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9 Haikus
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Der Tag nur ein Hauch.
Die Nächte allmächtig. Die
Sonne woanders.
Finsternis: Lichtmess,
Fastnacht wie Aschermittwoch
in kahlen Geästen.
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Ostern ist heute -
ich bin wieder erstanden
aus meinem Winter.
Rotblühend flammt in
Kastanien die Allee -
als wir uns küssen.
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Lerche, wo bist du? -
hoch in ihren Lüften sie
jubelt und rüttelt!
Den Segler ziehn sie
rauschend empor. Dort lernt er
jetzt fliegen wie Gott.
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Farben, Drachen und
Früchte entzücken: nun spielt
der Herbst uns sein Spiel!
Ein Blatt tänzelt mir
zu. "Mit dir!" ruft es beschwingt.
Da tanze auch ich!
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Alles nur Gnade? -
O nein! - Gnade die Natur,
mein das Bemeistern.
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(c) August Sonnenfisch, März 2003/ 04/ 08 ff
In etlichen der obigen Haikus sagte ich mich los
von der "betrachtenden Distanz"
japanischer Haikudichtung ...
Zur 5-7-5-Silbenstruktur von deutschsprachigen Haikus siehe:
Manfred Hausmann (1898-1986) in seinem Nachwort zu
"Japanische Lyrik", Arche 1990.
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