigen Büchern junge Menschen aus verschiedenen "Rassen" zu Liebespaaren macht.
Ella hat leicht gewelltes, dunkelblondes Haar, das sie für das Stück länger wachsen ließ, blaue Augen und einen
hübschen, rosaroten Mund.

"Wenn ich ein bestimmtes Lieblingsbuch hätte, wäre eine andere Abteilung in diesem Forum, etwa "Buchempfehlungen",
besser gewesen. Ich habe mich zwar für das Theaterstück auf der Freiluftbühne in das Buch "Schatz im Silbersee"
eingelesen, aber ansonsten kenne ich Karl May eher aus Sekundärliteratur - und aus ein paar Filmen, die den "Geist"
von Karl May kaum enthalten und in manchen Fällen ein ziemlich missglückter Versuch waren, sowas wie "deutsche
Western" zu machen.
Vielleicht werden Sie wissen, daß die meisten "Karl May"-Bücher, so wie frau sie in Buchhandlungen und Büchereien
findet, vom Karl-May-Verlag so "bearbeitet" wurden, daß sie höchstens 10 % "echten" May enthalten.
Das war schon zu Lebzeiten von Karl May so: da machte er aus der hübschen Maria Thekla Vogel, die in dem
ersten Verlag, in dem er tätig war, arbeitete, eine "Martha" und gestaltete die echte Beziehung zwischen ihr und
ihm literarisch um. Und dann strich die Zeitung "Deutscher Hausschatz" diese Geschichte aus dem Roman "Satan
und Ischariot" raus! Nach dem, was ich über die junge Dame gelesen habe, hätte sie wohl zu ihm besser gepasst
als seine beiden Ehefrauen. Besonders mehr als Mays zweite Frau, die später überzeugte Nationalsozialistin
wurde und ein paar der Bücher im Nazi-Sinn ummodeln wollte!

Und dann schrieb der Karl-May-Verlag in ein Buch auch einigen antisemitischen Blödsinn rein!
Was May, der ja auf die Lage der Indianer oder auch z.B.der Kurden aufmerksam machen wollte, gewiß
nicht gefallen hätte!
Als Frau Karin Dor, die mich in dem Film zu einer erwachsenen Frau "machte" - oder die Filmemacher -,
noch lebte, sind ein paar Briefe zwischen ihr und mir hin-und hergegangen: "Ja, schade, liebes Fräulein....,
daß es im FILM keine rot-weiße Liebesbeziehung gibt!"

Was den Herrn May betrifft, so haben zumindest ein paar Bücher noch halbwegs seinen "Geist" erfaßt.
Das ist z.B.in dem Buch "Das Buschgespenst" so, in dem eine Familie die Bewohner, Bergleute und armen
Weber in einem kleinen Dorf arg ausbeutet - wobei der Onkel, der sich als "Christ" aufspielt, aber am
gemeinsten ist, eben der Schlimmste ist: ein ausbeuterischer Heuchler.

Ach ja, der Herr May wußte über den "Wilden Westen" und den Orient nicht mehr, als die Bücher und Sprachführer,
die er besaß, enthielten.
Auf den "Schatz im Silbersee" bin ich auf "Umwegen" gekommen, als ich mich in den USA in einem Nationalpark
mit einem "richtigen" jungen Indianer anfreundete.

Und seitdem bin ich bei Amnesty International und bei der "Gesellschaft für bedrohte Völker" gelandet -
und versuche die Theateraufführungen dazu zu nutzen, die Besucher/Innen auf die WIRKLICHE Lage der
Indianer aufmerksam zu machen.

Ansonsten ist`s mir wichtig, SACHBÜCHER zu lesen, die mich über Menschen gut informieren: über Geschichte
und Religion, soziale Beziehungen und Konflikte, Menschenrechte und Völkerkunde und so.

Wie auch einem "häufigen" Hobby-Autor, der erfreulicherweise dieses Forum nutzt, um Probleme von
Menschen "lebendig" zu machen - und sich halt Personen auszudenken, die von dem und dem Problem
betroffen sind!"
Antworten